Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 9, September 2018

 

Erinnerungen an das Heimatdorf Höckricht

 




Höckricht


Der Ort, am Rande des Glogauer Stadtforstes gelegen, 10 km von Glogau entfernt, hatte zuletzt 263 Einwohner und eine Feldmark von 1182 ha. Die Bahnstation ist Glogischdorf. Der Glogauer Stadtforst reicht fast bis 2 km an das Dorf heran. Von Höckricht führte eine gute Straße durch den Wald nach dem südwärts gelegenen Glogischdorf. An dieser Straße lag auch die Försterei Höckricht.

Höckricht Altes Schulhaus


>Das alte Schulhaus, erbaut 1820<


Höckricht war anfangs ein Stadtdorf. Besitzer war die Stadt Glogau. Die von den Dorfbewohnern zu leistenden Dienste wurden durch die Königliche Kriegs- und Domänenkammer geregelt. 1586 wurde in der Nähe von Höckricht das neue Vorwerk erbaut. Im Jahre 1612 wurden von der Stadt Glogau 900 Weinstöcke für 93 Mark böhmische Groschen angeschafft und nach Höckricht verpflanzt. 1829 wurde das Kämmereigut Höckricht von der Stadt Glogau an den Hauptmann Ludwig v. Jagwitz (Biegnitz) verpachtet. 1820 erhielt Höckricht ein eigenes Schulhaus mit einer schönen Vorlaube; es lag an der Dorfstraße. Ein neues Schulhaus wurde 1932 errichtet.



▲Gasthof von Emil Klamm
▼Kohlen- u. Düngemittelhandlung


Die Gemeindevertretung setzte sich 1943 wie folgt zusammen:


Bürgermeister: Bauer Wilhelm Zemper (Glogischdorf)


Beigeordnete: Landwirt Gustav Grocke, Maurer Otto Rachlok


Gemeinderäte: Bauer Richard Stark, Bauer Otto Weidner, Sägewerkspächter Johannes Kutz, Waldarbeiter Paul Fiebig, Waldarbeiter Hermann Storch


Kassenwalter: Paul Knobloch


Amtsvorsteher: Kaufmann Gerhard Weiß in Langemark


Postverwalter: Schneidermeister Richard Kumpel


Lehrer der örtlichen Schule war Werner Keese. Kirchenrechtlich gehörte die Gemeinde zu Langemark, wo sich die Ev. und Kath. Kirche befand. Die Gaststätte im Ort gehörte Emil Klamm.

 




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