|
Der Autor des vorliegenden Beitrages ist kein Fachhistoriker, sondern lediglich ein Heimatfreund, der sich lebhaft für die Geschichte seiner Vorfahren interessiert. Anliegen solcher Art steht zumeist nur wenig im Wege, wenn es sich dabei um die Historie schlesischer Städte - insbesondere größerer - handelt. Entschieden anders ist dagegen die Situation bei den vielen schlesischen Dörfern. Nur relativ selten haben z. B. Pfarrer, Lehrer oder irgendwelche Heimatfreunde entsprechende Aufzeichnungen getätigt, die zudem bis heute über den Krieg und seine Folgen gerettet werden konnten.
Die folgenden Mitteilungen möchten deshalb als ein kleiner „Nachholversuch" verstanden werden. Sie sind sehr begrenzt insofern als sie lediglich einen sehr kleinen geographischen Ausschnitt schlesischer Heimat umfassen und sehr begrenzt auch dahingehend, dass nicht historische Zeiträume oder Prozesse dargestellt werden sollen. Die generelle Absicht besteht vielmehr nur darin, etwas „Licht in das Dunkel" über einige heimatliche Dörfer zu tragen, um zu ahnen, wie unsere Vorfahren seinerzeit gelebt und gearbeitet haben mögen. Der Zeitpunkt „um etwa 1800" ist nicht zufällig. Als Grundlagen (Quellen) dazu dienen nämlich zwei Dokumente aus etwa jener Zeit, die für jeden Heimatfreund eine überaus reiche „Fundgrube" sachdienlicher Informationen darstellen. Zu nennen sind:
T.A. Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien (13 Bände). - Band 10: Vom Fürstenthum Glogau. Brieg, 1791 (560 Seiten)
J.G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Übersicht der Dörfer, Flecken, Städte u. a. Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845.
Zum begrifflichen Verständnis und zur Verfahrensweise im Folgenden sind einige Vorbemerkungen erforderlich. Sie betreffen zunächst einmal die besonders von Zimmermann (1791) ständig gebrauchte „Einteilung" (Klassifizierung) der Dorfbewohner in „Bauern, Gärtner und Häusler". - Als Bauer ist ein Landbesitzer (Eigentümer oder Pächter) zu verstehen, der mit seinen Angehörigen bzw. auch Magd und Knecht von den Erträgen seiner Landwirtschaft lebt. Dabei wird zeitgeschichtlich bedingt noch zwischen dem „Frey- und Dienstbauern" unterschieden (ersterer außer Steuerabgaben frei von weiteren Pflichten bzw. andernfalls zu bestimmten Dienstleistungen gegenüber dem Grundherren verpflichtet). - Als „Gärtner" sollten ebenfalls Landbesitzer verstanden werden, die jedoch im wesentlichen den Charakter kleinbäuerlicher Familienbetriebe innehaben (begrenzter Bodenbesitz, kleinere Viehhaltung, 1 bzw. 2 Pferde, evtl. nachbarliche Gespannhilfe oder Kuhbespannung). - „Häusler" schließlich sind Hausbesitzer mit wenig oder keinem Landbesitz, wenig oder keiner Viehhaltung, deren Lebensunterhalt deshalb durch örtliches Kleinhandwerk (z.B. Stellmacher, Schmied, Schuster, Schneider usw.), durch kommunale Dienstleistungen (z.B. Gemeindehirte, Nachtwächter, Lehrer usw.) und gänzliche oder zeitweilige Lohnarbeit (z. B. im Baugewerbe oder als Waldarbeiter) erfolgt.
Zur Verfahrensweise sei lediglich mitgeteilt, dass häufiger wörtliche Begriffs- und Textübernahmen - in Anführungszeichen gesetzt - erfolgen. Da jedoch mit dem vorliegenden Beitrag keine strengen wissenschaftlichen Ansprüche verbunden sind und sich die Übernahmen stets nur auf die zwei genannten Quellen beziehen, wird auf deren ständige Nachweisführung verzichtet.
