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Als
Hals- Nasen- Ohrenarzt arbeitete am Bethanien - Krankenhaus Herr Dr.
med. Georg Ernst Zander, geboren am 13.2.1902 in Steinborn. Er
absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Greifswald. Er
war Corps-Student und hatte einen großen Schmiss in seinem Gesicht.
Seine Fachausbildung machte er in der Universitätsklink Breslau bei
Prof. Dr. Hinsberg. 1932 heiratete er die Breslauerin Liliane ??.
Gleich zu Anfang des Krieges wurde er als Militärarzt eingezogen.
Nach dem Krieg eröffnete er in Essen eine Facharztpraxis. Als er in
den Ruhestand eingetreten war, zog er nach Bad Honnef, wo er am
12.2.1977 an einer Krebserkrankung starb.
Dr. med. Karl Georg Jaensch wurde als Sohn eines Lehrers am
3.8.1896 in Augustwalde Krs. Stargard/Pommern geboren. Der Vater war
zeitweilig Lehrer in Wohlau/Schlesien. Im 1. Weltkrieg war Dr. Karl
Jaensch Soldat und wurde als Offizier 1916 schwer verwundet. 1918
legte er am Matthias-Gymnasium in Breslau das Abitur ab. Danach
studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau
Medizin und erhielt 1923 die Approbation und Promotion. Von 1924 bis
1927 war er Volontärassistent an der Universitäts-Augenklinik
Breslau. 1928 bis 1934 war er Augenarzt in Neusalz/Oder. Ab 1934
wurde er Augenarzt in Glogau am evangelischen Bethanien-Krankenhaus
mit Praxis in der Martinsstraße. Schon 1938 wurde er zum Militär
eingezogen. Er wurde Divisionsarzt und Leiter eines Kriegslazarettes
bis 1945. Nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft war er von 1946
bis 1966 Belegarzt am Kreiskrankenhaus in Sonneberg/Thüringen. Er
starb dort am 25.1.1973. Seine Frau stammte aus Wölfelsgrund in der
Grafschaft Glatz. Sein Sohn Dr. rer.nat. Peter Jaensch geb. am
19.6.1929, wohnte zuletzt in 41564 Kaarst in der Karlsforster Straße
81.
Als Allgemeinärzte arbeiteten in Glogau meine Mutter, Frau Dr.
Hedwig Heidecker und Dr. med. Siegfried Mehlhausen.
Frau Dr. med. Hedwig Heidecker wurde als zweites Kind des
Sanitätsrates Dr. med. Paul Hoffmann am 11.3.1899 in Bad Warmbrunn
geboren. Sie besuchte das Oberlyzeum in Hirschberg. Im 1. Weltkrieg
arbeitete sie als Krankenschwester im Lazarett Warmbrunn. Nach dem
Abitur studierte sie Medizin an den Universitäten Breslau und
Königsberg. 1923 machte Frau Hedwig Hoffmann ihr medizinisches
Staatsexamen an der Universität Breslau und promovierte im gleichen
Jahr mit einer Arbeit über sozialtherapeutische Maßnahmen bei
gefährdeten Jugendlichen bei Prof. Dr. Puppe. Anschließend wurde sie
Assistenzärztin am St. Hedwigs-Krankenhaus in Bad Warmbrunn, das
alle Fachabteilungen umfasste und über 450 Betten verfügte. Sie
arbeitete dort auf der internen, später auf der chirurgischen
Abteilung unter dem
Chefarzt Dr. Jedin. Auf diese Abteilung kam dann mein Vater, Dr.
Hanns Heidecker als Assistenzarzt. Dadurch lernten sich meine Eltern
kennen. Sie heirateten am 22.11.1926 und zogen danach nach Breslau,
wo mein Vater eine Assistenzarztstelle an der Chirurgischen
Abteilung des Allerheiligen-Hospitals unter Prof. Dr. Alexander
Tietze bekam. In den Sommermonaten 1927, 1928 und 1929 arbeitete
Frau Dr. Hedwig Heidecker als Assistenzärztin bei ihrem Vater Paul
Hoffmann in dessen Sanatorium und Praxis mit.
