Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 6, Juni 2012

Die Geschichte und Entwicklung
des Glogauer Heimatbund e.V.

16. Fortsetzung aus NGA05/2012

 


Lau-Henze Hans-Jürgen, Steinheim/Westf., 11.3.1916 – 28.7.2002Lau-Henze

Lehrer an verschiedenen landwirtschaftlichen Schulen, zuletzt Studiendirektor an der Kreisberufsschule Höxter.
Erhielt die Auszeichnung für seine Autoren- und Redaktionstätigkeit am Buch „Das war Glogau 1913-1945“. War im GHB mehrere Jahre als Beiratsmitglied aktiv. Er gab auch das Buch „Am Fuße des Katzengebirges – Henzegrund“, heraus und ist auch bekannt durch seine Beiträge im NGA (4/2002).

Rieger Hellmut, Hannover, 1.10.1913 – 15.1.2009. (Siehe a. u. Ehrenmitglieder)

Schalm Maria, Lehrte, 27.10.1922 -13.12.2011. War jahrzehntelang in verschiedenen Vorstandsfunktionen tätig (Schriftführerin, Bundeskassenwartin, Bundesvorsitzende). Sie war auch Mitautorin des Buches „Das war Glogau 1913 - 1945". War nach dem Ausscheiden aus ihren aktiven Funktionen im Vorstand immer noch aktiv als unser wichtigstes Auskunftsmitglied für alle Fragen zur Vergangenheit des GHB und der Stadt Glogau. Zuletzt Ehrenvorsitzende im Vorstand. (Siehe a. u. Ehrenmitglieder)

Schikora Manfred, Düsseldorf,
geb. 4.12.1932.Schikora

Vertreibung aus dem Kreis Glogau (Herrndorf) mit 12 Jahren. Nach jahrelangem Aufenthalt in der DDR ab 1956 in Düsseldorf. Dort Anstellung bei der Bundesbahn; zuletzt bis 1991, seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden, als Hauptlockführer. Langjähriger ideenreicher Leiter der aktiven Bezirksgruppe Düsseldorf (seit 1977), zeitweise turnusmäßig auch Beiratsvorsitzender. Stets ansprechbarer Partner des Bundesvorstandes bei der Organisation und Mitgestaltung der Bundesheimattreffen und anderer verantwortungsvoller Aufgaben. Vielen Heimatfreunden bekannt durch seine optischen Darstellungen bei den Bundesheimattreffen (Fotografien und Lichtbildervorträge des „alten" und „neuen" Glogaus).

Schmidt August, Mettmann/Düsseldorf, 25.8.1914 - 31.1.1991. Hat von 1967 -1977 engagiert und erfolgreich die Bez. Gr. Düsseldorf geleitet und sich dabei um den GHB verdient gemacht. Er erhielt am 17.1.1981 anlässlich des 25jährigen Bestehens der Bezirksgruppe Düsseldorf vom damaligen Vorsitzenden des GHB die Große Goldene Ehrennadel.

Stritzke Charlotte,
16.6.1923 – 28.3.2012.Stritzke

Seit ihrer Flucht und Vertreibung aus Brostau, lebt sie in Memmelsdorf (Franken). Dort hat sie in einer Ortsgemeinschaft die ehemaligen Brostauer zusammengehalten und bis 1995 alle 2 Jahre ein Brostauer-Treffen in Staffelstein/0fr. organisiert. In mehreren Busreisen hat sie die Brostauer in ihr Heimatdorf begleitet und auch erreicht, dass am 20.5.2005 in Brostau eine Erinnerungstafel für die ehemaligen deutschen Bewohner angebracht werden konnte. Daraus entstanden manche persönliche bis freundschaftliche Verbindungen zwischen den ehemalige Brostauern und den heutigen polnischen Bewohnern. Ihre körperlichen Beschwerden haben die Aufgabe ihrer Aktivitäten erzwungen. Ab 1996 haben sich die Brostauer der Bezirksgruppe Franken angeschlossen. Der Glogauer Heimatbund hatte 2011 beschlossen, ihr im Mai 2012, für ihren jahrzehntelangen tätigen Einsatz für den GHB und besonders für die Brostauer Heimatfreunde, die Große Goldene Ehrennadel zu verleihen.

