Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 6, Juni 2009

Simbsen
Beschreibung seiner Bewohner und deren Heimat
nach Aufzeichnungen
des Müller- und Bäckermeisters Arthur Hoch +
aus dem schlesischen Dorf Simbsen im Kreis Glogau

 

von Martin Baumgart

 

Mittelpöllnitz, den 10. November 1950

Immer wieder wollte ich mich hinsetzen, um das zu Papier zu bringen, was mich schon lange bewegt und mich ins Grübeln bringt. Einige Sorgen um die Existenzgründung, aber auch gesundheitliche Belange und natürlich auch der Zeitmangel ließen es bisher nicht zu.
Gut fünf Jahre sind es nun schon her, dass wir Schlesier aus unserer angestammten Heimat fortziehen mussten, zwar nicht in ein fremdes Land, aber doch in ein bisher fremd gebliebenes. Immer wieder habe ich Hoffnung geschöpft auf eine Rückkehr nach Simbsen, aber vergeblich.
Nun heißt es, sich hier zu arrangieren und trotzdem den Mut nicht zu verlieren, dass eines, wenn auch fernen Tages, die Geschichte das korrigiert, was sie uns einst auferlegt hat.
So mag es vor allem den jüngeren Simbsener von Interesse sein, was ich mir vorliegenden Unterlagen, größtenteils aber aus dem Gedächtnis, aufzuzeichnen habe. Man möge mir verzeihen, wenn ich das eine oder andere unvollständig wiedergebe und wenn ein Bewohner eine Beurteilung erfährt, die wenig schmeichelhaft ist. Der Mensch, auch ein Simbsener, ist nicht unfehlbar. Und ich schreibe es so auf, wie ich aus meiner Sicht Land und Leute gesehen habe.

