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Wieder sind gut zwei Jahre ins Land gegangen, und ich muss feststellen, dass mein Gedächtnis ein wenig nachlässt, d. h. es wird größerer Anstrengungen bedürfen, um alles hinzubekommen und die Aufzeichnungen zu Ende zu führen.
Drum jetzt zum nächsten Hof, der Albert Härtel gehörte, einem Bauern aus altem Simbser Geschlecht. Er hatte dort die zweite Tochter vom August Kühn geheiratet. Dieser war zwar ein tüchtiger Bauer, aber wegen seines Lästermaules nicht gut gelitten.
Albert Härtel, einen Jugendfreund von mir, traf ich zufällig im ersten Krieg an der Westfront. Ich werde diesen 30. November 1917 nicht vergessen. Im schlimmsten Dreck und auf dem Tiefpunkt der Stimmung gab mir diese kurze Begegnung mit ihm wieder Hoffnung und Kraft zum Weitermachen.
Albert hatte es in Simbsen nicht leicht. Eine fünfköpfige Familie war zu unterhalten. Und nur mit Mühe und Fleiß gelang ihm das.
Nach dem Krieg verdingte er sich als Forstarbeiter und kam auf tragische Art ums Leben, als ein fallender Baum ihn erschlug. Er ruht auf dem Friedhof von Birkhausen.
Seine Tochter ist in Oberpöllnitz verheiratet. Von seinen Söhnen liegen mir keine Erkenntnisse über ihren Verbleib vor.
Der nächste Hof gehört Wilhelm Hein.
Er hatte die Landwirtschaft jahrelang mit seinen Schwestern Bertha und Marta bewirtschaftet. Seine Tochter heiratete Helmut Brand. Siehe hierzu die Beschreibung des Brandschen Hofes.
Paul Mahler sehen wir als nächsten Besitzer eines schön gebauten Hofes. Seine Frau war die Tochter von Wilhelm Kunze. Da deren Ehe kinderlos blieb, nahmen sie sich einen Pflegesohn an. Aber das Schicksal meinte es nicht gut, schon im Polenfeldzug musste der Junge sein Leben lassen. Paul Mahler wohnte hier in Traun, wo auch seine Frau begraben liegt. Er selbst hat noch viele Jahre nach der Flucht geschafft und ist dann in ein Altersheim gegangen.
Jetzt käme als nächstes der Bierwagenhof oder, wie man seit langem sagte, das „wüste Pauerngut“ an die Reihe. Wie es zu dieser Bezeichnung kam, kann ich nicht sagen. Der aus Schabitzen stammende Gustav Schulz hatte hier eingeheiratet, nämlich die Martha Bierwagen. Die Wirtschaft war aufs Beste bestellt. Der Viehbestand war mustergültig gehalten. Wen wundert es da, wenn es mit die reichsten Bauern des Dorfes waren. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Richard und Elfriede. Leider war das Verhältnis zwischen Vater und Sohn mehr als gespannt, ich wage zu behaupten, dass die Schuld daran zum größten Teil beim Sohn gelegen hat. Richards berufliche Laufbahn war von keinem Erfolg gekrönt. So scheiterte er als Freiwilliger beim Heer ebenso wie als Hengstwärter. Der letzte Krieg bewahrte ihn vor weiterem beruflichem Fall, bedauerlich aber sein Tod noch kurz vor Kriegsende. Gustav Schulz hat noch in Thüringen als Bauer geschafft, ehe er ins Altersheim ging. Martha liegt schon lange auf dem Trauner Friedhof. Ihre letzte Ruhestätte wird von der Tochter Elfriede gepflegt, die ledig geblieben ist. Den Simbser Hof aber hat der letzte Krieg zerstört. Aber das soll im Moment nicht unsere Hauptsorge sein.
