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Guhlau mit Glogau-Stadtforst
Ein Walddorf mit dem Sitz der Glogauer Oberförsterei. Schöne waldreiche Umgebung.
580 Einwohner; 645 ha Feldmark; an der Chaussee Glogau — Fraustadt; 12 km von Glogau; Bahnstation: Driebitz (4 km)
Post: Postagentur
Bürgermeister: Eisenbahner Fritz Kutzner
Beigeordnete: Bauer Erhard Brettschneider, Bauer Adolf Anders
Gemeinderäte: Bauer Paul Riesner, Landwirt Otto Rittner, Kaufmann Karl Hoke, Forstarbeiter Richard Kliche, Forstarbeiter Otto Eitner
Kassenwalter: Landwirt Ernst Walter
Hebamme: Frau Gutsche in Driebitz
Standesamt: Fritz Kutzner
Amtsbezirk: Guhlau. Amtsvorsteher: Bauer Paul Riesner
Gendarmerie: Langemark
Postverwalter: Richard Dittmann
Amtsgericht: Glogau
Kirchen: Evangelische, Pfarrer Hoffmann in Driebitz, Küster Bachmann; Katholische, Pfarrer Hackenberg in Langemark, Küster Valentin Riedel
Schule: Lehrer Wilhelm Gauß, Johannes Schubert
Gewerbl. Anlagen: Genossenschafts-Brennerei, Verwalter Fritz Kohlhoff
Gaststätten: Gasthof „Zur Linde", Paul Bartsch; Gasthaus „Zum Deutschen Reich", Alfred Pusch
Vereine: Kriegerkameradschaft, Lehrer Johannes Schubert
Wo lag denn Guhlau, war es halbwegs von Bedeutung für unser Glogau, sowohl für Stadt und Land, lohnte es, einmal dahin zu wandern oder mit dem Wagen, wenn man ihn besaß, nach Guhlau zu fahren, fand man dort angenehme Gaststätten wie in Glogischdorf und im Stadtforst, vielleicht gar eine schöne Sommerfrische?
Nun, den „Rang" von Glogischdorf und Stadtforst hatte Guhlau nicht, den meisten war wohl nur bekannt, dass es eng mit dem Glogauer Stadtforst (NGA 5/17) zusammenhing. Das stimmt, das gab ihm aber auch seine Bedeutung, denn es war gewissermaßen Mittelpunkt des ausgedehnten Forstes, es war Sitz der Oberförsterei. Diese drei — Guhlau, Stadtforst und Oberförsterei — gehörten untrennbar zusammen. Der Besitz der Stadt an Forst geht fast zurück bis auf die Zeit, in dem Glogau Stadtrechte erhielt. Der Erwerb des Dorfes Guhlau mit der dazugehörenden Heide datiert aus dem Jahre 1544.
Das Dorf Guhlau war übrigens in der Reihe der Dörfer des Landkreises Glogau durchaus nicht eines der Letzten, denn es hatte immerhin rund 580 Einwohner, 28 Bauerngüter, 2 Restgüter und 50 Stellen. Dass es trotzdem wenig „zur Geltung" kam, war auf seine Lage zurückzuführen. Es führte einmal wohl die Straße Glogau - Fraustadt hindurch, aber die Eisenbahn machte einen großen Bogen um den Ort herum. Schon vor Einführung der Eisenbahn hatte Guhlau (eigentlich der Magistrat Glogau) Pech. Es bestand eine alte Poststraße über Guhlau, als jedoch in den Jahren 1834 bis 1839 die neu angelegte Kunststraße Hermsdorf-Jätschau in der Richtung Fraustadt weitergeführt wurde, erfolgte das nicht, wie der Magistrat wünschte, über Guhlau, sondern über Schlichtingsheim. Das gleiche Missgeschick waltete vor, als sich die Stadt um eine Bahnlinie bemühte. Sie petitionierte bei beiden Kammern des preußischen Landtags, die Staatsregierung hielt eine Bahn von Posen nach Breslau für durchaus notwendig. Sie sollte in den 50er Jahren als Lissaer Zweibahn über Zerbau, Lerchenberg und Guhlau nach Fraustadt gehen, als aber die Oberschlesische Eisenbahngesellschaft den Bau übernahm, wählte man die Richtung über Kleingräditz, Tschopitz, Mosswitz, Glogischdorf und Driebitz nach Fraustadt. Guhlau hatte das Nachsehen und Glogischdorf den Vorteil. Wat den eenen sin Uhl... Ohne jene Linienführung wäre Guhlau ein Glogischdorf und Glogischdorf ein Guhlau geworden, trotzdem die Weglänge ziemlich die Doppelte ist.
