Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 4, April 2012

Die Geschichte und Entwicklung
des Glogauer Heimatbund e.V.

14. Fortsetzung aus NGA04/2012

 


Ins Schützenhaus Hannover-Wülfel waren die Glogauer aus Stadt und Land vom 31.5. - 2.6.1996 zum großen Bundesheimattreffen eingeladen. Das Programm verlief in der bewährten Reihenfolge. Es gab aber wichtige und bedeutsame Ereignisse in den vergangenen 2 Jahren, wie der Vorsitzende auf der Vorstands-, Beiratssitzung und Mitgliederversammlung berichtete. Z.B. 1994 die Verleihung des Andreas Gryphius Preises in Glogau, 1995 Verleihung des Kulturpreises Schlesien in Breslau, 1995 Einweihung des Glogauer Rathausturmes und im Februar 1996 - Langenhagen und Glogau schlossen eine Partnerschaft. Vorstandsmitglieder unseres Heimatbundes waren bei diesen Veranstaltungen anwesend.
Wichtigste Punkte bei der Mitgliederversammlung waren die Neuwahl des Vorstandes, ihm wurde ohne Veränderung für weitere 2 Jahre das Vertrauen ausgesprochen, und die Genehmigung der Satzungsänderung. Der Hauptredner bei der Festlichen Stunde war der Stadtdirektor von Langenhagen, Dr. Klaus Rosenzweig mit dem Thema „Sinn von Städtepartnerschaften"

.Blasorchester

Er hatte auch ein 15 Mann starkes Blasorchester mitgebracht, welches die Veranstaltung umrahmte. Jedesmal ein großes Erlebnis ist das Wiedersehenstreffen am Sonntag. Für die über 800 Teilnehmer auch diesmal ein großes Fest und würdiges Gedenken an die Heimat.

Treffpunkt beim Bundesheimattreffen am 23./24. Mai 1998 war wieder das Schützenhaus Hannover-Wülfel. Etwa 600 Heimatfreunde nahmen teil, um fröhlich miteinander zu feiern und ihre Treue zur Heimat zu bekunden. Wie schon aus der Ankündigung im NGA ersichtlich, war das Programm kürzer als bisher. In der Sitzung des Beirates waren Hauptgesprächsthemen Zukunft des Heimatbundes, Probleme in den Bez.-Gruppen und die Umwidmung des früheren Ebert-Denkmals in Glogau als Gedenkstätte. Bei der Mitgliederversammlung am Sonnabend erfolgte nach Geschäfts- und Kassenbericht die Neuwahl des Vorstandes. Da ein Bewerber die Kandidatur zurückzog, stellte sich nach Entlastung der bisherige Vorstand zur Wiederwahl mit Hfrdin Lieselotte Happe als zusätzliche Mitarbeiterin vor. Dem neuen Vorstand wurde für die weitere Arbeit einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. In harmonischer Stimmung und viel Zeit „zum Labern“ beendeten die fröhlichen Tage.
Wegen Amtsniederlegung des Vorsitzenden Hfrd Schelenz am 30.9.1998 musste in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des GHB am 10.7.1999 während des Schlesiertreffens in Nürnberg ein neuer Vorstand gewählt werden: Bundesvorsitzender Hfrd Manfred Liersch, 1. Vertreter Hfrd Hans-Gerhard Grundmann, 2. Vertreter Hfrdin Liselotte Happe, Kassenwartin Hfrdin Maria Schalm, Schriftführer Heinz Richter, Mitarbeiter Karl-Heinz Walter. Auch auf das 50 jährige Jubiläum des Heimatbundes wurde bei dieser Veranstaltung hingewiesen und an zahlreiche Ereignisse erinnert.

