Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 11, November 2012

Das 30. Bundesheimattreffen 2012

Ein Treffen mit kleinen Zahlen, aber großen Emotionen!

von Hans-Karl Hänel

 

Liebe Heimatfreundinnen und liebe Heimatfreunde!
Das 30. Bundesheimattreffen liegt hinter uns. Nach intensiven und umfangreichen Vorbereitungen trafen sich die Glogauer und die aus dem Glogauer Land zum 30. Male. Und das in Hannover, der Stadt, in der vor 60 Jahren alles begann. Sogar der Tagungsort, das Hannover - Congress - Centrum, damals Stadthalle Hannover genannt, war der gleiche. Damals kamen 3000 Mitglieder, nach 60 Jahren waren es am Sonntag nur noch 70! Wir wissen natürlich, dass die biologische Uhr bei uns allen tickt und sie tickt halt, je älter wir werden, immer schneller. Der Vorstand und die Mitarbeiter des Glogauer Heimatbundes hatten weder Kosten noch Mühen gescheut, damit dieses Jubiläumstreffen ein schönes Fest wird. Und das ist es auch geworden, auch wenn die Besucherzahlen stark hinter unseren Erwartungen blieben. Einen Heimatfreund möchte ich an dieser Stelle besonders erwähnen, der zu jedem der bisher 30 Treffen anwesend war - Gotthard Liebig - ! Er wohnt heute in England, in der Nähe von London. Das ist Verbundenheit zu den Landsleuten. Sie wurde ihm wohl in die Wiege gelegt.
Nun möchte ich aber für die, die nicht dabei sein konnten, einen kleinen Bericht abgeben, damit Sie alle wissen, was so alles gelaufen ist.

Vorstand und Beirat waren schon am 14. 9. angereist zu ihren Sitzungen. Am frühen Vormittag waren die Hfrde Krems und Schikora schon da, um die Ausstellung mit den Bildern unseres Hfrdes H.-J. Gatzka im Neuen Saal vorzubereiten und sonstige Utensilien ins HCC zu bringen. Am Samstag konnten wir uns davon überzeugen, wie gut ihnen das gelungen war. Ein Dank an dieser Stelle den Beiden für ihre tolle Arbeit! Noch einen Dank muss ich hier los werden, und zwar an das Team vom HCC, das alles, nach vorheriger Absprache wunderbar vorbereitet hatte. Es gab während des Treffens keinerlei organisatorische Klemmstellen, von Kleinigkeiten abgesehen. So konnten wir unser Treffen etwas anders, als bisher beginnen, weil der evangelische Geistliche, Pfarrer Schmidt, schon am Samstag erschien und der Meinung war, der Ökum. Gottesdienst sei an diesem Tage. So machten wir aus der Not eine Tugend, und nach einer kurzen Ansprache wurden die Tage des Treffens unter den Segen Gottes gestellt. Das war gut so, denn an Gottes Segen ist alles gelegen!
Es wurden nun durch den Bundesvorsitzenden die geladenen Gäste begrüßt. Es waren dies der ehem. Stadtpräsident Jaczek Zielinski und seine Ehefrau, sowie der uns allen bekannte Cesari Mlynczak, sowie der Chauffeur.
Das Heimattreffen begann dann wie immer, mit einem Rechenschaftsbericht des Bundesvorsitzenden, der über die Schwerpunkte der Vorstandsarbeit berichtete. Der Bericht unserer Kassenwartin schreckte uns alle auf, denn wir hatten das letzte Jahr mit einem dicken Minus abgeschlossen. Das müssen wir uns als Vorstand natürlich selbstkritisch gefallen lassen. Hfrd. Kinzel, der selbst Unternehmer ist, prangerte diesen Sachverhalt ganz deutlich an. Hier muss ganz klar gegengesteuert werden, sonst existieren wir in zwei Jahren nicht mehr. Diese Kritik mussten wir uns einfach gefallen lassen, da uns allen ja die Weiterexistenz des Glogauer Heimatbundes am Herzen liegt. Wir können hier nur versprechen: es wird gegengesteuert!

Es folgten nun, nach Entlastung des Vorstandes, die Wahlen zum neuen Vorstand. Hier wurde zunächst den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Alfred Palissa, Karl-Heinz Walter und Liselotte Happe herzlich für ihre bisherige Arbeit mit Worten und einem Blumenstrauß gedankt. Vom Wahlleiter, Hfrd. Schikora wurden die neuen Vorstandsmitglieder genannt und, soweit sie neu waren vorgestellt. Die Kandidaten, die sich zu Wahl stellten, sind:
Hfrd. Klaus Röhrbein (66), 1. Stellv. Vorsitzender
Hfrd. Dr. Martin Sprungala (50) 2. Stellv. Vorsitzender
Hfrdin. Renate Grethe, Bundeskassenwartin
Hfrd. Günter Sonnabend, Schriftführer
Hfrd. Hans-Karl Hänel, Bundesvorsitzender

Diese Kandidaten wurden von der Mitgliederversammlung nahezu einstimmig gewählt bzw. wiedergewählt. Es folgte die Wahl der Kassenprüfer. Hier gab es auch eine Wiederwahl.
Es folgte das Mittagessen, an dem es nichts auszusetzen gab.