Unglaube Edith, Stuttgart, geb. am 14.1.1927. Sie war durch ihren Mann, dem Architekten Herbert Unglaube, der von 1957 - 1976 die Bezirksgruppe Stuttgart leitete, eng mit dem GHB verbunden. In der Heimatgruppe Stuttgart war sie über viele Jahre hinweg Kassiererin und hat sich viele Verdienste um den GHB erworben.

Urbanek Ferdinand, Prof. Dr.,
Düsseldorf, 21.12.1926 – 12.04.2012.Urbanek

Ist über seine Bezirksgruppe hinaus bekannt durch die Mitgliedschaft im Beirat und durch zahlreiche Beiträge im NGA und als Herausgeber der Bücher „Heimwärts schlägt mein Herz" und „Exodus 1945“. Im Beirat und auch während unserer Bundesheimattreffen belebt er oft durch seine Diskussionsbeiträge und Ideen die Zusammenkünfte.

Warwel Elisabeth, Stuttgart,
24.1.1916 - 28.12.2001.Warwel

Sie hat sich seit der Gründung der Bezirksgruppe Stuttgart 1957 stets um die Belange und das Fortbestehen ihrer Heimatgruppe bemüht, zunächst als Beisitzerin im Vorstand der Bezirksgruppe, später auch als Schriftführerin und ab 1985 über 10 Jahre lang als Leiterin der Bezirksgruppe. Die Zusammenkünfte der Heimatgruppe hat sie oft durch Lesungen aufgelockert und gefördert.

Welzer Herbert, Leonberg-Eltingen, 10.12.1930 - 18.7.1998.Welzer

Er wurde in Wilkau-Wolfau Kreis Glogau geboren. Die Flucht führte seine Familie zunächst ins Sudetenland, von wo er nach einigen Monaten in die sowj. Besatzungszone abgeschoben wurde. Nach 2 Jahren in Coswig Wechsel nach Leonberg bei Stuttgart, wo sein Vater lebte. Dort konnte er eine Lehre als Werkzeugdreher absolvieren. Die Firma, in der er anschließend arbeitete, ging leider in Konkurs, sodass er nach zwischenzeitlicher Tätigkeit in der Autobahnmeisterei arbeitslos war Die Arbeitslosigkeit war ein tiefer Einschnitt in seinem Leben und beeinflusste wesentlich seine Psyche.
Im Glogauer Heimatbund leitete er von 1976 -1984 die Bezirksgruppe Stuttgart. Er hat sich dabei aktiv und sehr erfolgreich für seine Heimatgruppe und ihren Fortbestand eingesetzt. Die Liebe zu seinem Heimatort zog ihn immer wieder nach Schlesien, wo er sein Dorf durch Farbaufnahmen dokumentierte und dazu auch die Namen der ehemaligen deutschen und der jetzigen polnischen Besitzer registriert hat. Seine Tätigkeit im GHB wurde 1978 mit der Verleihung der „Großen Goldenen Ehrennadel" gewürdigt.

Werner Bruno, München, 13.8.1908 -19.12.1991. In seinem Heimatdorf Hochkirch war er Zimmermann und Bauer. Nach seiner Flucht und Vertreibung leitete er viele Jahre bis zu seiner Erkrankung die Bezirksgruppe München. Leider besteht diese Bezirksgruppe heute nicht mehr.

Wittig Heinz, Düsseldorf,
17.7.1921 - 1.12.1999.Wittig

Langjähriges Mitglied im GHB und in anderen schlesischen Heimatverbänden. Die Zusammenkünfte seiner Bezirksgruppe hat er oft durch seine Beiträge belebt. Als Jurist (in Glogau Landgerichtsrat) war er für alle Mitglieder im Heimatbund ansprechbar und hilfsbereit mit seinem Rat. Heinz Wittig war auch Herausgeber der Broschüre „Die heimatlichen Straßen Glogaus" und Mitautor am Buch „Das war Glogau1913-1945", beide aus der Redaktion des Glogauer Heimatbundes.