Im Jahre 1902 wurde in Guhlau die evangelische Kirche eingeweiht. Der Ort gehört zu den rund 15 Dörfern des Landkreises, deren Einwohnerzahl sich innerhalb hundert Jahren ganz langsam,
aber stetig vermindert hat. Im Jahre 1845 hatte Guhlau 614 Einwohner, deren Zahl sich bis 1858 auf 674 erhöhte, dann aber bis 1890 auf 535 und bis 1910 auf 506 herabsank. Dass sie dann wieder stieg, ist sicher auf die Forstwirtschaft zurückzuführen.
Die St.-Hedwigs-Kirche in Guhlau
Wenn wir in vergangenen Zeiten von Glogau über Zerbau und Lerchenberg nordostwärts wanderten durch die Weite des Stadtforstes, dann gelangten wir nach zweistündiger Wanderung nach Guhlau, einem Dorfe an der Straße nach Fraustadt, das nach dem „Schlesischen Ortschaftsverzeichnis" des Jahres 1941 nicht mehr als 550 Einwohner zählte. Auf der linken Seite der Dorfstraße erhob sich das alte, schlichte Gotteshaus, die St.-Hedwigs-Kirche. Prächtige, breitkronige Linden, die Jahrhunderte alt waren, umstanden das alte Gemäuer.
Im Kreise Glogau gab es viele Hedwigskirchen, nicht nur in Guhlau, sondern auch in Herrndorf und Klopschen, in Neugabel, Rietschütz und Altstrunz gab es Kirchen, die den Namen der Schutzpatronin Schlesiens, der heiligen Hedwig, trugen.
Die herzogliche Frau - die heilige Hedwig - erfreut sich allenthalben in den schlesischen Landen besonderer Verehrung. Als Tochter des deutschen Herzogs Berthold von Meran vermählte sie sich im Jahre 1186 mit dem Herzog Heinrich I. von Schlesien, der oftmals nach Glogau kam, um dort Hof zu halten. Seine Gemahlin, die Herzogin Hedwig, war ihm die beste Hausfrau und ihren sieben Kindern die beste Mutter, den Schlesiern aber war sie eine gute und fürsorgliche Landesmutter. Auf ihre Veranlassung förderte der Herzog die Einwanderung deutscher Bauern aus Hessen, Thüringen und Franken. Als Herzog Heinrich I. in die Hände des Masovierherzogs gefallen war und von ihm gefangen gehalten wurde und als Hedwigs Sohn Heinrich sich anschickte, den Vater durch Waffengewalt zu befreien, da begab sich Hedwig zu dem Feinde ihres Mannes und ihres Hauses und bewirkte durch ihre Persönlichkeit, mit der sie auch dem Herzoge Masoviens Ehrfurcht gebot, dass ihr Gemahl freigelassen wurde.
Auch nach dem Tode ihres herzoglichen Gemahls blieb sie den Schlesiern eine treue Landesmutter, die vom Schicksal tief gebeugt wurde, denn sie verlor ihren Sohn Heinrich in der Tartarenschlacht bei Wahlstatt im Jahre 1241 und ging selbst über das Schlachtfeld, um ihren Sohn unter den vielen gefallenen Verteidigern Schlesiens zu suchen.
Am 15. Oktober 1243 starb Hedwig, Herzogin von Schlesien. Von der Kirche wurde sie heilig gesprochen und allenthalben in Schlesien erinnerten Gotteshäuser an die Landesmutter und Kirchenheilige, indem sie ihren Namen verliehen bekamen und hinfort trugen.