Die in den Rückblick einbezogenen Orte erklären sich aus dem spezifischen Interesse des Autors: Das kleine Örtchen Trebitsch (ab 1936 Rodetal) ist sein Geburts- und Heimatort und alle weiteren Orte umfassen seinen unmittelbaren nachbarschaftlichen Erlebensbereich der Kindheit und Jugend. - Zu den letzteren gehört fraglos auch (z. B. unter anderem als Schulort) das Städtchen
Polkwitz (ab 1936 Heerwegen). Bemerkenswert ist zunächst, dass es den Status einer königlichen Immediatstadt hat (d.h. dem preußischen König administrativ direkt untersteht). Ansonsten jedoch wird es von Zimmermann (1791) als eine nur kleine Stadt, „..ringsum von Wald umgeben, zwar meist, aber schlecht gepflastert" umschrieben. Polkwitz hat zu dieser Zeit eine Stadtmauer mit 3 Toren (dem Glogauer- Lübener- und Töpfertor). Das Mauerwerk ist jedoch schadhaft und stellenweise durch Palisaden „geflickt". Die Stadt umfasst insgesamt 193 Privathäuser, wovon jedoch nur 70 um den Markt massiv gebaut und mit Ziegeln bedeckt sind. Alle anderen Häuser befinden sich noch im Zustand der alten „Holzwerk-Lehmbauweise". 1787 zählt die Stadt 1288 Einwohner (545 männlich; 743 weiblich); außerdem ist sie die Garnisonstadt einer preußischen Dragonereskadron (mehr dazu später). Generell wird Polkwitz um die genannte Zeit als ein kleines und bescheiden wirkendes Landstädtchen beschrieben.
Reichlich 50 Jahre später vermittelt Knie (1845) ein günstigeres Stadtbild. Polkwitz wird als der für alle umliegenden Dörfer zentrale Postort („Post Polkwitz") hervorgehoben. Noch entschieden wichtiger ist jedoch, dass sich die Stadt als der gemeinsame „Marktflecken" erweist, auf dem sich die alltäglichen Aktivitäten von Handel und Gewerbe der Region vollziehen, auf dem der allwöchentliche Wochenendmarkt stattfindet und auf dem nicht zuletzt auch die bekannten „Polkwitzer Kram-, Roß- und Viehmärkte" abgehalten werden. Polkwitz ist also fraglos für die umliegenden Dörfer von einiger Bedeutung.
Für ein „Stadtbild" um 1800 und danach soll lediglich - da u. a. mit 3 Chroniken und einschlägiger Literatur dazu auseichend Informationsmöglichkeiten bestehen - auf folgendes verwiesen werden: Polkwitz hat weiterhin den Status einer königlichen Immediatstadt. Wegen ihrer günstigen Lage „an der großen Kunststraße nach Berlin" und teils als Knotenpunkt ist sie ein Zentrum der „fahrenden und reitenden Post" (Postkutschenverkehr und reitende Postboten). Die einstigen Mauern und Palisaden der Stadt sind inzwischen „ganz abgebrochen", die bisherigen drei Torausgänge (Glogauer-, Lübener- und Töpfertor) bestehen jedoch weiterhin.
Die Anzahl der Einwohner beträgt gegen 1840 insgesamt „1757 Seelen" (1312 evangelisch, 423 katholisch, 22 jüdisch).¹ Zu bemerken ist außerdem, dass sich die genannte Zeit die 4. Eskadron des 4. Kürassierregiments mit dazugehörigem Lazarett, bedeckter Reithalle und Pulverhaus in Polkwitz befindet (Kriegsstärke in Preußen 150 Pferde, entsprechende Kürassiere und 5 Offiziere).
