Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 10, Oktober 2020
14 Türme überragten Glogaus Dächer – wie sieht es heute aus?
Die Türme der Jesuitenkirche
[…] Der große Stadtbrand von 1758, der schon den Stadtpfarrkirchturm (und die Kirche) zerstört hatte, vernichtete auch die beiden Türme der Jesuitenkirche, die erst ein halbes Jahrhundert vorher mit einem Teil der späteren Gymnasialkirche ihrer Bestimmung übergeben wurden, aber schon wenige Jahre später, nämlich 1711 von einem Blitzschlag getroffen worden waren. Nach dem Brande sind die Kuppeln der beiden Türme erst Ende des achtzehnten Jahrhunderts wiederhergestellt worden, in echtem schlesischen Jesuiten-Barock, so wie wir sie kannten. G.D. +
… und im Beitrag NGA 2/20 S. 6 unseres Hfrdes Hans-Joachim Breske heißt es u.a.:
[…] Die Turmhauben (bis 1945) waren ein achteckiges 6,30 m hohes gezogenes Mauerwerk. Darüber befand sich auf jedem Turm eine Turmbekrönung in Form einer runden, mit Kupferblech gedeckten Kuppel. Auf dieser Kuppel befand sich der imposante Turmschmuck: Um eine Kugel (Ø 64 cm) wand sich eine Schlange mit offenem Rachen, darüber stand ein Kelch (97 cm), der von einem Kreuz (1,20 m) überragt war (siehe Foto 3). Der Turmschmuck beider Türme wurde im Jahr 1928 von Malermeister Strauch neu vergoldet. Damals waren die Türme bis zur Kreuzspitze 49,05 m hoch. Leider liegen mir keine genauen Angaben betreffend der neuen Turmhauben und des Schmuckforms vor, aber gemäß dem Artikel im „Tygodnik Glogowski“ vom 20.12.2019 (von Grazyna Szyszka) hat man sich große Mühe gegeben, alles gemäß dem Original zu erstellen.
Laut o.g. Artikel, ist alles in Russland hergestellt worden und ist am 17.12.2019 in Glogów angekommen und sollte bis Weihnachten aufgebaut werden. Die Kuppel auf der Betonhaube ist aus Kupferblech, auf dieser befinden sich die Erdkugel aus nichtrostendem vergoldetem Stahlblech, darüber ein vergoldeter Kelch und das Kreuz. Alles zusammen wiegt ca. 33 t.
Dank meines Freundes, Herrn Antoni Bok (dem ich hiermit danken möchte), kann ich zwei Fotos präsentieren, die die Türme und den neuen Turmschmuck in neuer Vollendung zeigen. (nur 1 Foto)
Die Frage, weshalb in Russland alles angefertigt wurde, ist leicht zu erklären. Frau Szyszka berichtet: „Man habe in Polen keinen Fertiger gefunden, deshalb haben Fachleute-Spezialisten, die jetzt auch die Kuppeln der orthodoxen Kirchen in Russland fertigen die Arbeiten ausgeführt. Das Geld haben sowohl der Rat der Stadt, das Kulturministerium der Woiwodschaft, die Gemeinde Glogów und auch Private Spender zusammengetragen.“
Von einem der Türme wird es möglich sein, die Stadt zu betrachten, worauf ich mich schon jetzt freue.