Nun zum Kugelhof, dessen letzter Besitzer Richard Kugel war. Der Hof war früher eine Gärtnerstelle mit neun Morgen Land. Alle Vorbesitzer haben wohl fleißig gearbeitet und gespart, sodass durch Zukauf von Land im Laufe der Zeit eine ansehnliche Bauernstelle entstanden ist. Richard war lange in russischer Gefangenschaft. Seine Frau hatte in Schönborn eine Landwirtschaft gepachtet, sie aber dann aufgegeben, als Richard zurückkam, weil man in Triptis ein geeigneteres Objekt pachten konnte. Diese Triptiser Landwirtschaft musste aber Richard auch aufgeben, da ihn ein Bandscheibenleiden dazu zwang. So hat halt jeder sein Päcksel zu schleppen. Die Kinder sind alle der Landwirtschaft treu geblieben. Der Älteste wohnt in Tömmelsdorf, der zweite in Miesitz und die Tochter bei Pößneck.
Gustav Pätzold gehörte der nächste Hof. Gustav war kriegsversehrt aus dem ersten Weltkrieg zurück gekommen. Er und seine Frau Alma, geborene Knauer, beide aus Simbsen, hatten sich einen Musterhof geschaffen. Interessanterweise hat der polnische Besitzer die Tradition fortgesetzt.
Gustav hat erst in Wittchenstein gewohnt, wo auch seine Mutter beerdigt ist. Dann hat er in Oberpöllnitz eine Siedlung übernommen, die heute zu einer LPG gehört. Trotz Krankheit und hohen Alters arbeiten sie beide noch in der Genossenschaft. Sie sind es halt nicht anders gewöhnt. Ihre älteste Tochter ist eine Bauersfrau bei Pößneck, die Jüngste ist im Westen.
Ein alteingesessener Simbser war der Eigentümer des nächsten Hofes, nämlich Wilhelm Greulich. Seine Frau war eine geborene Günther. Wilhelm verunglückte im Vogtland und liegt in Auerbach begraben. Der Ehe entsprossen fünf Kinder. Der Älteste starb noch im Kindesalter, der zweite ist in Russland verschollen, der Kleinste hat sein Grab in Frankreich gefunden. Die beiden Töchter sind in Thüringen verheiratet. Hilde hat einen Ingenieur schlesischer Abstammung geheiratet und ist Mitglied der LPG. Die beiden haben einen Sohn und eine Tochter. Elfriede hat einen Bauern und Musiker aus Othmannsdorf zum Mann. Bei ihr lebt ein Bruder ihres Vaters, Gustav Greulich.
Wir sind beim letzten Hof angelangt. Der letzte Besitzer war Heinrich Fiebig, der in den Fichtehof eingeheiratet hatte. Sein Schwiegervater machte noch Lohnfuhren mit einem gedeckten Fensterwagen. Diese Fahrten sind wohl nicht reichlich ausgefallen, trotzdem haben sie den Mann ernährt. Frau Fiebig starb bei der Geburt des dritten Kindes. Die älteste Tochter ist in Bayern verheiratet, die zweite in Senftenberg, bei ihr ist auch Heinrich Fiebig im Oktober 1966 verstorben. Der Sohn Alfred galt als verschollen, und es lag auch eine Nachricht vor, dass er gefallen sei. Er soll aber, wie man mir berichtet hat, noch nach dem Krieg in Simbsen gesehen worden sein. Eine Verwechslung vielleicht, es wird wohl ein ungelöstes Rätsel bleiben.
Das waren nun die 57 Höfe des Dorfes Simbsen. Ein kritischer Leser, falls überhaupt diese Zeilen einmal gelesen werden sollten, wird vielleicht viele Lücken entdecken. Er sei zum Ergänzen oder Verbessern aufgefordert. Aber wer wird sich noch erinnern können? Die Alten sind alle tot, nun zähle ich schon zu diesem Personenkreis, und viel Zeit wird mir auch nicht mehr bleiben.
Ich will jedoch noch einige Zeilen dem Rittergut oder Dominium widmen und natürlich auch den Hofarbeitern.
5. Januar 1967
Das Dominium
Heute feiert unsere frühere Gutsfrau, Frieda Habel, ihren 80. Geburtstag. Nicht mehr lange und sie ist 50 Jahre Witwe, denn Rittmeister Habel ist schon 1920 an einem Kriegsleiden verstorben. Dass eine Gutsfrau auch ihren „Mann“ stehen kann, bewies sie mehrfach in diesen Jahren, wenn auch unter Mithilfe der eingespielten Belegschaft.