Gehen wir also gemeinsam durch unser Simbsen und fangen beim Hof Nr. 1 an, gleich links, wenn man von Bautsch her in das Dorf kommt.
Hier wohnte die Familie Jakob. Der Vater August Jacob stammte aus Ransdorf und hatte sich hier mit seiner Frau Ida, geborene Liebich, ansässig gemacht. Beide haben sie von früh bis spät unermüdlich gearbeitet. Es war eine Familie, in der der Glaube an Gott das Leben bestimmte. So wie die Eltern, so waren auch die beiden Kinder, stille, friedliche Menschen. Mutter Jacob hat das Fortgehen aus der Heimat nicht verkraftet. Auf der Flucht starb sie, und in Radeburg ist sie zur letzten Ruhe gebettet worden.
Der Hof Nr. 2 gehörte ursprünglich dem Bauern Schröter, einem alteingesessenen Simbser. Er starb sehr früh, und seine Witwe verkaufte, da die Kinder noch klein waren, einen Teil der Äcker. Den Resthof mit den Gebäuden erwarb August Hoffmann, der ihn an seine Tochter Lina vererbte. Diese heiratete Josef Wolnicak, einen lieben Kerl, erst recht, wenn er eine Zigarette zwischen den Lippen hatte. Ohne diese lief eigentlich bei ihm garnichts. Die einzige Tochter Hildegard heiratete Josef Juda. Frau Juda hatte noch drei Tage vor der Flucht einem kleinen Mädchen das Leben geschenkt. In diesem Kind lebt der Vater fort, der aus dem Krieg nicht mehr zurück gekehrt ist. Josef Wolnicak, der bei den Pionieren und zuletzt noch beim Volkssturm eingesetzt war, ist gesund aus diesem Ringen zurück gekommen.
Das Haus Nr. 3 war nur ein Hausgrundstück, mit einem kleinen Häuschen, das einem gewissen Kühn gehörte und abgerissen wurde, als ich noch ein Kind war.
Der Hof Nr. 4 war Eigentum der Kliem-Mädel. Sie gehörten der Sekte der Rosenkranzbeterinnen an und waren ledig geblieben. Zwei Kühe nannten sie ihr Eigen, und da sie mit ihren Webstühlen gut umzugehen verstanden, wie zum Beispiel das Herstellen von Stubendecken, hatten sie ein gutes Auskommen. Beide starben nach dem ersten Weltkrieg und das Anwesen fiel meines Wissens an die katholische Kirche, von der es die Familie Pieter kaufte. Frau Pieter führte hier das Regiment und war zudem noch erste Kraft bei den Jakobs. Franz Pieter war die Ruhe selber und verfuhr nach dem Motto: Die Ruhe ist dem Menschen heilig, nur Verrückte haben es eilig.
Hof Nr. 5 gehörte einer Familie Zwicker. Der Bauer selbst hat sich tot gearbeitet. Seine Frau aber konnte nicht haushalten. So musste der Hof an Franz Hein verkauft werden, der ihn seiner Tochter Luise, einer Schwester der vorgenannten Frau Pieter, überließ. Sie heiratete dann den Bruno Kliem.
Der Hof Nr. 6 nannte sich Karlshof. Er gehörte dem Karl Habedank. Der Hof ging später an seine älteste Tochter Bertha über, die sich den Schäfer Karl heiratete. Er war der Sohn des Neumann-Schäfers, daher der Name. Die Neumanns waren sehr fleißige Leute und haben mit ihrer Schaffenskraft ein Musteranwesen hervor gebracht.
Über den Hof Nr. 7 ist nicht viel zu sagen. Er gehörte in früheren Zeiten dem Wilhelm Habedank. Sein Sohn hat in eine andere Wirtschaft eingeheiratet und die Felder mitgenommen. Das saubere Gehöft, wenn auch ein wenig schmal, hat bis zur Vertreibung Emma Habedank und einer Familie Krause als Wohnsitz gedient.
Auf dem Hof Nr. 8 wohnte zuletzt Gustav Siems und seiner Martha. Gustav war ihr zweiter Mann. Der erste war der Zimmermann Albert Güttig, der im ersten Weltkrieg gefallen war. Gustav Siems stammte aus Herrndorf. Er machte sich hier bald als Hochzeitsdiener und Kellner einen Namen, während Martha als Köchin bei vielen Feierlichkeiten in der Umgebung die Gäste durch ein wohlschmeckendes Essen erfreute. Der aus erster Ehe stammende Sohn Arthur übte erst den Zimmermannsberuf aus. Dann ging er zum Zoll. Auch er ist aus dem letzten Krieg nicht mehr zurück gekehrt.
Der Hof Nr. 9 war eine Gärtnerstelle. Hier wohnte vorher wohl in mehreren Generationen die Familie Anders, bevor das Anwesen in den Besitz der Familie Pätzold überging. Von den vier Kindern des Wilhelm Pätzold, Wilhelm, Gustav, Ida und Emma, hat nur Emma geheiratet. Wilhelm jr. übernahm das Haus. Die Felder waren allerdings schon lange vorher verkauft worden. Er war als fleißiger Maurer bekannt. Er starb noch in Simbsen.
An der Reihe wäre jetzt der Hof Nr. 10. Eigentümer war Bruno Kliem. Dieser Hof war mit den Pachtfeldern der größte unserer Gemeinde. Bruno Kliems Frau war eine geborene Hein, und ihr gehörte noch der Hof Nr. 5. Brunos Geschwister Ida und Robert waren ledig geblieben und fast unbezahlbare Arbeitskräfte auf dieser Wirtschaft. Gearbeitet wurde dort von früh bis spät, fast ohne Sonntags- und Nachtruhe. Ich glaube, man könnte an den Fingern einer Hand abzählen, wie oft Bruno mal seinen Sonntagsanzug anhatte. Nie aber klagte er über zuviel Arbeit, natürlich auch nicht über zu wenig Geld.
