Der Glogauer Heimatbund vergibt an verdienstvolle Mitglieder verschiedene Auszeichnungen. Vorschlagsberechtigt sind der Vorstand, der Beirat. die Bezirksgruppen und Ortsgemeinschaften. Die Vorschläge werden mit einer schriftlichen Begründung an den Vorstand eingereicht. Auch einzelne Mitglieder können Anträge auf eine Würdigung einreichen - in der Regel bei der Mitgliederversammlung anlässlich eines Bundesheimattreffens. Alle Auszeichnungen müssen vom Vorstand bestätigt werden, der auch die Übergabe der Auszeichnungen organisiert. Bei grobem, vereinsschädigendem Verhalten können Ehrungen und Auszeichnungen durch Vorstandsbeschluss aberkannt werden.
Die Würdigung der Auszuzeichnenden wird in angemessener Form vom Bundesvorsitzenden im Rahmen eines Bundesheimattreffens bzw. in seinem Auftrag von den jeweiligen Leitern der Bezirksgruppen/Ortsgemeinschaften im Rahmen ihrer Heimatgruppen vorgenommen. Die vorgenommenen Ehrungen und Auszeichnungen werden in der Geschäftsstelle listenmäßig festgehalten (was leider nicht immer konsequent eingehalten wurde).
Der GHB hat verschiedene Möglichkeiten, einzelne Heimatfreunde auszuzeichnen. Sie wurden in einem Anhang zur Geschäftsordnung vom 27.08.1985 konkret festgelegt:
Große Goldene Ehrennadel
1. Ehrenurkunden
Sie werden in der Regel an Heimatfreunde vergeben, die über viele Jahre ununterbrochen Mitglieder des Glogauer Heimatbundes sind oder durch zeitlich begrenzte Leistungen den Heimatbund unterstützt haben. Ehrenurkunden können für die gleiche Person mehrfach vergeben werden.
2. Die silberne Ehrennadel
Mit ihr werden Mitglieder für besondere Verdienste - vorwiegend in ihren Heimatgruppen - geehrt. In der Regel ist es die Anerkennung für langjährige Mitgliedschaft für eine stete, aktive Teilnahme an den Gruppentreffen, für die Übernahme von Verpflichtungen zur Ausgestaltung der Heimattreffen u. ä. Nach den im Archiv des GHB vorliegenden Unterlagen wurden bisher (2010) 83 Silberne Ehrennadeln vergeben.
3. Die Kleine Goldene Ehrennadel
Sie wird vergeben für herausragende Leistungen innerhalb bzw. außerhalb der lokalen Heimatgruppe. Insbesondere werden damit geehrt die Leiter der Bezirksgruppen und Ortsgemeinschaften, die sich oft über Jahre hinweg eingesetzt und bewährt, sowie dafür gesorgt haben, dass die Erinnerung an unsere verlorene Heimat mit ihren an kulturellen, wirtschaftlichen und historischen Besonderheiten lebendig bleibt. Sie erhalten ihre Auszeichnung auch dafür, dass zunehmend Iose bis beständige, mitunter nahezu freundschaftliche Kontakte zu ihren Herkunftsdörfern in Schlesien oder zu einzelnen Personen der heutigen Bewohner geknüpft wurden. Nach den Unterlagen im GHB wurden bisher (bis 2010) 32 Kleine Goldene Ehrennadeln vergeben.
4. Die Große Goldene Ehrennadel Damit werden Heimatfreunde für ihre überregionalen außerordentlichen und bleibenden Verdienste um unseren GHB ausgezeichnet. In den Unterlagen des GHB (Geschäftsordnung) findet sich für diese Ehrung (anfangs noch ’Großes Goldenes Vereinsabzeichen’ genannt) folgender Hinweis für die Verleihung: „… ist für Verdienste für den Heimatbund sowie seine Mitglieder oder für eine nach innen und außen wirkungsvolle und weitreichende Verbreitung des Glogauer Heimatgedankens vorbehalten. ..." In der Vergangenheit wurden für diese Auszeichnung meistens verdienstvolle Mitarbeiter des Vorstandes vorgeschlagen, aber auch einzelne Heimatfreunde aus unseren Bezirksgruppen, die z.B. durch ihren jahrzehntelangen aktiven Einsatz für den GHB oder immer wieder durch ihre Beiträge in unserer Heimatzeitschrift hervorgetreten sind.
