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Kaltenfeld
Der Ort liegt an der Chaussee Klopschen-Großkauer, etwa 12 km
westlich von Glogau, mit einer Feldmark von 404 ha, ein reines
Bauerndorf. Der Ort ist in Rundform angelegt und liegt auf dem
Höhenzug der Dalkauer Berge, wo man bei schönem Wetter bis ins
Odertal blicken kann. In südlicher Richtung ist das Sprottebruch zu
sehen. Der Friedhof mit Glockenturm befindet sich mitten im Dorf.
Die Einwohnerzahl betrug 1943 196 Personen. Kirchlich gehörte der
Ort zu Oberquell (Quaritz). Bahnstation ist Klopschen.
Der Ortsteil Karitsch liegt etwa 1 km östlich von Grabig und war
ebenso ein reines Bauerndorf mit etwa 60 Einwohnern und einer
Feldmark von 160 ha.
>Gruß aus Kaltenfeld
Oben: Gasthof A. Stephan
Unten: Dorfmotiv<
Kaltenfeld hatte ein eigenes Schulhaus. Hier wurden die
Kinder aus Grabig, Karitsch und Schrien eingeschult. Letzter Lehrer
am Ort war Kurt Labe, der Lehrer Gerhard Thiele, der von 1927 bis
1936 hier amtierte, ablöste. Man war stolz darauf, dass der Ort in
102 Jahren, also vor 1927, nur zwei Lehrer, und zwar Lehrer Fischer
und Lehrer Jakob, gehabt hatte. Lehrer Fischer soll ein Sonderling
und wahrer Asket gewesen sein. Er war sehr sparsam und hat sein
Vermögen für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. Davon
errichtete die Gemeinde in Karitsch eine Schwesternstation für die
erkrankten Einwohner von Grabig und Karitsch. Als Schwester war hier
1920 Frl. Elisabeth Hase tätig. 1928 wurde ein neues, damals sehr
modernes Schulhaus gebaut und festlich eingeweiht. Lehrer Thiele
wurde 1936 nach Schmiedeberg i. R. versetzt. Seit 1945 ist er bei
den Kämpfen um Glogau vermisst. Unter seiner Leitung wurde während
seiner Amtszeit ein Männergesangverein ins
Leben gerufen, der später in einen gemischten Chor überging. Aus
Grabig stammt auch einer der besten deutschen Leichtathleten der
Nachkriegszeit Werner Girke.
>Kaltenfeld Alte Schule in Grabig (1977)<
Die Gemeindevertretung setzte sich 1943 wie folgt zusammen:
Bürgermeister: Landwirt Fritz Pohl
Beigeordnete: Bauer Gerhard Neumann und Bauer Alwin Leißner
Gemeinderäte: Bauer Dr. Konrad Speer, Schachtmeister Alfred
Lange, Landwirt Artur John, Schmiedemeister Alfred Girke, Bauer
Alwin Kahl, Bauer Robert Ismer
Kassenwalter: Milchprobenehmer Otto Girke
Die Gemeinde hatte zwei Gaststätten, eine in Grabig, Fritz Pohl, und
eine in Karitsch, Albert Stephan. Die Freiwillige Feuerwehr leitete
Paul Girke.
>Glockenturm in Grabig (1977)< |
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