Die heimatliche Stunde am Nachmittag wurde dominiert von dem Konzert des Chores „Silesia Cantat" aus Hannover, mit dem wir schon lange zusammenarbeiten. Es wurden Volks- und Heimatlieder vorgetragen in einer so engagierten Weise seitens der Sängerinnen und Sänger und ihres jungen Dirigenten, dass wir alle restlos begeistert waren. Entsprechend war der Beifall. Das Lied, das uns alle zu Tränen anrührte, war das alte Heimatlied „Blaue Berge, grüne Täler". Alle konnten den Refrain mitsingen. Das taten wir auch nach Kräften, oft fast tränenerstickt. Wir hatten den Chor einfach in unser Herz geschlossen.

Leider mussten uns einige Heimatfreunde und –freundinnen am Ende der Samstagsveranstaltung verlassen. Abends fand im Hotel noch eine gemütliche Runde statt.

Am Sonntag kamen dann doch noch eine Anzahl von Landsleuten angereist, sodass wir dann an die 70 Teilnehmer waren.
Um 10°° begann zunächst der Ökumenische Gottesdienst, der von Diakon Kreutz aus Hannover sehr gut geleitet wurde. Den Gemeindegesang begleitete der Posaunenchor aus Lehrte, den wir auch schon kannten. Es war ein sehr guter Gottesdienst, der von allen Teilnehmern besucht war und im 'Neuen Saal' stattfand.

An der Fensterseite dieses Saales wurde die Bilderausstellung unseres Hfrdes Hans Gatzka gezeigt. Außerdem waren noch Fotos aus Glogau einst und jetzt zu sehen. Bei den Bildern lernten wir nun auch einen ganz anderen Gatzka kennen. Die Bilder, meistens Originale, standen alle zum Verkauf, da Hfrd. Gatzka aus Altersgründen nicht mehr künstlerisch tätig ist. Die Bilder fanden großen Zuspruch indem sehr viele auch verkauft wurden.

Es folgte nun die Festliche Stunde zu der wir den Oberbürgermeister von Hannover Stephan Weil zur Festrede gebeten hatten, sowie den Bürgermeister der Stadt Langenhagen, der Partnerstadt von Glogau, Friedhelm Fischer. Mit am Vorstandstisch hatte der ehem. Stadtpräsident von Glogau, Jaczek Zielinski Platz genommen. OB Weil, der selber schlesische Wurzeln hat, erinnerte an die Anfänge der Patenschaft Hannover mit den GHB, sowie an die gute Zusammenarbeit, von der wir uns jedoch auch eine finanzielle Unterstützung erhofft hatten. Der Bürgermeister von Langenhagen berichtete von den Aktivitäten, die zwischen Glogau und Langenhagen stattfinden. Die Ansprache von Herrn Zielinski wurde von Herrn Mlynczak simultan übersetzt. Hier gab es jedoch Verstehensprobleme.
Die Festliche Stunde klang aus mit zwei Liedern des Chores: „Hab oft im Kreise der Lieben", und noch einmal „Blaue Berge..." Beschwingten Herzens konnten wir unser Mittagessen einnehmen.
Der Nachmittag konnte zunächst zu Gesprächen sowie zu kleinen Spaziergängen im nahegelegenen Park genutzt werden ehe der Chor wieder auftrat. Diesmal wurde uns eine ganz andere Chormusik präsentiert, nämlich Gospelgesänge. Dies geschah wieder in überzeugender äußerst engagierter Weise, so dass wir einfach begeistert waren. Wir hätten noch stundenlang zuhören können, doch einmal geht auch der schönste Tag zu Ende und der Abschied kam heran. Viele verabschiedeten sich mit Umarmungen!
Ich möchte diesen Bericht nicht beenden, ohne der künstlerischen Leiterin des Chores „Silesia Cantat", Frau Cordula Sodt, und ihrer Assistentin Theresa Hoffmann ein herzliches Danke auszusprechen! Dieser Dank gilt in gleicher Weise dem Dirigenten und allen Sängerinnen und Sängern. Sie haben unsere Herzen erfreut und uns einfach glücklich gemacht. Ein herzliche Dankeschön den Hfrden. Krems, Schikora und natürlich auch allen ehem. Vorstandsmitgliedern, die sich so engagiert bei allen Vorbereitungen eingesetzt haben.
Wir vom Vorstand gehen nun in eine Anstrengende neue Wahlperiode, in der wir das Vertrauen, das Sie alle in uns setzen auch rechtfertigen wollen.

v.l.: J. Zielinski, OB St. Weil, H,-K. Hänel, Bürgermeister Fr. Fischer

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