5. Die Ehrenmitglieder des GHB
Besonders verdienstvolle Mitglieder des Glogauer Heimatbundes können zu Ehrenmitgliedern mit besonderen Privilegien (z.B. kein Mitgliedsbeitrag) ernannt werden. Die Mitgliederversammlungen während unserer Hundesheimattreffen waren dafür besonders geeignet. In der gültigen Satzung des GHB wird die Ehrenmitgliedschaft nur einmal in § 24 erwähnt und festgelegt, dass die Ehrenmitglieder auch Mitglieder des Beirates sind. Anträge auf die Verleihung einer Ehrenmitgliedschaft werden vom Beirat gestellt und vom Vorstand bzw. einer Mitgliederversammlung bestätigt. Entsprechend ihrer Stellung in den Leitungsgremien des GHB können einige Ehrenmitglieder auch zu Ehrenvorsitzenden ernannt werden. Verbindliche Aussagen über den Modus einer Berufung zum Ehrenmitglied des GHB sind in den Satzungen nicht enthalten. Es gibt aber den oben genannten „Anhang zur Geschäftsordnung" des GHB aus dem Jahre 1985 mit konkreten Vorgaben.
Die Große Goldene Ehrennadel
Der Glogauer Heimatbund hat (seit 1989) 24 mal die „Große Goldene Ehrennadel" verliehen. Die Verdienste der Ausgezeichneten sollten für alle Heimatfreunde ein Ansporn sein, sich selbst tatkräftig für den GHB und unser gemeinsames Anliegen einzusetzen. Nachstehend die Namen der bisher mit unserer Großen Goldenen Ehrennadel ausgezeichneten Heimatfreunde und einer stichwortartigen kurzen Begründung ihrer Auszeichnung:
Abmeier Hans-Ludwig, Dr. phil., Ibbenbüren, geb. am 23.11.1927.
Langjähriges Beiratsmitglied. Ist durch zahlreiche Artikel im NGA bekannt und hat auch durch die Auswahl von geeigneten Beiträgen für unsere Zeitschrift das Profil des NGA wesentlich mitbestimmt. Bekannt auch durch sein Buch "Sagen, Geschichten, Erzählungen, aus dem Glogauer Lande" und als Mitautor am Buch „Das war Glogau 1913-1945".
Felgenhauer Annemarie, Garbsen. 10.7.1906 – 4.12.1997 (Siehe auch unter Ehrenmitglieder)
Gatzka Hans-Joachim, Berlin,
geb. am 4.2.1922.
War von 1995 - 2000 Leiter der Bezirksgruppe Berlin, musste das aber aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, ebenso sein Amt als amtierender Vorsitzender des Beirates. Hfrd Gatzka ist allen Heimatfreunden als Autor vieler Beiträge im NGA bekannt, vor allem aber auch wegen seiner vielen wunderschönen Aquarelle mit Ansichten aus unserem Vorkriegs-Glogau. Trotz seiner Beschwerden und dem Tod seiner Ehefrau Ulla ist er bis heute noch aktiv in seiner künstlerischen Arbeit.
Grosser Manfred, Kulmbach. 25.12.1920 – 13.4.2003.
Als ältester Sohn des damaligen Schiffsrevisors und Havariekommissars Otto Grosser in Glogau geboren. Als gelernter Wirtschaftskaufmann gründete er nach Krieg und Gefangenschaft in Bayern 1949 eine eigene Handelsvertretung. 1974 übernahm Grosser die Leitung der Bez. Gruppe Franken und baute sie zur größten Bezirksgruppe im Bundesgebiet auf. Aus gesundheitlichen Gründen gab er die Leitung nach 12 Jahren an Thomas Kinzel ab. Für seine Verdienste erhielt er vom GHB 1978 die Große Goldene Ehrennadel.
Hachmuth Erika, Frankfurt/Main., geb. am 5.5.1918. Justizangestellte, hat sich in der Bezirksgruppe Frankfurt/Main als Schriftführerin und Kassenwartin verdient gemacht.
Hahn Reinhold, Mainz-Finthen. 28.4.1910 – 12.5.2002 (Siehe auch unter Ehrenmitglieder)
Happe Liselotte, Hannover,
geb. am 10.7.1923.
Sie gehört heute (2012) zu den ältesten Mitgliedern im Vorstand des GHB. Frau Happe ist seit 1998 Vorstandsmitglied, zunächst als stellvertr. Vorsitzende und ab 2000 als Bundeskassenwartin, ein Amt, das sie bis heute engagiert und verantwortungsvoll ausübt - obwohl ihr in letzter Zeit ein schweres Augenleiden immer mehr zusetzt.
Die Auszeichnung mit der Großen Goldenen Ehrenadel ist ein Dank für ihren jahrelangen treuen Einsatz im GHB.