Hof Nr. 11 gehörte vormals einem Gustav Weber, der nebenbei der kleine Dorfbaumeister war. Er war ein sehr stolzer Mann, aber ein Maurer, wie man ihn sich wünscht. Was er aufbaute, das hielt. Er hatte drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn. Die älteste Tochter Selma heiratete in eine Landwirtschaft in Attendorf ein, die zweite heiratete einen Beamten. Der Sohn aber wurde Kaufmann und hatte viele Jahre in Glogau auf dem Markt ein Geschäft.
Nach dem Tode von Gustav Weber übernahm ein Herrmann Siems den Hof Nr. 8. Seine Frau und auch er waren schon recht alte Leute, als sie nach Simbsen kamen. Sie hatten einen noch ledigen Sohn und zwei Töchter. Die Töchter haben in Simbsen geheiratet, die jüngste einen betagten und für die damaligen Verhältnisse reichen Witwer, die andere einen Beamten. Den Sohn aber trieb ein Missgeschick aus der Heimat, und so waren die alten Leute gezwungen, den Hof zu verkaufen. Erich Luchs, der von Obisch kam, ebenfalls Maurer von Beruf, war dann der letzte Besitzer.
Den Hof Nr. 12 erbte meines Wissens ein Robert Kunze von seinen Eltern. Dieser verkaufte das Anwesen an Paul Bierwagen, bevor er nach Berlin zog. Paul Bierwagen war Zimmermann, ein schweigsames Original, aber immer zu einem Schabernack aufgelegt. Seine Frau, nur Schmidt Martha genannt, war auch ein Simbsener Kind. Ihr Vater war der Pfarrwiedemuthpächter, Geflügel- und Eierhändler Schmidt. Den habe ich als Kind ab und zu betrunken gesehen. Er trank beileibe nicht regelmäßig, aber wenn, dann ordentlich. Paul Bierwagen ging seinem Beruf als Zimmermann nach, seine Frau besorgte das bisschen Landwirtschaft. Der älteste Sohn Willi war auch Zimmermann. Er ging später nach Berlin und wurde dort ein Opfer des letzten Krieges. Die Tochter Elli war mit Erich Pohl verheiratet, Gerhard noch ledig. Erwin, ebenfalls ledig, arbeitete in Zarkau auf der Schiffswerft, wohnte aber in Rettkau. Insgesamt kann man sagen, dass das Gehöft schön in Ordnung gehalten war.
Nun zum Hof Nr. 13. Vordem ist als Besitzer ein Dittmann ausgewiesen, Gemeindevorsteher und Ortsgewaltiger, dessen einzige Tochter nach Gramschütz geheiratet hatte. Es wurde von den älteren Simbser Einwohnern erzählt, dass Dittmann bei der Einstufung der Simbser Böden alle Fluren in eine höhere Klasse gebracht haben soll, nur damit seine Tochter auch einen Gramschützer Bauern zum Mann bekäme. Ob es tatsächlich stimmt, kann ich nicht sagen. Auf alle Fälle erfolgte während seiner Amtszeit die Bodenklassifizierung.
Den Dittmannschen Resthof kaufte Benjamin Bienert. Obwohl dieser acht Kinder groß gezogen hatte, starben die meisten, unter ihnen auch der Hoferbe Albert Bienert. So wurde nun der Hof an Albert Kliem verkauft, den Bruder von Bruno Kliem (Hof Nummer 10). Die Kliems waren alle alteingesessene Simbser. Albert hatte mit seiner Frau, einer geborenen Preuß aus Porschütz, fünf Söhne und vier Töchter. Der zweite Sohn fiel im Krieg, alle anderen leben zurzeit noch.
Der Hof Nummer 14 war der Dittmannhof oder der Halbhübenerhof. Das war kein voller Bauernhof, ihm fehlten die Bauernwiesen. Auch seine Schwarzfeld- und Mühlfeldstücke waren nicht so breit. Es wurden aber im Laufe der Zeit von dem Gasthofgrundstück, Auf dem Lehen, Land dazu gekauft. Auch die Laasewiese, ein Patengeschenk vom Gutsherren, ist schon vor 1745 mit zum Hof gekommen. Letzter Besitzer war Arthur Dittmann, dessen Eltern jung starben. Zwanzig Jahre hat ein Onkel (Schorsch) den Hof für Arthur und seinen Bruder Max bewirtschaftet. Deren Großvater, August Dittmann, war auch mein Großvater. Der Urgroßvater, Gottfried Dittmann, war im Jahre 1812 in Rietschütz geboren. Der Ururgroßvater hatte nämlich in Rietschütz eingeheiratet, weil sein Bruder der eigentliche Hoferbe war. In der Völkerschlacht bei Leipzig wurde dieser aber schwer verwundet und schleppte sich bis nach Hause, um dann doch noch in der Heimat zu sterben. Rietschütz wurde nun aufgegeben und der Hof in Simbsen übernommen.
Schon 1654, als die Simbsener Kirche den Katholischen zurückgegeben wurde, ist in den Kirchenakten verzeichnet, dass auf diesem Hof ein Dittmann saß. 300 Jahre und mehr haben unsere Vorfahren hier gelebt und geschafft. Jetzt wird es als urpolnisches Land bezeichnet, und eine Richtigstellung dieser Darstellung ist nicht einmal möglich..