Die Guhlauer Kirche ist eine Bauernkirche. Sie wurde wohl von einem Grundherrn erbaut; die Bauern leisteten dabei lediglich Hand- und Spanndienste. Im Jahre 1366 wird die St. Hedwigs-Kirche zu Guhlau erstmalig als Pfarrkirche nachgewiesen und weil bereits im Jahre 1315 ein Junker Johann von Kreckwitz in einer Verreichsurkunde genannt wird, so ist es durchaus möglich, dass dieses Geschlecht von Kreckwitz schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts Guhlau besessen hat und dazu beitrug, dass dieses Gotteshaus errichtet wurde. Die Grundherren legten Wert darauf, an ihrem Wohnsitze auch ein Gotteshaus zu haben. Deshalb ließen sie Kirchen errichten und statteten sie nach besten Kräften und bestem Können aus.
Anfänglich scheint Guhlau Filiale - also eine Tochterkirche - von Driebitz gewesen zu sein. Vielleicht hat es mit Driebitz den gleichen Grundherrn - eben einen Angehörigen des Adelsgeschlechtes von Kreckwitz - gehabt. Es ist kaum anzunehmen, dass die Guhlauer Kirche keine Widemut hatte. Diese war sicherlich vorhanden; vielleicht betrug sie nur eine Hufe und ging im Mittelalter oder nach der Reformation in den Besitz des Grundherrn über.
Guhlau hieß in ältesten Zeiten „Deutsch-Guhlau", wohl, weil es in nächster Nähe auch Ortschaften mit polnischen Ansiedlern gegeben hat. Über den Ursprung der Kirche konnte nie Genaues ermittelt werden. Erst durch eine Urkunde - sie datiert vom 17. Oktober 1366 - erhalten wir Kunde vom Bestehen eines Gotteshauses in Guhlau, da der PLEBANUS ECCLESIE in Galow vom Bischof PRZESLAUS den Auftrag erhält, einen päpstlichen Schiedsspruch über die Besetzung der Kustodie am Kollegiatstift Glogau seiner Kirche in Guhlau zu verkündigen. Von diesen Kollegiatskapiteln, die im Laufe der Zeit in der Breslauer Diözese entstanden, ist das zu „Unserer Lieben Frau" in Glogau das älteste. Seine Fundation dürfte um die Wende vom 12. und 13. Jahrhundert erfolgt sein.
Diese Überlieferung aus dem Jahre 1366 also ist ein eindeutiger Beweis dafür, wie weit die Geschichte der Guhlauer Kirche zurückreicht. Als der schlesische Kunsthistoriker und Regierungsbaumeister Hans Lutsch vor der Jahrhundertwende das schlesische Land durchstreifte, um sein bedeutsames Werk „Die Kunstdenkmäler des Regierungs-Bezirkes Liegnitz" auszuarbeiten, da entdeckte er im Jahre 1887 ein uraltes, kostbares und kunstgeschichtlich bedeutsames Gewand der heiligen Jungfrau aus getriebenem Kupfer mit teilweiser Versilberung vor. Dieses kostbare Kleinod der Kirche ging späterhin verloren, aber es war ein untrüglicher Beweis für das hohe Alter des Gotteshauses, denn wo solche uralten Kultgegenstände gefunden werden konnten, da durfte mit Recht angenommen werden, dass das Gebäude, das solcherlei Kostbarkeiten barg, auch alt und historisch bedeutsam war.
Keine Urkunde gab Nachricht darüber, ob je ein Pfarrer in Guhlau gewohnt hat. Vielleicht war die Ortschaft nur vorübergehend kirchlich selbständig. Von dem Verleser der Seelenmessen in der Kollegiatskirche zu Glogau wurden 1524 drei Mark auf Guhlau angewiesen. Und als nach dem Dreißigjährigen Kriege die Kirchenreduktion erfolgte, besaß Guhlau weder ein Pfarrhaus noch eine Pfarrwidemut.
Aus dem Jahre 1380 ist uns wieder eine Kunde über die katholische Kirche zu Guhlau überliefert. Im Auftrage des Bischofs zu Breslau hat in jenem Jahre der Archidiakon Johannes Brieger aus Glogau neben anderen Gotteshäusern auch das von Guhlau besucht und visitiert. Aus dem von ihm abgefassten Berichte ging hervor, dass die Kirche zu Guhlau mit anderen Kirchen - zum Beispiel von Hintzendorf, Driebitz, Kursdorf, Zedlitz und Kabel - zu dem Breslauer Bistum gehöre.
