|
Alle
zwei Jahre lädt die Landsmannschaft Schlesien zum Deutschlandtreffen
ein, seit 2007 wieder nach Hannover. Der Auftakt der dreitägigen
Veranstaltung begann am Freitagnachmittag mit dem Empfang der CDU
Landtagsfraktion, einem ökumenischen Gottesdienst in der
Marktkirche, dem ab 18 Uhr kulturelle Darbietungen folgten.
Am Samstag öffnete das Hannover Congress Centrum Punkt 10 Uhr seine
Pforten und es strömte eine Vielzahl heimatverbundener Schlesier dem
Deutschlandtreffen zu. Die Eröffnung erfolgte mit einer festlichen
Stunde (richtig zwei) in der Niedersachsenhalle. Dr. Gotthard
Schneider begrüßte als Präsident der Schlesischen Landesvertretung
die Teilnehmer und Ehrengäste und stellte das diesjährige Motto „Wir
sind Schlesien“ in den Vordergrund seiner Ausführungen. Grußworte
übermittelte im Anschluss die stellvertretende Bürgermeisterin
Regine Kramarek (Bündnis 90/Die Grünen) seitens der Stadt Hannover
sowie Editha Westmann (MDL) als niedersächsische Landesbeauftragte
für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler.
Editha Westmann, deren Familie selbst aus Niederschlesien stammt,
erzählte u.a. von einer privaten Reise in die Heimat und offenbarte
ihre Gefühlswelt, die sie vor Ort erlebte. Sie beendete ihre
Ausführungen mit dem Satz, „Schönes Schlesien, wir sind von Herzen
gerne Deine Kinder“.
Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien Stephan Rauhut
betonte in seiner Eröffnungsrede die freundliche Aufnahme der
Schlesier in Niedersachen und die Fortführung u.a. der finanziellen
Zuwendungen zum Schlesiertreffen. Eine weitere Förderung (Anmerkung:
€ 150.000,-- im Haushalt 2019) erfährt die Landsmannschaft Schlesien
durch das Land Niedersachsen zum Aufbau einer Repräsentanz in
Hannover. In seinen Ausführungen ging er auch auf den absehbaren
Zusammenschluss der Landsmannschaft Schlesien mit der
Landsmannschaft der Oberschlesier ein und hob den gemeinschaftlichen
Gestaltungswillen hervor. Die musikalische Umrahmung der festlichen
Stunde erfolgte durch die Original Beustertaler Blasmusik aus
Diekholzen. Gemeinschaftlich gesungen wurden das Oberschlesierlied,
das Schlesierlied und die Nationalhymne.
Ein Höhepunkt dieser festlichen Stunde war die spontane Verleihung
des Schlesierkreuzes an Editha Westmann, die diese Ehrung mit
sichtlicher Rührung und der Einbindung ihres bereits verstorbenen
Vaters entgegen nahm. Namens des Glogauer Heimatbundes übermittelte
Hfrd. Kinzel als Vorstandsmitglied die herzlichsten Glückwünsche zu
dieser Auszeichnung und brachte den Wunsch einer weiterführenden
Zusammenarbeit zum Ausdruck.
Der Glogauer Tisch in der Eilenriedehalle war Anlaufpunkt für
Mitglieder und Heimatfreunde, die sich im Laufe des Tages vermehrt
einfanden. Marion Letz hieß alle Willkommen und freute sich
besonders über die Anwesenheit von Hfrd. Hartlieb, der damit seine
langjährige Verbundenheit zum Ausdruck brachte. Für Gesprächsstoff
sorgte die aufgezogene Karte des Landkreises Glogau, auf der mancher
Besucher/manche Besucherin den eigenen Heimatort wieder fand. Der
Nachmittag verlief mit interessanten Gesprächen und in bekannt
schlesischer Gemütlichkeit.
Der Sonntag begann mit einem Pontifikalamt und einem evangelischen
Festgottesdienst in der Niedersachsenhalle. Ab 9.30 Uhr erfolgte der
Einzug der Trachtengruppen und Fahnenabordnungen. Dem schloss sich
um 11.30 Uhr die politische Hauptkundgebung an. Die Begrüßung,
Totenehrung und weitere Moderation übernahm wie am Vortag der
Präsident der Schlesischen Landesvertretung, Dr. Gotthard Schneider.
Ehrengast war u.a. der Niedersächsische Minister für Inneres und
Sport, Boris Pistorius (MDL), der in seinem Grußwort die
Verbundenheit und die herausragende Leistung der mehr als 700.000
Schlesier sowie deren Nachkommen hervorhob. Er selbst beschrieb sich
aufgrund seiner familiären Wurzeln als Teilschlesier. Pistorius
lobte zudem den Einsatz der Vertriebenen für die deutsch-polnischen
Beziehungen: "Schlesien verbindet die heute dort wohnende
Bevölkerung mit den deutschen Heimatvertriebenen, die nach dem
Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten, sowie deren
Nachfahren", sagte der Minister. Durch Gespräche mit Verbänden,
Politikern und den Menschen vor Ort werde bis heute ein wichtiger
Beitrag zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen geleistet.
Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, Stephan Rauhut,
verlieh im Anschluss seiner Ausführungen Boris Pistorius den
Schlesierschild und ehrte ihn für seine Verdienste.
Die musikalische Umrahmung der Hauptkundgebung erfolgte ebenso wie
am Vortag durch die Original Beustertaler Blasmusik aus Diekholzen.
Diesmal gepaart mit Trachtengruppen und Fahnenabordnungen der
Landesverbände der Landsmannschaft Schlesien sowie der mit zwei
Bussen angereisten jugendlichen Folkloregruppe Wal-Nak aus
Oberschlesien, die mit Tänzen erfreute.
Die Vorstandsmitglieder Hfrd. Sprungala und Hfrd. Kinzel begrüßten
im Laufe des Nachmittags altbekannte und neue Heimatfreunde am
Glogauer Tisch, an dem auch der neue Infoflyer für am Glogauer
Heimatbund interessierte Besucher ausgelegt wurde. Nicht unerwähnt
soll bleiben, dass an diesem Tag ein neues Mitglied, dessen Familie
aus Weißholz stammt, gewonnen werden konnte.
Ein Höhepunkt am Sonntag war der Besuch von Stephan Rauhut und
Damian Spielvogel, mit denen Hfrd. Kinzel ein erstes persönliches
Gespräch führte. „Wir sind Schlesien“ ist ein Motto, dem wir uns
uneingeschränkt anschließen können. Wir beglückwünschen die
Landsmannschaft Schlesien zu diesem gelungenen 37.
Deutschlandtreffen und danken an dieser Stelle der
Organisationsleitung für den reibungslosen Ablauf.
|
|
|