Karte Simbsen

Gleich neben dem Dittmannschen Grundstück finden wir das Kirchenland mit der Schule. Als ich Kind war, lehrte hier der Kantor Müller, ein guter Pädagoge, ein tüchtiger Imker und ein exzellenter Fachmann auf dem Gebiet des Obstanbaues. Seine Erlöse aus der Obst- und Honigernte dürften wohl genau so hoch gelegen haben, wie sein Gehalt als Lehrer. Ob seine Kinder Franz und Hedel noch leben mögen?
Kantor Müller war aber auch ein leidenschaftlicher Spieler, was ihm auch viele verargten.
Der nächste Hof, besser gesagt, das nächste Haus, gehörte Otto Kosmehl. Kosmehl hatte aber bis zu Kriegsbeginn an den Kaufmann Paul Günter verpachtet, der dort einen Kolonialwarenladen und eine Fahrradreparaturwerkstatt betrieb. Früher wohnte dort der Schneider Wilhelm Schneck.
Die nächste Hausnummer hatte der Simbser Park- und Sommerfestgarten. Auf diesem Grund stand früher das Haus vom Vetter Ernst. Ja, wer war denn nun dieser Vetter Ernst? Es war ein Sonderling, der eigentlich Ernst Greulich hieß, ein Bruder von August und Onkel von Wilhelm Greulich. Er war Junggeselle, sprach aber immer von seiner Frau. Er wurde von uns Kindern ständig gehänselt, hatte aber, wenn man ihn nicht ärgerte, immer eine Süßigkeit für uns bereit.