Das alte Holzkirchlein, das einmal in Guhlau gestanden haben wird, ward bereits vor 1670 durch ein massives Gebäude, wie es vielen Guhlauern noch erinnerlich sein wird, ersetzt. Der turmlose Bau wurde aus Feldsteinen, wie sie allenthalben auf den Äckern gefunden wurden, und aus Ziegeln errichtet und war anfänglich mit Holzschindeln gedeckt. Wegen der Anlage des Dorfes ist die Kirche nicht nach Osten ausgerichtet, wie das sonst bei den Gotteshäusern üblich ist. An der Südwestecke des Gebäudes wies ein eigentümlicher Pfeiler deutlich auf eine Erweiterung des Gotteshauses hin. Vielleicht hegte man - als die Kirche als massiver Bau errichtet wurde - die Absicht, ihr später einen Turm anzubauen. Die dort befindliche Vorhalle und das plötzliche Abbrechen des von Süden nach Norden längs der Westseite übergeführten Simses sprechen dafür. Die Armut der Kirche und der Gemeindemitglieder - hier inmitten der Wälder brachten die Äcker keine reichen Erträge - trug wohl Schuld daran, dass der geplante Turmbau unterblieb.
Die Kirche weist ein dreijochiges Langhaus und einen eingezogenen, einjochigen Chor auf. Die Sakristei ist nördlich an den Chor angebaut. Der Ostgiebel ist 1762 ergänzt worden. Einige Seiten der Kirche mögen 1786 im Ziegelbau ergänzt worden sein, auf jeden Fall wurde auf einem der Ziegelsteine von besonders großem Format, der zu diesem Umbau verwandt wurde, die eingebrannte Jahreszahl 1786 entdeckt.
Von der Sakristei aus nimmt der Aufgang zur Kanzel seinen Anfang. Er entstammt der Zeit des Barock und jener Bauperiode, welcher der Erbauung des Gotteshauses als massives Gebäude folgte. Die hölzerne Kanzel befindet sich auf der Evangelistenseite. Sie wurde im Jahre 1617 durch einen lutherischen Prediger in der Kirche aufgestellt. Ihr Schalldeckel weist eine einfache, schlichte Form auf. Die Tür lässt sich fest verschließen.
Dunkel wirkt die Sakristei der Kirche. Das Gewölbe ist etwas schadhaft. Durch ein kleines Fenster mit eisernem Gitter davor fällt etwas Tageslicht in den Raum. Der Fußboden ist mit Ziegelsteinen ausgelegt. Die Tür lässt sich zweifach verriegeln. Ein Sessel, ein kleiner Tisch, ein grüner Schrank, in dem der Abendmahlskelch und andere Gebrauchsgegenstände aufbewahrt werden, gehören zu den Einrichtungsgegenständen der Sakristei. Auch ein einfaches Tabernakel für das Allerheiligste, das anlässlich der großen Kirchenfeste auf dem Hochaltar seinen Platz findet, hat seinen Aufbewahrungsort in der Sakristei.
Die ganze Decke der Kirche besteht aus Brettern. Der Fußboden ist überall mit Ziegeln ausgelegt. Früher wies die Kirche kleine Fenster auf und Bänke, die im Jahre 1679 repariert werden mussten. Einen Beichtstuhl gab es damals noch nicht. Auf höhere Anweisung musste der Pfarrer erst einen beschaffen.
Immer standen nur geringe Mittel zur Verfügung, um in dem kleinen, bäuerlichen Gotteshause von Guhlau Verbesserungsarbeiten und auch Neuanschaffungen vornehmen zu können. Im August und September des Jahres 1865 konnten die Chorbrüstung, die Kirchenbänke, die Türen und auch der Beichtstuhl gestrichen werden. Der alte Nebenaltar - er war der Namenspatronin der Kirche, der heiligen Hedwig geweiht - wurde hinausgebracht, dafür konnten an der nördlichen Wandseite einige Bänke aufgestellt werden.
An der südlichen Wandseite der Kirche wurde die uralte Kostbarkeit — eine alte Marienfigur, mit dem schon erwähnten Mantel aus getriebenem Kupfer, der reich versilbert war, bekleidet - aufgestellt. Damals erhielten auch die Wände des Gotteshauses einen neuen Anstrich und der Platz vor dem Hochaltar wurde mit einem neuen Ziegelpflaster versehen.