Der Lebensunterhalt der Bürger wird nicht unerheblich vom Landbau bestritten. Knie (1845) nennt u. a. 2780 Morgen landwirtschaftliche Nutzfläche, 66 Pferde, 247 Rinder und 500 Schafe. Auch die 4 Brennereien und 2 Brauhäuser sind zum landwirtschaftlichen Areal zu rechnen. - Die Hauptanteile des Lebensunterhalts der Polkwitzer Bürger bestehen jedoch in gewerblichen Tätigkeiten. Zu nennen sind gegen 1845 u. a. 5 Gast- und 9 „Schankhäuser", 7 „Krämer" und vor allem über 140 „Handwerke und Künste" verschiedenster Art. Neben den bis heute gebräuchlichen Berufen wie Bäcker, Fleischer, Schneider, Schuster, Maurer oder Zimmerer sind solche seinerzeit häufiger vertreten wie beispielsweise Tuchmacher, Färber, Riemer, Seiler, Seifensieder, Weisgerber oder „Zeug- und Mesolanmacher" (ein Zweig der Leinen- und Wollwirkerei).
Auf die wirtschaftlich wesentlichen allwöchentlichen Wochenendmärkte und besonders auch die „Roß- und Viehmärkte" wurde bereits hingewiesen. Sie waren für die umliegenden Dörfer von Polkwitz als Stätten besonders für ihre landwirtschaftlichen Angebote und Bedürfnisse von zweifelsfrei erheblicher Bedeutung (Bauernmärkte). Auch die Stadt Polkwitz zog aus der Handelstätigkeit in ihrem Weichbild fraglos erheblichen Gewinn. Sie ist im Jahre 1819 "..zur Hälfte niedergebrannt" und konnte sich trotzdem in der Folge eine „Wasserleitung durch Röhren" und eine Stadtbeleuchtung (seit 1822) leisten.
Zu den am nächsten bei Polkwitz liegenden Örtlichkeiten gehört das Dorf Trebitsch (ab 1936 Rodetal). Es umfasst ein im Oberdorf gelegenes Dominium mit einem Herrenhaus und den gutseigenen Häuslichkeiten für die Landarbeiter (meist nur Stube, Küche und Kammer, etwas Gartenland und Gelass zu eng begrenzter Tierhaltung). Zum Gut gehören - nach Knie (1845) - 2 Vorwerke sowie ein Viehbestand von 650 Schafen und 115 Rindern. Zu nennen sind außerdem 1 Ziegelei und 1 Brauerei („Brennerei").
Insgesamt zählt das Dorf 32 Häuser mit 299 Einwohnern (206 evangelisch, 93 katholisch). Als evangelische Kirche ist die von Polkwitz als katholische die von Hochkirch für alle geistlichen Obliegenheiten zuständig. Eine evangelische Schule ist am Ort, sie wird jedoch von dem im Nachbardorf Gusitz tätigen Lehrer besorgt. Als zum Dorf gehörige Anwesen sind außerdem zu nennen: 3 Wirtshäuser, 3 Leinewebereien, 3 Wassermühlen (eine davon die „Neumühle" außerhalb des Ortes) sowie 7 handwerkliche Einrichtungen.
Speziell zu den 3 erwähnten Wassermühlen ist die folgende nicht unwesentliche Anmerkung erforderlich: Noch bei Zimmermann (1791) werden 2 davon als „Pulvermühlen" bezeichnet, die fraglos u.a. die Garnisonstadt Polkwitz entsprechend zu versorgen hatten. Mit der Erfindung der Dynamite im 19. Jahrhundert als den unvergleichlich besseren Sprengstoffen wurden viele der Pulvermühlen geschliffen oder wegen der verfügbaren Wasserkraft zu Säge- oder Getreidemühlen umfunktioniert.²
Der nächstgelegene Ort von Trebitsch ist das Dorf Gusitz (ab 1936 Schenkfeld geheißen). Es gehört ebenfalls zu den für die gesamte Region typischen Dörflichkeiten (Gutshof mit Landarbeitern sowie Dorfbewohner mit überwiegend Kleinbauern, örtlichen Handwerkern und Tagelöhnern). Zum Dominium gehören - nach Knie (1845) - 1 herrschaftliches Schloss und ein relativ separater Gutshof mit den anliegenden Gutsarbeiterwohnungen.