Nun kommt der Kindergarten an die Reihe. Das Haus gehörte früher einem gewissen Fischer, der darin eine Gastwirtschaft betrieb, die sogenannte Brennerei. Den Besitzer habe ich nicht mehr gekannt, wohl aber seine Frau und die Tochter. Das waren beides sehr resolute Personen, die das Grundstück an den anderen Gastwirt Hillmann verkauften. Hillmann stellte den Schankbetrieb ein und verkaufte der Gemeinde das Haus, die es wiederum als Armenhaus nutzte, da das alte Gemeindehaus unbewohnbar geworden war. Letzteres stand der Brennerei genau gegenüber. Schmiedemeister Jackisch hat das Grundstück erworben und nach dem Abriss des Gebäudes dort einen Gemüse- und Kräutergarten angelegt.
Im Gemeindehaus wechselten die Bewohner sehr oft. Im dritten Reich wurde hier ein Kindergarten eingerichtet, der bald sehr beliebt war. Tüchtige Leiterinnen, wie Fräulein Schubert und Fräulein Langner, haben dazu viel beigetragen. Es gibt sicher noch sehr viele Simbser Kinder, die sich an diese Zeit im Kindergarten erinnern. Diese gute Erinnerung dürfte auch nicht durch den Freitod einer Leiterin aus Heimweh geschmälert werden.
Auch die französischen Kriegsgefangenen waren in diesem Haus untergebracht. Der Ausdruck Gefangenschaft trifft ja nur bedingt zu, denn diese Leute durften sich relativ frei bewegen. Die meisten von ihnen haben auf den Höfen eine gute Arbeit geleistet. Auch auf der Flucht haben sie uns treu zur Seite gestanden, wenn es galt schwierige Situationen zu meistern.
Das nächste Haus war unsere Schule, wo fast alle Einwohner mehr oder weniger gern die Schulbank gedrückt haben. Zu meiner Zeit unterrichtete hier der Lehrer Mahler, ein strenger Pädagoge, dessen Ehrgeiz darin bestand, auch den unbegabtesten Kindern ein fundamentales Wissen zu vermitteln. Da dies nicht immer mit Güte zu erreichen war, musste damals oft der Rohrstock oder andere Züchtigungsmethoden herhalten. Geschadet hat das aber wohl keinem. Allerdings legte Lehrer Mahler auf Singen und auf Schönschreiben keinen Wert, was ich der Vollständigkeit halber nicht unerwähnt lassen möchte. Seine sieben Kinder waren ungefähr in unserem Alter. Was aus Mariechen, Gustav, Franz und Arthur geworden ist, weiß ich nicht, nur von Georg ist bekannt, dass er im letzten Krieg gefallen ist. Frau Mahler, eine fleißige, herzensgute Frau erfreute sich in Simbsen einer großen Beliebtheit.
Bei dem Vorgänger von Mahler, einem Herrn Körner, sind noch meine Eltern zur Schule gegangen. Sie schilderten ihn als einen sehr tüchtigen Lehrer. Er war zu seiner Zeit auch noch ein erfahrener Landwirt, der ein Pferd sein eigen nannte. Seinen schwarzen Fensterwagen hat später mein Großvater gekauft. Auch als Gütermakler hat sich Lehrer Körner nebenberuflich betätigt.
Nach Mahler kam Lehrer Weikert, der im ersten Weltkrieg fiel. Sein Nachfolger, Lehrer Linke, gab aber nach wenigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen den Beruf auf. Als letzte Lehrkraft wirkte an dieser Schule Emil Strietzel.
Nach Einführung der Einheitsschule hat der Lehrer an der katholischen Volksschule, Max Sabisch, als alleinige Kraft den Schulunterricht weitergeführt. Er spielte im Gemeindeleben eine große Rolle. Er war Vorsitzender des Kriegervereins und setzte sein Wissen zum Wohle anderer Institutionen sowie vieler Einwohner ein. Unverständlich ist, dass er als erfahrener Mensch den Beschwörungen seiner Frau erlegen ist und Simbsen nicht mit uns verlassen hat. Die furchtbare Zeit der Besatzung und seine Flucht in den Freitod sind sicherlich bekannt.
In den Letzten Kriegstagen wohnte in der Schule die Familie Schwieger.

Oderbrück Schloss

Der Besitzer des Hofes Nummer 20, Gustav Günther, ist wie so viele andere, nicht mehr aus dem Krieg zurück gekehrt. Nicht einmal seine letzte Ruhestätte ist bekannt.
Dieser Hof, ursprünglich eine Häuslerstelle, ist unter den Günthers ständig vergrößert worden, sodass er schließlich eine Größe von 11 ha erreicht hatte. Gustav Günther war in dritter Generation auf dem Hof ansässig. Sein Großvater stammte aus Obisch, die Großmutter war eine geborene Günschke. Wilhelm Günther, der Vater von Gustav, war Zimmermann und hat viele Arbeiten bei meinem Vater ausgeführt. Er ist 80 Jahre alt geworden. Er und seine Frau, eine geborene Kugel aus Simbsen, waren meine Schwiegereltern. Wie oft bin ich dorthin gepilgert. Man nannte diese Ecke „Im Winkel“, - wie wahr. Trotzdem fühlten sich die Menschen dort wohl. Es war ja ihr Eigentum, es war ihre Heimat.

Fortsetzung folgt . . .

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