|
Tschopitz, Kreis Glogau, zeigt diese alte Postkarte, die am
27. Dezember 1900 geschrieben wurde. Tschopitz hieß zuletzt
„Klettental" und zählte im Jahre 1941 433 Einwohner. Es war von
Glogau, der Kreisstadt, 6 Kilometer entfernt. Das Standesamt befand
sich für die Bewohner des Dorfes in Biegnitz. Unser altes Adressbuch
aus dem Jahre 1907 berichtet, dass Tschopitz damals 430 Einwohner
aufwies, dass es im Dorfe zwei Gasthäuser gab, die von den
Gastwirten Robert Fiedler und Emil Ismer bewirtschaftet wurden, dass
es zwei Bäcker - Ernst Gless und Theodor Zapf - gab, dass der
Schmied des Dorfes Paul Sczymanski hieß, dass es einen Schuhmacher
Bernhard Gless und einen Stellmacher Andreas Chwiroth gab, dass der
Bäckermeister Ernst Gless auch eine Spezereiwarenhandlung betrieb
und dass das Dorf zwei Windmühlen aufzuweisen hatte, wo die
Windmüller Alois Pietsch und August Schiller den Bauern Korn zu
Brotmehl mahlten.
Klettental
früher Tschopitz
Der Ort leitet seinen Namen von einer Pflanze ab, denn Tschopitz =
czepek = Spitzklette. Czepek = Klettendorf. Deshalb wurde der Ort in
den dreißiger Jahren in Klettental umbenannt.
Das Dorf lehnt sich an die Straße Glogau - Schlesiersee an, 4,5 km
von Glogau entfernt. Es ist kulturhistorisch beachtlich durch seine
abwechslungsreichen Hoftore. Auch ein mittelalterlicher Bildstock
findet Beachtung.
Das letzte Glogauer Adressbuch (1943) berichtet, dass Klettental 423
Einwohner hatte, dass es im Dorf eine Schule — Lehrer Bruno Opitz
und Lehrer Georg Baier — und eine Gaststätte — August Kaminiarz -
gab. Außer 29 Bauernstellen befanden sich in Klettental noch zwei
Fleischermeister, zwei Schmiede, zwei Ofenformer, ein Schneider und
ein Schuhmacher. Der Ort gehörte zum Amtsbezirk Biegnitz, wo auch
das Standesamt war. Gerichtlich war Glogau zuständig. Die
katholischen Gemeindemitglieder hatten ihre Kirche in Rabsen, die
evangelischen in Glogau. Die Kriegerkameradschaft wurde von Bauer
Bernhard Eckert geleitet.
Um die Jahrhundertwende hatte der Ort drei Mühlen. Die Mühle von
Reimann wurde von der verwitweten Frau Reimann später an den
Landwirt Bernhard Feiereis verkauft, der sie aber bald abreißen
ließ. Dann die Mühle des Landwirts und Getreidemüllers Alois
Pietsch.
Obwohl diese noch in einem guten Zustande war, wurde auch sie einige
Jahre nach dem Abbruch der Reimann-Mühle ebenfalls abgerissen, so
dass schließlich nur noch die Mühle der Familie Schiller bis 1945 in
Betrieb war.
Die Gemeindevertretung setzte sich 1943 wie folgt zusammen:
Bürgermeister: Bauer Robert Anders
Beigeordnete: Bauer Otto Tietz und Bauer Josef Graupe
Gemeinderäte: Bauer August Wunderlich, Bauer Paul Karbe,
Bahnbeamter Adolf Feiereis, Wagner Bernhard Hoffmann, Straßenwarter
Thimotius Jansen, Zementpolier Paul Anders
Kassenwalter: Bauer Otto Tietz |
|
|