1906 kam Habel nach Simbsen und löste den alten Pächter Oberamtmann Goldbach ab. Goldbach, dessen Gesicht vom vielen Rotweingenuss gezeichnet war, sah verächtlich auf alle Menschen herab, die er unter seinem Stand wähnte. So fand er es unter seiner Würde, ein Bauernhaus zu betreten. Wenn er aber einmal, wie beispielsweise mit meinem Vater etwas Geschäftliches zu besprechen hatte, ließ er ihn auf die Straße rufen.
Habel war das Gegenteil seines Vorgängers, schlicht und menschlich und sehr umgänglich. Er hatte nicht nur den Wirtschaftsbetrieb schnell im Griff, sondern auch stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Arbeiter.
Auch den Bauern stand er mit Rat und Tat zur Seite, da er sich bald auf den Höfen gut auskannte. Sparsamkeit zeichnete ihn genauso aus, wie korrektes Verhandeln in allen Geschäftsangelegenheiten. Dabei eilte ihm der Ruf voraus, sehr reich zu sein. Ich glaube auch, dass ihn die Gutsleute als Chef sehr schätzten, zumal er sich als Fachmann nichts vormachen ließ und er für seine Arbeiter viel tat.
In der Schäferei baute er sogleich das neue Arbeiterhaus. Das alte Familienhaus wurde umgebaut. Für die anderen Arbeiter gab es noch angemessene Wohnungen im Schloss und auch im Dorf, sodass das Gut über ausreichend Arbeitskräfte verfügte und im Gegensatz zu anderen Gütern der Umgebung keine Saisonarbeiter einstellen musste.
Nur der alte Inspektor Langner, der immer so fein auftrat, passte nicht mehr so recht in die neuen Verhältnisse. Und so kam es, wie es kommen musste. Langner wurde entlassen, und Hoffmann kam, sehr zur Zufriedenheit der Belegschaft.
1908 heiratete Habel, und aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Der Familie Habel schien eine glückliche Zukunft beschieden zu sein. Doch der erste Weltkrieg brach aus, Habel und Hoffmann wurden bereits am 2. August 1914 eingezogen. Der alte Vogt Sprenger führte die Arbeit auf Hof und Flur fort und nicht einmal schlecht. Er genoss den Respekt der Hofleute, die sich alle bemühten, die Lücken zu schließen, die der Krieg nach und nach schlug. Die Rechnungsführung oblag zu dieser Zeit dem Oberamtmann Waldsstab, einem nicht besonders gutem Landwirt, der schließlich durch den Inspektor Meister abgelöst wurde. Es war für Meister leicht, diese eingespielte Belegschaft zu leiten und auch erfolgreich zu wirtschaften.
Der Krieg ging zu Ende. Habel kam krank zurück. Hoffmanns Stelle war besetzt. Er kam erst nach dem Tode von Rittmeister Habel nach Simbsen zurück. Er führte dann das Gut zehn Jahre lang, bis 1930. Ihm folgte Inspektor Ruß, ein echter bayerischer Dickschädel, der keinen Zweifel aufkommen ließ, wer jetzt das Sagen hatte. Bei der Belegschaft stieß sein rücksichtsloser Stil auf Ablehnung. Es war schlecht mit ihm auszukommen, obwohl in fachlicher Hinsicht nichts gegen ihn sprach.
1942 wurde er von Inspektor Glaubitz abgelöst, dem 1944 ein Inspektor Wilde folgte.
Die Söhne von Habel wurden Offiziere. Max wurde in Rumänien schwer verwundet und musste die Offizierslaufbahn aufgeben. Er soll im Westen Ausbilder für Reiter sein. Günther, der einmal Simbsen übernehmen sollte, fiel als Rittmeister in Russland. Die Tochter Käthe, ein liebes Mädel, soll mit einem Diplomlandwirt verheiratet sein, ist aber meines Wissens früh verstorben und soll der Oma zwei Enkelinnen hinterlassen haben.