Persönliche Differenzen zwischen dem Vorsitzenden (M. Liersch) und seinem Stellvertreter (H.-G. Grundmann) führten aber bald zum Auseinanderbrechen des Vorstandes. Um wieder geordnete Verhältnisse zu schaffen und den GHB funktionsfähig zu erhalten, musste ein neuer Vorstand berufen werden (M. Liersch und H-G. Grundmann kandidierten nicht mehr). Wegen der „EXPO“ - Weltausstellung in Hannover wurde darum nach Ronneburg in Thüringen für den 3./4. Juni 2000 eingeladen. Erstmalig fand damit ein Heimattreffen der Glogauer in den Neuen Bundesländern statt. In der Reihenfolge unserer Zusammenkünfte zählte es aber nicht als BUNDES heimattreffen. Wichtigster Programmpunkt für die etwa 300 Teilnehmer war die Wahl eines neuen Vorstandes. Es wurde u.a auch über die Denkmalseinweihung in Glogau berichtet. Nach reger Diskussion und Aussprache wurde folgender Vorstand gewählt: Bundesvorsitzende Maria Schalm, 1. Vertreter Karl-Heinz Walter, 2. Vertreter Anita Liebach, Kassenwartin Liselotte Happe, Schriftführer Eberhard Schramm. Auch der Beirat musste ergänzt werden.
Der Sonntag – Tag des Wiedersehens – begann mit der Begrüßung durch die stellv. Landrätin und den Bürgermeister von Ronneburg. Video-Filme, ein Diavortrag und eine Ausstellung von heimatlichen Ansichtskarten fanden großes Interesse. Ein gemütliches Beisammensein mit viel Unterhaltung beendeten dieses Treffen.

Nach Ronneburg hieß es für die Glogauer am 11./12. Mai 2002 auf zum Bundesheimattreffen wieder nach Hannover ins Wülfeler-Schützenhaus. Zahlreiche Glogauer erschienen, um Wiedersehen zu feiern und der Heimat zu gedenken.

Schmalstieg

Der Sonnabend begann mit der Mitgliederversammlung, wobei nach Berichten über Vorstandsarbeit und Kasse sowie Entlastung des bisherigen, ein neuer Vorstand gewählt wurde: Vorsitzender Hfrd Reinhold Marquardt, 1.Vertreter Hfrd Karl-Heinz Walter, 2.Vertr. Hfrdin Anita Liebach, Kasse Hfrdin Liselotte Happe, Schriftführer Hfrd Eberhard Schramm. Beitragserhöhung und Satzungsänderung waren weitere wichtige Diskussionspunkte. Nur die Erhöhung des Beitrages konnte beschlossen werden, die Satzungsänderung wurde verschoben, sie bedurfte einer Neuformulierung. Beim anschließenden Heimatlichen Nachmittag trugen die Kulturgruppe der DJO und ein Tanz- und Singekreis zur Unterhaltung bei.

Nach dem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag überbrachte in der Festlichen Stunde Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg die Grußworte der Patenstadt. Prof. Dr. Ferdinand Urbanek hielt die Festrede, Thema: Das Bild der Deutschen in der Welt. Das 1. Deutsche Harfenensemble unter Leitung von Prof. Dr. Ruth Konhäuser umrahmte die Veranstaltung. Eine rege Unterhaltung mit musikalischen Einlagen beendete das Heimattreffen.

Das nächste große Bundesheimattreffen der Glogauer fand am 22./23. Mai 2004 statt. Im Schützenhaus Hannover-Wülfel fand man sich aus nah und fern zum Wiedersehen und Feiern in heimatlicher Verbundenheit ein. Bereits am Freitag tagten Beirat und Vorstand. Dabei wurde rege über Probleme im Heimatbund und den Bezirksgruppen diskutiert, sowie die Mitgliederversammlung vorbereitet, mit der am Sonnabend das Programm begann. Nach Geschäfts- und Kassenbericht dankte man dem bisherigen Vorstand und erteilte ihm Entlastung. Die anstehende Neuwahl ergab als Vorsitzenden Hfrd Prof. Dr. Alfred Palissa. Die Mitglieder des bisherigen Vorstandes erklärten sich zur weiteren Mitarbeit bereit und wurden in ihren Ämtern bestätigt. Durch den Tod von Hfrd Schramm übernahm Hfrdin Maria Schalm den Posten des Schriftführers und unsere Sekretärin Frau Letz die redaktionellen Aufgaben für den NGA. Ein gemütliches Beisammensein mit viel Unterhaltung beendete den Tag. Am Sonntag nach dem ökumenischen Gottesdienst, der vom Posaunenchor aus Obershagen begleitet wurde, folgte die Festliche Stunde, bei der u.a. der Oberbürgermeister unserer Patenstadt, Herr H. Schmalstieg, Grußworte überbrachte. Die Festrede hielt Hfrd. Dr. phil. Hans-Ludwig Abmeier. Sie war auf Glogau abgestimmt. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von dem Harfenisten Herrn Hummel. Am fröhlichen Wiedersehensnachmittag trugen die Volkstanzgruppen aus Rössing und Seelze, der DJO, wie auch Hfrd H.G. Szymanski zur Unterhaltung bei.