Erwähnenswert ist, dass der gesamte Besitz erst 1840 von einem Käufer namens von Meyer zu einem Kaufpreis von 48000 Rtl. erworben wurde. Zum Gut gehören 2 Vorwerke sowie ein Bestand von 800 Schafen und 160 Rindern. Nach Zimmermann (1791) zählt das Dorf 15 Gärtner und 11 Häusler bei 36 „Feuerstellen" mit insgesamt 183 Einwohnern. - Von Knie (1845) werden rund 50 Jahre später 31 Häuser sowie 227 evangelische und 65 katholische Einwohner genannt.³ Die kirchlichen Anbindungen gleichen denen von Trebitsch (evangelische Kirche in Polkwitz, katholische Wallfahrtskirche in Hochkirch). Gusitz verfügt über eine eigene evangelische Schule mit 1 Lehrer, der - wie bereits erwähnt - ebenfalls für die Schule von Trebitsch zuständig ist. Von den weiteren Besitztümern im Ort sind 1 Wasser- und 1 Walkmühle, 1 Ziegelei, 1 Wirtshaus und 6 handwerkliche Einrichtungen zu nennen.
Abermals ganz in der Nähe von Trebitsch und unweit von Polkwitz liegt die Gemeinde Kummernick (1936 in Eichbach umbenannt). Diese Ortschaft umfasst nach Knie (1845) 387 Einwohner (davon 134 katholisch), 2 Wassermühlen, 1 Windmühle, 1 Brauerei, 2 Wirtshäuser, 3 „Leinwandstühle", 10 Handwerker und 3 „Händler". Sie ist insgesamt zu den größeren Dörfern in der Region zu zählen. Auch die soziale Zusammensetzung der Einwohnerschaft scheint differenzierter als die der umliegenden Dörfer zu sein. Grundherr ist ein „General-Major von Kalkreuth", außerdem sind 1 „Freygut", 2 „Dienstbauern" sowie 23 Gärtner und 5 Häusler zu nennen. 4 Das Besitztum des von Kalkreuth umfasst 1 herrschaftliches Schloss, seine männlichen und weiblichen Gutsarbeiter, 1 Vorwerk sowie 1 Schäferei mit 1000 Merinoschafen und einem Bestand von 129 Rindern.
In den geistlichen Angelegenheiten ist der Ort der evangelischen Kirche zu Pilgramsdorf (annähernd 10 km entfernt) bzw. der katholischen Kirche zu Hochkirch zugeordnet. Kummernick verfügt über eine eigene evangelische Schule mit einem Lehrer, die auch von Schülern aus dem benachbarten Suckau besucht wird. Von den weiteren Liegenschaften des Ortes sind zu nennen: 2 Wassermühlen, 1 Windmühle, 1 Brauerei, 2 Wirtshäuser, 3 „Leinwandstühle", 10 handwerkliche Einrichtungen und 3 Händler.
Zu erwähnen ist noch, dass sich außerhalb des Dorfes, jedoch zugehörig zu Kummernick, eine Siedlung befindet, die als „Neue Welt" oder auch „Peschel" bezeichnet wird. Sie besteht im wesentlichen aus einer weiteren Wassermühle (Eichmühle genannt), einem weiteren „Freygut" und einer Ziegelei, die einem Maurermeister aus Polkwitz gehört.
Ein letzter in das vollendete 18. Jahrhundert zurückversetzter virtueller „Besuch" soll der Gemeinde Dammer gelten. Sie gehört zu jenen Orten, die 1936 namentlich nicht umbenannt worden sind. Von Trebitsch und auch von Polkwitz aus ist dieses Dorf nach relativ kurzer Wegstrecke durch ein großes Waldgebiet erreichbar (bis 1945 in Landkarten als „Töppendorfer Forst" bzw. weiterreichend als „Große Lübener Heide" bezeichnet).