An dieser Stelle möchte ich noch ein Erlebnis aus meiner Jugendzeit loswerden.
Nach Meinung vieler alter Leute ging es im Schloss um. Weiße Frauen zogen hier des Nachts zum Haag, auch einen Schimmelreiter wollte man lautlos vom Schloss zum Haag haben ziehen sehen.
Ich kam also in einer hellen Mondscheinnacht vom Dorf zurück. Nur ab und zu verdunkelte eine Wolke den Mondschein. Als ich beim alten Schloss den Gutshof betreten hatte, kam mir am entgegengesetzten Tor der Schimmelreiter entgegen. Mein erster Gedanke galt dem Inspektor Hoffmann, der damals einen Schimmel ritt und der sich vermutlich auf dem Heimweg zum Schloss befand. Aber als ich am Arbeiterwohnhaus ankam, war von einem Reiter keine Spur zu sehen. Da ich mir aber sicher war, dass ich ein Pferd mit Reiter gesehen hatte, ging ich noch einmal zum alten Schloss zurück und gewahrte wiederum einen Reiter mit Pferd. Mit festem Blick steuerte ich auf diese Erscheinung zu, die sich schließlich als eine blühende Akazie in Pohls Garten entpuppte.
Doch nun zur Belegschaft des Gutes. Die Dorfgemeinschaft wäre ohne die Sprenger, Pohl, Göldner und alle anderen nicht vorstellbar. Kurt Sprenger war schon lange in Simbsen ansässig und ist mit meinem Vater zur Schule gegangen, seine Söhne dann auch mit mir. Seine älteste Tochter Berta war mit Paul Füssel verheiratet, der erst Ackerkutscher und dann Kutscher war. Berta lebt auch nicht mehr, Paul wohnt heute bei einer Tochter. Der älteste Sohn Hermann hat auch als Ackerkutscher begonnen. Schließlich übte er das Amt eines Vogtes aus. Inspektor Ruß hat ihn aber rausgeekelt. Kurt Sprengers Tochter Ernestine hat Arnold Hein geheiratet, sie ist dem Gut treu geblieben.
Gustav Schröder ist mit seiner Frau in jungen Jahren nach Simbsen gekommen und dort sesshaft geworden. Er war verwandt mit Paul Füssel. Zuletzt war Schröder als Vogt tätig. Nach der Flucht wohnte er in Oberpöllnitz und ist in Jüterbog bei einem seiner Söhne verstorben. Seine Frau lebt beim zweiten Sohn in Nenndorf, Kreis Harburg. Der älteste Sohn fiel im Krieg. Die Tochter, eine verheiratete Streiter, lebt heute in Recklinghausen.
Heinrich Pohl habe ich als Kind noch gekannt. Seine Schwägerin hat noch von der Kaiserin das Goldene Kreuz für 50 Jahre treue Dienste auf dem Gut erhalten. Ihr jüngster Sohn ist in Simbsen geblieben, erst als Ackerkutscher, dann als Vogt.
Hermann Pohl kam nach dem ersten Weltkrieg sehr spät aus russischer Gefangenschaft zurück. Seine älteste Tochter war in Gramschütz mit einem Kuhnke verheiratet. Sie wohnt in Oberpöllnitz im Pfarrhaus und macht dort Kirchendienerin. Drei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Der jüngste Sohn war noch ledig und hat hier in Oberpöllnitz in eine Wirtschaft eingeheiratet. Die jüngste Tochter Gertrud hatte einen Sohn der Anna Dittmann geheiratet hat, namens Linke, ein Patenkind meiner Frau Meta. Von Beruf ist er Zimmermann.
Hermann Pohl ist nicht alt geworden. Er wurde zuletzt noch zum Volkssturm eingezogen. Er kam zwar noch zu seiner Familie zurück. Wir haben ihn auf dem Friedhof in Oberpöllnitz zur letzten Ruhe gebettet.