Jacob Susanne, Bad Vilbel,
geb. 14.2.1923 in Glogau.
Nach der Schulzeit arbeitete sie in dem elterlichen Geschäft (Elektro-Installation). In der Bez. Gruppe Frankfurt/M. wurde sie Anfang der 90er Jahre stellv. Vorsitzende. Ab 1997 übernahm sie die Leitung dieser Bez. Gruppe, führte sie umsichtig und einfallsreich und leitet sie, trotz Altersbeschwerden, bis heute. In Anerkennung ihres Einsatzes und als Würdigung ihrer Leistungen für den GHB verlieh ihr der Vorstand zum 50jährigen Bestehen der Bezirksgruppe Frankfurt/M. (2003) die „Große Goldene Ehrennadel".
Kelm Hans, Pirmasens.
20.4.1917 – 5.11.2005.
In Glogau Ausbildung zum Automechaniker auch aktiver Sportler (turnen, boxen). Nach dem Krieg fand er in Pirmasens einen festen Wohnsitz und war bei der Stadt angestellt, bald auch in verantwortlichen Positionen, z.B. im Flüchtlingsausschuss der Stadt und als Beauftragter für die Ostumsiedler. Dabei setzte er sich energisch für alle Flüchtlinge und Vertriebenen ein. AnIässlich des 25. Jahrestages der Bezirksgruppe München, die leider nicht von Bestand war, erhielt er die Große Goldene Ehrennadel. Im GHB leitete er ab Mai 1990 erfolgreich die Bezirksgruppe Frankfurt/Main (bis 1997). Die Heimatstube Rodalben ist auch durch seine Initiative entstanden. Die Verleihung der Ehrennadel des GHB war aber nicht die einzige Auszeichnung für ihn. Bundesverdienstkreuz am Bande, Schlesierkreuz, Goldene Ehrennadel mit Eichenlaub der Deutschen Verkehrswacht und andere Ehrungen wurden ihm zuteil.
Kinzel Thomas, Tuchenbach,
geb. am 18.8.1961:
Langjähriger Leiter (seit 1986) der Bezirksgruppe Franken. Gehört trotz seiner beruflichen Inanspruchnahme als Betriebsleiter einer eigenen Firma zu unseren aktivsten und profiliertesten Heimatfreunden. Hat gute und ständige Verbindungen zu Priedemost/Vorbrücken, dem Heimatort seiner Eltern geknüpft. Als energischer, turnusgemäß zeitweiliger Vorsitzender des Beirates hat er auch erfolgreich den Vorstand, z.B. bei Wahlentscheidungen unterstützt.
Knappe Heinz, Bielefeld. 20.12.1919 – 30.12.2011 (Siehe auch unter Ehrenmitglieder)
Knappe Irene, Bielefeld,
geb. 19.3.1923.
Hat stets ihren Mann bei der Arbeit im und für den GHB unterstützt. Sie selbst ist bis heute trotz starker körperlicher Beschwerden Leiterin der Bezirksgruppe Bielefeld und war turnusmäßig auch zeitweise Vorsitzende des Beirates.
Lange Erich, Hannover. 28.1.1904 – 4.5.2006 (Siehe auch unter Ehrenmitglieder)
Leukert Ella, Hannover, 6.6.1906 – 26.4.2000 (Siehe auch unter Ehrenmitglieder)
Liersch Martin, Dipl. Ingenieur, Braunschweig. 24.1.1922 – 23.9.1986.
Nach Krieg und Vertreibung lange Jahre beschäftigt bei der Biologischen Bundesanstalt in Braunschweig. Hat sich im Heimatbüro des GHB viele Verdienste als Bundeskassenwart und durch die Modernisierung der Einrichtung, z.B. die Einrichtung der EDV-Anlage erworben und unserer Sekretärin die notwendige Anleitung für den Umgang und die Nutzung der Geräte gegeben. Der Heimatbund profitiert noch heute davon.
Palissa Alfred, Prof. Dr., Berlin,
geb. 6.5.1925.
War von 2000 - 2004 Leiter der Bezirksgruppe Berlin und von 2004 - 2008 Vorsitzender des GHB. Hat sich in dieser Zeit besonders um das Problem der Toten im Schlossgarten von Glogau bemüht und die kulturelle Zusammenarbeit mit Glogów gefördert.
Rösler Herbert, Essen,
30.6.1919 – 26.6.2000.
Bezirksgruppenleiter in Essen, einer Bezirksgruppe, die leider heute nicht mehr besteht. Das Amt des Beiratsvorsitzenden bekleidete er von 1983 – 1994.
Fortsetzung folgt . . . |