Georg Danckert
* 06.02.1911 † 04.04.1990
Georg Danckert besuchte bis zum Abitur das katholische Gymnasium Fridericianum in Glogau (bekannter unter den Einheimischen als „Blaue Penne“). Er war ein vielseitig interessierter und begabter Mensch mit sportlichen Hobbys (Rudern, Schwimmen, Leichtathletik, Eiskunstlauf – einmal Niederschlesischer Jugendmeister) und schriftstellerischer Begabung (Berichte, Erzählungen, Gedichte). Letzteres fand auch Ausdruck bei seiner Tätigkeit im/am NGA. Nach seinem Abitur begann G. Danckert in Glogau als Volontär beim Niederschlesischen Anzeiger. Nebenberuflich absolvierte er dabei ein Studium an der Breslauer Universität. Mit seinen „Kriegserinnerungen“ – mehrere Verwundungen und Verlust eines Auges – arbeitete er teils als Redakteur, teils freiberuflich oder auch in eigener Verantwortung an verschiedenen Zeitschriften in Süddeutschland mit. Sein Wohnort war damals Ingolstadt, später Garbsen bei Hannover. Im Glogauer Heimatbund, dem er sich frühzeitig anschloss, konnte er seine Fähigkeiten ab 1958 für mehrere Jahre als Nachfolger von Karl Göbel einbringen. Seine Berichte, Erzählungen und Gedichte über unsere Heimatstadt Glogau wurden gerne gelesen.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass er, befähigt durch seine musikalische Begabung, zur 350-Jahr-Feier für das Glogauer Gymnasium Fridericianum, 1976 in Paderborn eine Missa brevis komponiert hat.
KEIM
VON GEORG DANCKERT
Für Toren und Weise
der alte Reim:
Auch unter dem Eise
belebt den Keim
schon im Januar,
was in jedem Jahr
die Blüten entfaltet
und Früchte gestaltet.
Kalenderblatt (1) aus der Heimat im Osten
TAUWIND
VON GEORG DANCKERT
In der Tiefe wirkt die Kraft,
die das neue Leben schafft.
Wenn der Tauwind weht
und der Schnee zergeht
und das Eis verrinnt,
bricht im Februar,
was verborgen war,
zart ans Licht.
Atmet nicht,
wie erwacht die Erde,
wenn nach „Stirb" und „Werde"
neu das „Sei" beginnt?
Kalenderblatt (2) aus der Heimat im Osten
Heinz Kulke
* 24.11.1918 † 1988
Der Name Heinz Kulke wird wahrscheinlich den wenigsten Mitgliedern des GHB noch bekannt sein. Er wurde in Görlitz geboren und war als Lehrer, Heimatforscher und Schriftsteller seiner Heimat Niederschlesien stets verbunden. Nicht nur durch seine Erzählungen in der „Wolfenbütteler Zeitung", sondern auch als Redakteur unseres NGA von 1964 bis 1969 hat er sich für unsere verlorene Heimat eingesetzt.
Bisweilen hat er auch unter dem Namen „Ekke Luhniz“ veröffentlicht. 1962 war von ihm im NGA auch die Erzählung „Heimat zwischen Bug und Strom“, die in Dalkau spielt, erschienen. Ebenso 1964 die Andreas-Gryphius-Erzählung: „Ewig heller Glanz“.
Bei der Gründung des NGA waren offenbar die Zuständigkeiten für die verantwortlichen Ressorts bei der Herstellung unserer Heimatzeitung noch nicht genau abgegrenzt. So wird 1954 Herbert Felgenhauer bei der Gründungsversammlung des Glogauer Heimatbundes am 25. Jan. 1954 als Verlagsleiter des NGA benannt und Karl Göbel als Schriftleiter. Hfrd Felgenhauer behielt diese Funktion auch bei den nach Göbel verantwortlichen Schriftleitern Georg Danckert und Heinz Kulke bei. Mit Heinz Kulke kam es aber zu Unstimmigkeiten mit Hfrd Felgenhauer, der damals auch den Vorsitz des GHB inne hatte, offenbar wegen eines von Kulke im NGA veröffentlichen Artikels. Das hat dazu geführt, dass der Vorstand des GHB ab 15. August 1969 Heinz Kulke als Schriftleiter und Redakteur entpflichtet hat.
Zu seinen Veröffentlichungen gehören u.a.:
„Heimat zwischen Berg und Strom.“ Eine Erzählung aus dem Dalkauer Lande.
NGA 2/1962
„Die Begrüßung.“ Eine Erzählung um das nordschlesische Städtlein Polkwitz.
NGA 6/1964
„Ewig heller Glanz.“ Eine Andreas-Gryphius-Erzählung.
NGA 6/1964
Herbert Felgenhauer
* 04.10.1900 † 05.12.1972
Er wird meistens im Zusammenhang mit Richard Peschel, seinem Schwiegervater, genannt, mit dem er jahrelang im Vorstand zusammenarbeitete und später auch sein Nachfolger wurde. (Dazu mehr unter Kapitel „Die Vorsitzenden des GHB")
Herbert Felgenhauer wurde, bedingt durch die politischen Verhältnisse 2 mal vertrieben: Als Jugendlicher nach dem 1. Weltkrieg aus Westpreußen (Graudenz), das von Deutschland abgetrennt worden war und am Ende des 2. Weltkrieges aus Glogau, wo er fast zwei Jahrzehnte gewohnt hat. Hfrd Felgenhauer hat in Berlin einige Semester Volkswirtschaft studiert und dann 1927 zunächst als Volontär bei einem Steuerberater, ehe er sich in der Königstraße selbstständig machte. Glogau wurde so zu seiner Heimat. Sein Hobby war die Musik. In Glogau gehörte er der Singakademie an und nach der Vertreibung aus Glogau wurde er Mitglied in einem Chor in Hannover. Eine zweite Vorliebe hatte er, den Wassersport im Glogauer Ruderclub „Neptun".
Im 2. Weltkrieg geriet H. Felgenhauer in englische Gefangenschaft und kam mit einer engl. Arbeitskompanie nach Langenhagen bei Hannover, wo er auch blieb und sich 1953 als Steuerberater wieder selbständig gemacht hat. Über seine Frau und seinen Schwiegervater fand er in Hannover schnell Kontakt zu anderen Vertriebenen aus Glogau. Er gehörte zur Gründergeneration des GHB und zu den Initiatoren für die Herausgabe einer eigenen Heimatzeitschrift der Glogauer. Herbert Felgenhauer hat sich immer für den GHB eingesetzt. Wo Not am Mann war, war er zur Stelle. So hat er nach der Entlassung von Heinz Kulke auch neben dem Vorsitz des GHB die Schriftleitung für den NGA von 1969 bis 1972 übernommen. Die Arbeitslast und Verantwortung für den GHB wurden für ihn aber immer schwerer. Endlich 1973 konnte er Schriftleiter und Redaktion des NGA an Hellmut Rieger übergeben.
Fortsetzung folgt . . . |