Eine alte Familie war die des Wilhelm Eitner. Zwei Jahre lang haben wir dieselbe Schulbank miteinander gedrückt. Seine Frau Anna hat ihm zehn Kinder geboren. Sie war eine Mutter, wie man sie ein zweites Mal kaum finden wird, und die noch lebenden Kinder geben ihr mehr als Dank zurück. Zwei Kinder starben jung, zwei Söhne sind aus diesem Krieg nicht mehr zurück gekehrt, nämlich Gustav, der als Ackerkutscher bei Arthur Dittmann gearbeitet hat, und Gerhard, einer meiner besten Bäckerlehrlinge.
An dieser Stelle gibt es folgende Einfügung von Martin Baumgart, einem Neffen von Arthur Hoch:
„Beim Überarbeiten der Aufzeichnungen meines Onkels Arthur Hoch erlaube ich mir folgendes einzuflechten:
Im September 1944 wurde ich zusammen mit Gerhard Eitner zum Arbeitsdienst nach Armadebrunn bei Primkenau, Abt. 7/104, eingezogen. Aufgrund seiner Ausbildung als Bäcker kam Gerhard in die Küche und hat mir aufgrund seiner Tätigkeit als Küchenhelfer manchen Bissen extra zustecken können. Kohldampf hatten wir jungen Burschen zu dieser Zeit mehr als genug. Beide haben wir dann auch gegen Ende des Jahres 1944 die Einberufungen zu den Panzergrenadieren nach Gleiwitz bekommen. Ich selbst wurde aber von der Abteilungsleitung als Hilfsausbilder reklamiert und überlebte diesen Krieg. Gerhard aber kam nicht mehr zurück.“
Die beiden ältesten Töchter von Wilhelm Eitner waren in Breslau verheiratet. Beide haben ihre Männer verloren. Die jüngste Tochter von Wilhelm Eitner betreut mit ihrem Mann einen Stall in Oberpöllnitz. Die anderen drei Söhne wohnen auch hier in der Gegend, in Oberpöllnitz und Triptis. Wilhelm hat ein Schlaganfall ans Bett gefesselt. So wird jeder auf seine Weise daran erinnert, dass die Uhren langsam ablaufen.
Auch Vater Göldner ruht schon lange auf dem Oberpöllnitzer Friedhof. Seine Kinder Gustav, Bertha, Anna, Emma und Adolf habe ich aus den Augen verloren. Anna ist schon als junges Mädchen zu Hause verstorben.
Paul Fro und seine Frau Anna, eine geborene Handke, wären noch zu erwähnen. Paul ist in ein Altersheim gegangen, seine Frau lebt nicht mehr. Ihre Tochter Hildegard ist mit Willi Besoke verheiratet. Beide leben hier in Oberpöllnitz. Ihre Kinder sind auch schon verheiratet.
Die Eltern von Albert Röhl haben auch schon auf dem Gut gearbeitet. Seine Schwester Berta ist mit mir konfirmiert worden. Seine anderen Geschwister sind von Simbsen fortgezogen. Albert haben wir in Auerbach im Vogtland beerdigt. Seine Frau ist in den Westen gegangen., um die Mutter zu pflegen. Sie war, wie man sagt, ein Arbeitstier und konnte für zwei arbeiten.
Agnes und Gustav Bartsch wären noch als Stammkräfte des Gutes zu nennen. Sie leben hier in Oberpöllnitz. Agnes geht es zurzeit nicht gut.
Hermann Malecki, meinen alten Skat- und Billardbruder darf ich nicht vergessen. Seine Frau ist früh gestorben. Die Tochter ist hier verheiratet. Der Sohn ruht irgendwo in Russland.
Eißer kam kurz vor dem Krieg als Vogt nach Simbsen, wurde aber bald eingezogen. Mit seiner Frau hat er hier in Triptis eine Landwirtschaft gepachtet, ist aber dann in den Westen gegangen. Sein Sohn hatte in Simbsen bei mir angefangen, Bäcker zu lernen. Er ist hier in Oberpöllnitz verheiratet.
Stellmacher Klitscher ist in Russland geblieben. Als Letzten möchte ich noch den Treckerfahrer Schulz nennen, der seine Familie von hier in den Westen geholt hat.
Ende |
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