Zum 2. Bundesheimattreffen in den neuen Bundesländern waren die Glogauer am 19./20. und 21. Mai 2006 nach Halle /Saale eingeladen. Der idyllisch gelegene Gasthof „Bergschenke" hoch über der Saale war der Treffpunkt.

Bergschenke

Am Freitag war die Sitzung des Beirates mit dem Vorstand. Es entstand eine rege Diskussion über die gegenwärtige Lage des GHB, insbesondere seine finanzielle Situation. Für den neuen Vorstand wurden entsprechende Empfehlungen gegeben. Der Sonnabend begann mit der ordentlichen Mitgliederversammlung und dem Bericht des Vorstandes über die Arbeit der vergangenen 2 Jahre. Er, wie auch der Kassenbericht gaben zum Nachdenken Anlass - hier besonders durch die schwindende Mitgliederzahl. Im weiteren Verlauf erfolgte nach Entlastung die Neuwahl des Vorstandes. Da alle Mitarbeiter des bisherigen Vorstandes bereit waren zur Weiterarbeit, erfolgte nach Dank und großem Beifall die Wiederwahl unter Leitung von Prof. Dr. Palissa für weitere 2 Jahre. Unterhaltung mit Gedichten und Liedern und dem Posaunenchor der ev. Maria-Magdalenenkirche unter Leitung von Bez.-Gr.-Leiter Hans-Karl Hänel und ein Orgelkonzert am Abend beendeten den erlebnisreichen Tag.
Der Sonntag begann mit dem ökumenischen Gottesdienst. In der Festlichen Stunde wurden zahlreiche Grüße verlesen, u.a. von der Oberbürgermeisterin Halle und vom OB Hannover. Der Festvortrag von Prof. Dr. Rosenzweig aus Langenhagen hatte die deutsch-polnischen Beziehungen zum Thema. Mit großem Beifall wurde ihm gedankt. Einigen verdienstvollen Heimatfreunden wurden vom Vorsitzenden Ehrennadeln überreicht. Nach dem geschmackvollen Mittagessen fanden die abwechslungsreichen Tage bei angeregter Unterhaltung und musikalischer Umrahmung durch den Posaunenchor und einem Vortrag von Hfrd H.-K. Hänel ihr Ende. Ein gelungenes Treffen in eindrucksvoller Umgebung!

Bundesvorstand

„Seit gegrüßt Glogauer" war über dem Eingang des Schützenhauses in Hannover-Wülfel zu lesen, als sich die Teilnehmer am 24./25. Mai 2008 zum heimatlichen Bundestreffen einfanden. Das Programm begann nach Begrüßung durch den Vorsitzenden mit der Ordentlichen Mitgliederversammlung. Zunächst gedachte man in einer Schweigeminute und mit Dankesworten der verstorbenen 2. stellv. Vorsitzenden Anita Liebach. Nach Rechenschafts- und Kassenbericht und einer kurzen Aussprache darüber, erfolgte die Entlastung und der Dank an den Vorstand für die geleistete Arbeit. Nach Vorstellung der Kandidaten für die Neuwahl durch Wahlleiter Hfrd M. Schikora, erfolgte die einstimmige Wahl. Hfrd Palissa stand aus altersgründen nicht mehr für die Wahl als Bundesvorsitzender zur Verfügung. Gewählt wurden: Bd.-Vorsitzender Hfrd Hans-Karl Hänel, 1. Vertreter Karl-Heinz Walter, 2. Vertreter Hfrd. Prof. Dr. Alfred Palissa, Kassenw. Hfrdin Liselotte Happe, Schriftführer Günter Sonnabend. Beste Wünsche gab es von der Mitgliederversammlung für die zukünftige Arbeit des Vorstandes. Da keine Anträge gestellt waren, beendete man nach Dankesworten des neuen Vorsitzenden und der Bitte um rege Mitarbeit die Versammlung.
In und nach der Mittagpause war Gelegenheit, sich die Bilder von Hfrd Hans-Joachim Gatzka anzuschauen, was viele nutzten. Beim Heimatlichen Nachmittag trug der Jugendchor „Silesia Cantat" durch einen eindrucksvollen Vortrag zur Unterhaltung bei. Der Sonntag begann mit dem ökumenischen Gottesdienst, begleitet vom Posaunenchor Obershagen. Anschließend begann die Festliche Stunde. Nach den Begrüßungsworten durch den neuen Vorsitzenden überbrachte die Bürgermeisterin Frau Dr. R. Moennig die Grüße der Patenstadt. Die Festrede hielt Herr Hans-Rüdiger Hesse aus dem Niedersächsischen Innenministerium über die guten Beziehungen des Landes zu den Vertriebenen. Mit großem Beifall wurde den Rednern gedankt. Bei reger Unterhaltung und musikalischer Begleitung durch den Posaunenchor am Heimatlichen Nachmittag fand das Heimattreffen sein Ende.