Dammer gehört nach Knie (1841) mit knapp 200 Einwohnern (172 evangelisch, 26 katholisch) bei 20 Häusern zu den kleinen Dörfern der Region. Kirchlich ist es der evangelischen Kirche zu Pilgramsdorf bzw. dem Wallfahrtsort Hochkirch zugeordnet. Trotz der geringen Einwohnerzahl befindet sich in Dammer eine evangelische Schule mit einem Lehrer, der schulisch sogar die benachbarte Gemeinde Petersdorf zugehört. Diese schulisch bevorzugte Situation ist vielleicht der Tatsache zuzuschreiben, dass das Dammersche Gut keinem Geringeren als „Seiner königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen" gehört. Vom Gut selbst ist lediglich bekannt, dass es ein „herrschaftliches Wohnhaus" sowie ein Vorwerk und 1 Schäferei umfasst. Im Dorf befinden sich nach Zimmermann (1791) 5 Bauern, 5 Gärtner, 6 Häusler und 6 „andere Häuser". Außerdem gehören zur Gemeinde - nach Knie (1841) - 2 Wassermühlen, 1 Ziegelei und 1 Wirtshaus. Erwähnt sei schließlich noch, dass sich im Ort die „Rudera" (Ruine/Hausreste) einer ehemaligen Teilkirche von Polkwitz befindet.
Mit diesen stark ausgewählten Mitteilungen soll der kleine heimatkundliche Beitrag für den NGA beendet werden. Abschließend sei nochmals betont, dass er lediglich als ein Versuch der historischen „Momentaufnahme" um etwa 1800 speziell zu einigen Dörfern der schlesischen Heimat des Autors und ihren einstmaligen Bewohnern verstanden werden möchte, weil dazu für den Interessenten selten zufrieden stellende Informationen vorliegen. Selbstverständlich könnten solche Versuche „unendlich" ausgedehnt werden, wenn man bedenkt, wie viele Dörfer und Flecken das Schlesien seinerzeit umfasste. Vielleicht fühlt sich mancher Heimatfreund dazu angeregt - auch wenn er kein Fachhistoriker ist - zur Überwindung des vielfachen Nichtwissens über sein Heimatdorf und seine Menschen beizutragen. Es kostet mitunter einige Mühe, aber selbstverständlich bereitet das Suchen, Finden und „Entdecken" auch erhebliche Freude. Nicht zuletzt ist schließlich auch daran zu denken, dass Bemühungen solcher Art geeignet sind, gegen das Vergessen anzugehen und das Erinnern an die alte schlesische Heimat zu beleben und wachzuhalten. –
------------------------------------------------------
1 Diese wie die folgenden Angaben berufen sich - wenn nicht anders angegeben - auf Knie (1845). Sie werden bevorzugt, weil sie im Unterschied zu Zimmermann (1791) durch Regierungserlass unterstützt wurden und deshalb zuverlässiger sein dürften.
² Eine dieser umfunktionierten Getreidemühlen in Trebitsch darf mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit als das Geburtshaus und die „Kinderstube" des Autors gelten. Die Mühle und die dazugehörige Bäckerei wurden von seinen Großeltern und Eltern bis 1945 als Familienbetrieb geführt.
³ Die von Zimmer (1791) und von Knie (1845) stets unterschiedlichen Angaben haben verschiedene Gründe. Zu nennen sind sicherlich der zeitliche Abstand (mindestens So Jahre) und hauptsächlich die teils unterschiedlichen Indikatoren (z.B. Feuerstellen bzw. Häuser). Für die von Knie (1845) genannten Daten darf sicherlich - wie bereits erwähnt - wegen der ihm zuteil gewordenen amtlichen Unterstützung eine höhere Verlässlichkeit angenommen werden.
4Im Zusammenhang mit der obigen Differenzierung von Grundherr, Freygut, Dienstbauer, Gärtner und Häusler ist daran zu erinnern, dass um die von uns geschilderte Zeit noch Sozialverhältnisse bis zur Leibeigenschaft bestanden haben könnten. Letztere wurde zwar in Preußen bereits 1794 als „unzulässig" erklärt, jedoch erst durch königlichen Erlass von 1807 mit Wirkung von 1810 endgültig abgeschafft. |
|
|