Am 6.1.1930 eröffnete Frau Dr.med. Hedwig Heidecker in
Glogau, Wingenstraße 6 eine Allgemeinpraxis. Diese erstreckte sich
nicht nur auf die Stadt Glogau, sondern auch auf umliegende Dörfer
beidseits der Oder wie Jätschau, Jakobskirch, Hermsdorf, Gramschütz,
Zerbau, Rabsen, Lerchenberg, Brostau, Herrndorf und andere. Neben
den Sprechstunden in ihrer Praxis bewältigte Frau Dr. Heidecker
viele Krankenbesuche in diesen Orten, die sie anfangs mit einer
Taxe, ab 1932 aber mit dem eigenen Auto erledigte. Sie hatte bereits
1921 ihren Führerschein erworben. Der Schwerpunkt ihrer Behandlungen
lag in der Behandlung von Frauen und Kindern. Sie übte ihren Beruf
bis zu ihrer Flucht am 23.1.1945 aus. Mit ihren drei jüngeren
Kindern floh sie Ende Januar 1945 nach Rottenburg in Niederbayern zu
ihrer ältesten Schwester. In Rottenburg übernahm sie die für die
vielen dort angekommenen Flüchtlinge eingerichtete
Gemeinschaftsküche. Als diese richtig lief, übergab sie diese an
ihre Schwester Barbara Theuner und ihre Schwägerin Ilse Hoffmann. Im
Juni 1945 eröffnete sie in Schierling Krs. Mallersdorf eine
Allgemeinpraxis und erwarb sich auch dort bald den Ruf einer guten
Ärztin. Besuche machte sie auch in drei umliegenden Dörfern mit
einem Fahrrad. Im Oktober 1946 übersiedelte die Familie nach Rüthen
an der Mohne Krs. Lippstadt, wo ihr Mann vorübergehend das St.
Pantaleons-Krankenhaus leitete, bis er im August 1947 in Bingen am
Rhein die Stelle des Chefarztes der Chirurgischen Abteilung
übernahm. In Bingen hielt Frau Dr. Heidecker noch Vorträge an der
Volkshochschule und arbeitete im Büro der Praxis ihres Mannes mit.
Frau Dr. Hedwig Heidecker starb am 12.1.1970 in Bingen an den Folgen
einer coronaren Herzerkrankung.
Dr. med. Siegfried Mehlhausen erhielt seine Approbation 1922
und promovierte 1926 an der Universitätsklinik Breslau. 1926/27 war
er Arzt in Seitsch Krs. Guhrau. 1933 ist er in Guhrau Fürsorgearzt
und Vertrauensarzt. 1936 lässt er sich als Allgemeinarzt mit
Geburtshilfe in Glogau nieder. Er war Nazionalsozialist und in
Glogau der ärztliche Exponent dieser Partei. 1936 wurde er
ordentliches Mitglied der Ärztekammer der Provinz Nieder- und
Oberschlesien. 1936 wurde er vom Reichsärzteführer Dr. Wagner zum
Leiter der Ärztlichen Bezirksvereinigung in Glogau ernannt.
Dr. med. Alois Ziegler, geb. am 29.12.1889 in Dzielau Krs.
Cosel/OS als Sohn des Landwirts Wilhelm Ziegler und seiner Ehefrau
Monika, geb. Wanjek, beide vor 1920 gestorben, katholisch. 1911
Reifezeugnis am Gymnasium zu Königshütte OS. 1911 bis 1917 Studium
der Medizin an der Universität Breslau, seit 1915 als Feldunterarzt
am Festungslazarett Breslau. Approbation 1917. Nach Kriegsende 1918
und 1920 Assistenzarzt bei Prof. Dr. Jadassohn an der
Universitäts-Hautklinik Breslau. Seit 1926 Hautarzt in Glogau,
möglicherweise auch Belegarzt am St. Elisabeth-Krankenhaus. Nach
Flucht aus Schlesien nach dem Krieg in Köthen/Anhalt.
Aus der näheren Umgebung von Glogau ist mir noch bekannt Herr Dr.
med. Hermann Scharf, geboren am 5.4.1900 in Beuthen/OS. Er besuchte
von 1911 bis 1918 das Katholische Gymnasium in Glogau. Nach dem
Abitur studierte er in Breslau Medizin. 1927 promovierte er zum
Doktor der Medizin. Ab 1933 war er in Quaritz als Landarzt
niedergelassen. An sprechstundenfreien Nachmittagen (Mittwochs und
Samstags) spielte er vor dem Krieg im Sommer wiederholt mit Dr.
Hanns Heidecker Tennis. |
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