Brieg, in der Oderniederung, links der Oder gelegen, hatte vor dem Krieg 543 Einwohner. Es gab eine Bahnverbindung nach Beuthen/O (etwa 6 km) oder Glogau (etwa 14 km) und natürlich die Landstraße. Brieg war überwiegend ein Bauerndorf mit einer kath. Kirche, Dominium mit Brennerei, Molkerei, Mühle, 2 Gaststatten, Bäckerei, Kolonialwaren und zahlreichen handwerklichen Betrieben. Die Vertreibung und Flucht der Dorfbewohner gegen Ende des Krieges führte nach Westen in den Raum Erlangen. Bei klirrender Kälte begann der Flüchtlingstreck aus Brieg am 28.1.45. Unterwegs schlossen sich Fluchtwagen aus den Nachbardörfern an, so dass der Brieger Treck 5 km lang wurde.

Auf dem Fluchtweg nach Westen wurde der Treck aber immer kürzer, da einige Wagen in Sachsen zurückblieben, um dort das Ende des Krieges abzuwarten. Frauen mit Kindern und ältere Personen, die nicht mehr laufen konnten, durften auch in Sagan mit einem Zug weiter. Nach 52 Tagen hatten wir dann das für uns vorgesehene Ziel erreicht: Allersdorf Kreis Pegnitz in der Fränkischen Schweiz. Von dort aus verteilten sich die Brieger auf der Suche nach Arbeit, Unterkunft und einer dauerhaften Bleibe in die nähere bzw. weitere Umgebung.

Zum 1. Treffen der Brieger lud Hfrd. Gerhard Laube am 13. Juni 1970 nach Reuth bei Forchheim ein. Es wurde geplant, alljährlich Heimattreffen zu veranstalten. Gerhard Laube als erster Leiter der Ortsgemeinschaft Brieg des Glogauer Heimatbundes wurde bei den Einladungen für die nächsten Treffen unterstützt durch Charlotte Zerbe (Einladung zum Heimattreffen im September 1975 ins „Sportheim Baiersdorf, bei Erlangen oder von Erna Kunz (für die Zusammenkünfte am 15.9.1984 und am 21.9.1985 ebenfalls im Sportheim Baiersdorf). Weitere Heimattreffen fanden statt am 25. Sept. 1993, am 3. Sept. 1995 und jeweils im September 1996,1997, 1998, immer am gleichen Ort.

>Brieger Heimattreffen am 25.9.1993 in Baiersdorf<

Die Heimattreffen der Brieger verliefen stets sehr harmonisch. Man feierte das Wiedersehen mit Freunden und Bekannten, tauschte Erinnerungen an die Heimat aus, zeigte Familienfotos usw. Einige konnten auch über persönliche Reisen nach Brieg und Schlesien berichten und Fotos davon herumreichen. Natürlich war auch immer für genügend Essen bei den Heimattreffen gesorgt,
Mit den Jahren wurde leider unsere Gruppe immer kleiner. Alter, Tod und körperliche Beschwerden machten sich starker bemerkbar, die Zeit unserer regelmäßigen jährlichen gemeinsamen Heimattreffen ging zu Ende. Es sind nur noch etwa 20 Heimatfreunde, die kommen können. Gerhard Laube musste aus
gesundheitlichen Gründen ebenfalls aufhören. Einen Nachfolger gab es nicht. Es gibt aber immer noch Heimattreffen der Brieger Heimatfreunde. Erna Kunz lädt dann trotz eigener körperlicher Beschwerden telefonisch nach Baiersdorf ein. Für 2016 ist ein gemütlicher Erinnerungs-Nachmittag eingeplant.

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