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Einige
interessante Lebenswege aus der Posener Nachbarprovinz
Roman Brennienek, geb. 1893 in Wilhelmsruh, Kr. Fraustadt, 1914
Matrosenartillerist, 11.1914 gefangen im Lager Fukuoka, 1916 verlegt
ins Lager Narashino, 12.1919 entlassen, lebte im Kreis Fraustadt.
Hans-Herbert Eggerss (1888-1974), geb. Bromberg, Lehre in Hamburg,
nach dem Abitur 1908 Einjährig-Freiwilliger, Arbeit der der Firma
Jebsen & Co in Hongkong, 1914 nach Tsingtau, 11.1914 gefangen im
Lager Kumamoto, 1915 im Lager Kurume, 12.1919, Rückkehr nach
Hamburg.
Hermann Goedecke, *ca. 1874 Wollstein, Kr. Bomst, 1901
Kastasterkontrolleur beim Landamt des Gouvernements, 1907
Oberlandmesser, 1914 als Oberleutnant zur Landwehr II, Chef der
Festungsfeuerwehr, 11.1914 gefangen im Lager Osaka, 1917 ins Lager
Ninoshima, 12.1919 entlassen.
Peter Grembowski, (ca. 1877-1933) geb. Alt Obra, Kr. Koschmin, seit
1907 Vorarbeiter bei der Schantung Bergwerksgesellschaft, 1914
Unteroffizier der Landwehr, 11.1914 gefangen im Lager Oita, 1918 ins
Lager Narashino, 12.1919 entlassen, lebte seither in den
niederländischen Kolonien.
Joachim Hecht, geb. Gonsawa, Kr. Znin, 1911 Kaufmann der Firma F.
Schwarzkopf & Co in Tsingtau, 1914 Kriegsfreiwilliger, 11.1914
gefangen im Lager Marugame, 1917 verlegt ins Lager Bando, 12.1919
entlassen, lebte später in Marbach.
Paul Kalckbrenner, (1876-1943 Mannheim) geb. Markwitz, Kr. Strelno,
Sohn des Domänenverwalters Carl Johannes Cornelius Kalckbrenner
(1843-1916) und der Alma Nehring (1853-1886), selbständiger Kaufmann
in Japan, verheiratet mit einer Japanerin, 1914 Vizewachtmeister d.
L., 1914 im Lager Nagoya, 12.1919 entlassen, blieb erst in Japan,
dann in Korea.
Egon Kuhr, geb. 1884 Bromberg, seit 1902 Soldat, 1903 Leutnant der
Infanterie, seit 28.11.1914 Hauptmann, im Lager Kurume, Frau und
Kind lebten in Peking, dann in Shanghai. 12.1919 entlassen, 1920 als
Major d. R. verabschiedet.
Otto Linke, (1873-1952) geb. Posen, Drogist in Königsberg, seit 1894
Geschäftsreisender, 1898 Militärdienst in Tsingtau, betrieb hier
eine Apotheke und die Firma Koslowski & Linke, 1914 Oberleutnant
d. R., erst am 14.1.1915 gefangengenommen, im Lager Osaka, 1917 nach
Ninoshima, die Familie lebte in Tsingtau, 12.1919 entlassen, lebte
weiterhin in Tsingtau.
Hans Marufke, (1887-1933) geb. Bromberg, seit 1913 Kaufmann, 1914
Unteroffizier d. R., 12.1914 gefangen im Lager Shizuoka, 1918 nach
Narashino, 12.1919 entlassen, blieb danach noch in Tokyo, Heirat mit
einer Russin, tätig für die Firma Siemens, später Mitglied einer
reisenden Theatertruppe, starb in Frankfurt a. M.
Heinrich Rudolf Nitschke, (1893-1970) geb. Dalabuszki, Kr. Kosten,
zog mit seinem Bruder nach Datteln ins Ruhrgebiet, Arbeit auf
verschiedenen Zechen, 1914 Militärdienst in Tschintau, 11.1914
gefangen im Lager Osaka, seit 1917 in Ninoshima, 12.1919 entlassen,
Heimreise per Schiff, erneut Hauer im östlichen Ruhrgebiet.
Anton Pietak, geb. 1893 Adelnau, 1914 Matrosenartillerist, seit
11.1914 in Osaka, 12.1914 gefangen in Tokushima, 1917 nach Bando,
12.1919 entlassen, lebte seither in Niederländisch-Indien als Leiter
des Tel. Kantoor Weltevreden und als Juwelier auf Java.
Otto Ratsch, geb. 1892 Latowitz, Kr. Ostrowo, 1914 Pionier, 11.1914
gefangen im Lager Kumamoto, seit 1915 in Kurume, 12.1919 entlassen,
lebte seither in Niederländisch-Indien, Polizist in Japara.
Wladislaus Tomaszewski, (1893-1979 Posen) geb. Krotoschin, 1914
Obermatrosenartillerist, 11.1914 in Osaka, 12.1914 gefangen im Lager
Tokushima, 1917 in Bando, 12.1919 entlassen, schloss sich in
Sibirien dem Kampf gegen die Rote Armee an, schwer verwundet über
Hongkong und Singapur zurück, Heirat in Miejska Górka,
Bezirksschornsteinfeger in Posen, gründet nach 1945 eine
Schornsteinfeger-Fachschule in Stettin, Herausgeber von Fachbüchern.
Dr. Hans Traut, geb. 1888 Krotoschin, aufgewachsen in Leipzig,
studierte Sinologie, 1914 Vizefeldwebel und Übersetzer in Tsingtau,
11.1914 gefangen in Kumamoto, 1915 in Kurume, 1916 in Aonogahara,
12.1919 entlassen, später Generalkonsul in China.
Hugo Wiesner, geb. 1861 in Lissa, 1897 Werftschreiber in Tsingtau,
1914 Kriegsfreiwilliger, Vizefeldwebel, 12.1914 gefangen im Lager
Shizuoka, 1918 in Narashino, 12.1919 entlassen, später
Verwaltungsobersekretär in Neuenburg/ Oldenburg, zuletzt lebte er in
Bremen.
Linus Wojciech, geb. Kursdorf, Kr. Fraustadt, 1914 Maschinistenmaat,
11.1914 gefangen im Lager Tokyo-Asakusa, 7.9.1915 ins Lager
Narashino, 12.1919 entlassen, Teilnahme am Treffen der
Tsingtau-Kameradschaft, lebte damals in Kaiserslautern. |
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