1894 wurde die Kirche durch den Baumeister Michael aus Glogau mit schwarz-weißen Fliesen ausgelegt. Nur unter den Bänken blieb das Ziegelsteinpflaster liegen. 1895 konnte das Presbyterium mit einem neuen Anstrich versehen werden. Und weil sich im Innern der Kirche stets eine unvertreibbare Nässe bemerkbar machte, wurde das Kirchenschiff im Jahre 1898 an seinen Innenwänden mit Hohlziegeln verkleidet und in die Mauern wurden vier Öffnungen geschlagen, durch welche die Nässe entweichen sollte. Im gleichen Jahre ließ Pfarrer Hille einen alten, baufälligen Altar abreißen und statt seiner einen Lourdes-Altar aufstellen. Auch die Kanzel konnte einer Renovation unterzogen werden und Malermeister Reichelt aus Glogau malte die Kirche, die bis dahin lediglich weiß getüncht war, für einen Preis von 500 Mark aus. Dabei wurde die Chorbrüstung nebst deren Unteransicht staffiert, die Kanzel wurde verkittet und staffiert, desgleichen der Marienaltar. Die Grotte erhielt eine Einfassung, ihr Hintergrund wurde mit blauer Bemalung und mit bronzenen Sternen versehen. Auch der Taufstein wurde überholt, und geübte Tischler und Bildhauer gaben dem Marienaltar ein neues Aussehen.
Die Firma A. Mainhardt aus Würzburg gab der Lourdes-Grotte ein neues Gewand, indem sie diese mit Holz und Baumrinde, mit Rosen und Waldgewächsen ausschmückte. Diese Grotte mit ihrer Höhe von 125 Zentimetern, mit einer Breite von einem Meter und seiner aus feinem Polychrom hergestellten Lourdesstatue war hinfort eine Zierde des kleinen Dorfkirchleins. Die genannte Würzburger Firma lieferte der Guhlauer Kirche zu einem Preise von 117 Mark einen Kandelaber, der drei Kerzen halten konnte und mit zwei Engeln, die einen halben Meter hoch waren, geschmückt war. Am 7. Februar 1899 lieferte die Firma J. Hoeptner und Co. in Breslau für 15 Mark ein Paar dreiarmige Leuchter, die versilbert waren.
Die Kirche hat also seit dem Jahre 1687, da sie durch einen geistlichen Herrn wieder einmal visitiert worden war, mancherlei Veränderung und Anreicherung ihrer Ausstattungsgegenstande erfahren. Was für ein armseliges Kirchlein aber muss das Gotteshaus in jenem Jahre der Visitation gewesen sein, da der Visitationsbericht von 1687 lautet:
„Die Kirche ist ein schmaler Bau aus Ziegeln und Feldsteinen erbaut, verstaubt an den Wänden - Reinigung habe ich angeordnet - Dach aus Schindeln, einfache Decke, Fußboden aus Ziegelsteinen, drei kreisförmige Fenster, Chor, Bänke - aber nicht in der ganzen Kirche - die Kirche hat einen Eingang, mit einem festen Riegel verschlossen; sie hat eine Vorhalle aus Holz und Ziegeln, unter Verschluss. In dieser Kirche steht ein gemauerter Altar, beschädigt, mit Decken bekleidet, mit einem Altarstein versehen. Über dem Altar befindet sich ein altes, teils gemaltes, teils vergoldetes Standbild der allerheiligsten Jungfrau Maria, zwischen den Hl. Aposteln Petrus und Paulus. Davor steht der ein wenig schadhafte Taufstein aus Holz mit einem zerrissenen Tuch behängt, mit einem einfachen Deckel unter Verschluss. In diesem Taufstein wurde in einem kupfernen, mit Zinn überzogenen Gefäß, das ein wenig unrein war, das Taufwasser aufbewahrt. Es ist dem Pfarrer aufgegeben, die Taufschale neu mit Zinn überziehen zu lassen. Die Sakristei ist auf der Evangelienseite, dunkel, das Gewölbe etwas schadhaft, ein kleines Fenster mit eisernem Gitter, der Fußboden aus Ziegelsteine, die Tür doppelt verriegelt."
Hiermit wollen wir den Bericht über die katholische Kirche zu Guhlau abschließen. |
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