Mitteilungen des Bundesvorstandes

Mag sein Lebensalter
unvollendet geblieben sein,
sein Leben ist vollendet.

Seneca

Ein gutes Jahr liegt es zurück, da konnten wir unserem langjährigen Vorsitzenden zum 60. Geburtstag gratulieren und ihm für sein zurückliegendes Engagement danken (veröffentlicht im NGA 2/2022). Erst wenige Wochen sind vergangen, da repräsentierte er den Glogauer Heimatbund e.V. im Rahmen der „Jochen Klepper - Gedächtnisveranstaltung“ in Glogau (Głogów). Nun Anfang Mai 2023 mussten wir unverhofft erfahren, dass Dr. Martin Sprungala zwischen dem 4. und dem 5.5. plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Der Tot trat ohne jedwedes Vorzeichen ein, ohne Unfalleinwirkung oder sonst widriger Zu- und Umstände. Die aufgrund externer Hinweise wg. ausbleibender Reaktionen hinzugezogenen Polizeibeamten öffneten die Wohnung und fanden Heimatfreund Sprungala leblos auf dem Sofa sitzend vor.

Ein großer Verlust für uns, dem Glogauer Heimatbund e.V., bei dem er seit 2012 im Vorstand und seit 2014 dessen Vorsitzender war. Ein großer Verlust ebenso für die Landsmannschaft Weichsel-Warthe, deren Bundessprecher er war und dem Heimatkreis Meseritz/Birnbaum, bei dem er Mitglied des Beirates und Autor vieler Beiträge war. Hinzu kam der Vorsitz beim Konvent der ehemaligen evangelischen Ostkirchen e.V. sowie weitere ehrenamtliche Vereinstätigkeiten.

Die schmerzliche Nachricht machte aber auch viele Kollegen und Kolleginnen betroffen, mit denen er sich freundschaftlich verbunden fühlte. So war es nicht verwunderlich, dass von polnischer Seite zeitnah und in großer Anzahl Trauerbekundungen sichtbar wurden. Gleichermaßen von der Landsmannschaft Schlesien, dem Hessischen Ministerium des Innern, der Landsmannschaft Westpreußen (Berlin), der Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen und dem BdV mit seinen Landesverbänden.

Dr. Martin Sprungala war als Historiker geschätzt, allseits beliebt und persönlich integer. Er hinterlässt als Autor mehrere Schriftwerke, u.a. die „Chronik der Stadt Slawa und Umgebung“ (erschienen 2012), „Beiträge zur Glogauer Geschichte“ (erschienen 2017) und „Geschichte der Dörfer und Städte in der Glogau-Posener Grenzregion“ (erschienen 2018).

Eins blieb ihm zeitlebens verwehrt, ein familiär gegründetes Umfeld. Er lebte dort wo er geboren wurde, in der Wohnung seiner bereits früh verstorbenen Eltern Wilhelm und Gisela Sprungala in Dortmund. Eine zutiefst traurige Nachbarin erzählte, sie kannte den Martin, der in der kath. Kirchengemeinde St. Liborius in Dortmund getauft wurde, bereits als Baby.

Neben seiner historischen Kompetenz, seinem engagiertem Eintreten für die Belange der Heimatvertriebenen bleiben uns die offene, fröhliche Wesensart und die von Hilfsbereitschaft geprägte Mitmenschlichkeit in guter Erinnerung. Dieses Andenken an Dr. Martin Sprungala wollen wir bewahren, gepaart mit dem herausragenden Platz, den er in den vielen Geschichtsbüchern behält. An dieser Stelle danken wir auch für das bekundete Mitgefühl dem Glogauer Heimatbund e.V. und seinen Mitgliederinnen und Mitgliedern gegenüber.





Trauerfeier am 3. Juli 2023 / 12 Uhr in der
Trauerhalle Hagen-Haspe (Büddingstr. 34a, 58135 Hagen)