Am 8. und 9. Mai 2010 waren alle Glogauer und Freunde unserer Heimat zum 29. Bundesheimattreffen in die Händel-Stadt Halle /Saale wieder in die herrlich gelegene „Bergschenke" eingeladen. Am Freitag fand bereits die Beirats- und Vorstandssitzung statt, wo in der Diskussion neue Erkenntnisse zum Massengrab im Glogauer Schlossgarten im Vordergrund standen. Mit der Ordentlichen Mitgliederversammlung begann das Programm am Sonnabendvormittag. Wichtigster Tagesordnungspunkt ist ja dabei immer die Wahl des Bundesvorstandes. Nach reger Aussprache über das Massengrab im Glogauer Schlossgarten folgten Geschäfts- und Kassenbericht. Keine Beanstandungen - Entlastung des Vorstandes und Wiederwahl, da alle Mitglieder zur Weiterarbeit bereit waren. Bundesvorsitzender bleibt H.-K. Hänel. Der Nachmittag verlief bei gemütlicher Unterhaltung mit musikalischen Vorträgen und Gesang. Am Abend fand noch in der Moritzburg ein Bläserkonzert statt.


Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Magdalenenkapelle der Moritzburg. Daran schloss sich die Festliche Stunde in der Bergschenke an. Der Begrüßung und dem Dank an alle Helfer folgte als Höhepunkt die Festrede von Staatssekretär Dr. Christoph Bergner vom Bundesministerium des Inneren. Sein Thema war: „Vertriebene - Aussiedler - Deutsche Minderheiten". Eine sehr informative Rede, wofür er viel Beifall erhielt und nach der er auch einige Fragen beantwortete. Rege Unterhaltung und Gesang mit Begleitung des Bläserchores der Selk-Gemeinde beendeten den Nachmittag und damit das Treffen, für die mehr als 120 Teilnehmer eine heimatliche Erinnerung. Großfotos von Glogau einst und jetzt wie auch der Büchertisch fanden reges Interesse.

Es sind jetzt über 60 Jahre her, seit der Vertreibung und natürlich haben sich die Schwerpunkte und die Zielrichtungen unserer Heimatfreunde, wie sie in den Bundesheimattreffen zum Ausdruck kommen, verschoben. War es anfangs die Wartehaltung und Hoffnung auf eine Heimkehr nach Schlesien, so ist das heute anders. Die Erlebnisgeneration ist fast ausgestorben. Die Nachfolgegenerationen hatten und haben ihre Kraft und Mühe für den Wiederaufbau in den alten Bundesländern eingesetzt. Der Trend, die Heimat der Vorfahren aus ihren Gedanken auszuklammern, wird offenbar größer. So bleibt dem jetzt immer kleiner werdenden Kreis treuer Heimatfreunde noch die Aufgabe, die kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Beiträge der Menschen aus den verlorenen Ostgebieten für Gesamtdeutschland zu bewahren, an unsere Nachkommen weiterzugeben und allen Deutschen bewusst zu machen.
Die Bundesheimattreffen sind jetzt vor allem Wiedersehensfeiern. Man fühlt sich wohl, mit Gleichgesinnten Heimatfreunden sprechen zu können, Erinnerungen auszutauschen und schlesische Folklore (Lieder, Tänze, Mundartliches usw.) wachzuhalten.
Fortsetzung folgt. . .

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