Wünschmann Horst, Helmbrechts, 11.12.1927 -14.1.1997. Stammt aus Glogau. Nach dem Kriege in Helmbrechts, wo er bei einer Textilfirma beschäftigt war, zuletzt als Prokurist. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Bezirksgruppe Franken im GHB und war dort lange Jahre Kassenwart, dann auch Leiter dieser Bezirksgruppe. Beim Bundesheimattreffen am 4. Mai 1985 erhielt er wegen seiner Verdienste um die Bezirksgruppe die Große Goldene Ehrennadel.

Manche der Genannten sind inzwischen verstorben. Aber alle Ausgezeichneten haben sich um den GHB verdient gemacht, haben ihn mit geprägt und sollen nicht vergessen werden!
Zu der vorstehenden Liste und Würdigung der Träger der Goldenen Ehrennadel ist noch eine Anmerkung notwendig. Es sind nämlich nicht alle ausgezeichneten Heimatfreunde aufgeführt. Deshalb die nachstehenden Ausführungen: Fast alle Mitglieder des GHB haben während der Flucht und der Vertreibung aus ihrer angestammten Heimat viel Leid erfahren und Schweres durchgemacht. Sie wurden auch in ihren neuen Wohnstätten im verbliebenen Reichsgebiet nicht mit offenen Armen empfangen, oft auch angefeindet und mussten sich in der neuen Umgebung mühevoll durchsetzen. Das hat manche verbittert, aber auch als Persönlichkeit gereift. So waren in den Leitungsebenen des GHB ganz verschiedenartige, ausgereifte Charaktere vertreten, vereint nur durch die gemeinsame Liebe zur verlorenen Heimat. Es gab deshalb bei der Organisation und der Durchführung von Aufgaben nicht nur einhellige Meinungen, sondern auch Differenzen, Streit und sogar unüberbrückbare Gegensätze. Im Extrem führte das auch zum Ausschluss einzelner Mitglieder, z.B.:

Oswald Hensler, Berlin
(25.12.1922 - 3.10.2002).

Er war seit 6.3.1982 Leiter der Bezirksgruppe Berlin, war dort sehr beliebt und hat die Bezirksgruppe mit Tatkraft und Einsatzfreude „wieder in Schwung gebracht". Sein verdienter Lohn war die Auszeichnung mit der Goldenen Ehrennadel des GHB. 1995/96 gab es dann wegen seiner Abweichungen von festgelegten Richtlinien des Heimatbundes Differenzen mit dem Bundesvorstand. Sie steigerten sich bis zu massiven Auseinandersetzungen mit dem Vorstand. Als Konsequenz wurde Oswald Hensler am 1.6.1996 aus dem Glogauer Heimatbund ausgeschlossen. Schlimmer war noch, dass dadurch die Berliner Heimatgruppe auseinanderfiel in eine kleinere ’Hensler’-Gruppe unter der Leitung von Hfrdin Frau Nethe, die sich trotz mancher Vereinigungsbemühungen bis 2010 erhalten hat. Die Leitung der 2., größeren Gruppe übernahm 1995 unser Heimatfreund Gatzka.

Ein ähnliches Problem gab es mit den Hfrd Erwin Groke Bundesvorsitzender (von 1977-1982) und Rudolf Berndt (Foto) (1964 -1970 2. Vorsitzender; 1977 – 1982 1. stellvertr. Vorsitzender).Berndt

Beide haben sich für den GHB eingesetzt und wurden mit der Großen Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Differenzen mit dem Vorstand haben leider dazu geführt, dass sie ihre Ehrennadel zurückgegeben haben.
Fortsetzung folgt . . .

zum Seitenanfang

zum Seitenanfang