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Wo kommen wir her, wo wollen wir hin? Hat der GHB eine Zukunft? Liebe Heimatfreundinnen, liebe Heimatfreunde! Heimat was ist das? Dazu sagt z.B. Meyers Lexikon: Heimat ist... wo die frühen Sozialisationserlebnisse stattfinden, die weithin Identität, Charakter, Mentalität, Einstellungen und schließlich auch Weltauffassungen prägen. Ich denke, das verstehen wir auch so. Vielleicht haben wir es in unserem Inneren noch nie so formuliert. Ich meine nun, dass in dem Wort Heimat wohl zwei Worte stecken, die später zu diesem einen Wort Heimat zusammengezogen wurden Heim und Statt, also vielleicht Heimstatt oder Heimstätte . Also, diese Heimat ist unsere Heimat, aus der wir mit weiteren 13 Mio. Menschen verjagt, vertrieben, umgesiedelt wurden hier sind die Ostpreußen und die Pommern noch gar nicht dabei. Ich kann natürlich immer nur von meinem eigenen Empfinden ausgehen. Ich - Hans-Karl Hänel geboren 1939 in Glogau im Krankenhaus Bethanien, die väterlichen Wurzeln im Riesengebirge, die mütterlichen in Oberschlesien, gerade noch so Erlebnisgeneration, doch zu jung, um all das oben aus dem Meyer Gezogene auf sich zu beziehen. Doch Identität, Charakter und Mentalität das würde ich schon auf mich beziehen. Das wurde mir sozusagen in meinen Genen mitgegeben. Ihr Lieben, ich möchte hier kein langes theoretisches Referat halten, um Euch damit zu langweilen. Ihr wisst das alles selber und vieles sicher besser als ich. Manches muss aber eben mal ausgesprochen werden, damit man eine Denkgrundlage hat. Jeder von uns aus der Stadt und dem Kreis Glogau hat so seine Geschichte, die für ihn wichtig ist und auf die er sich, wenn nötig oder möglich, beruft. Da stellten wir irgendwann fest, dass uns so etwas wie Liebe mit unserer Heimat verbindet und das umso mehr, je länger wir schon getrennt davon sind. Das mag die Motivation gewesen sein, dass wir uns, der Eine früher, der Andere später, im Glogauer Heimatbund e.V. wiedergefunden haben. Wir können stolz darauf sein, dass es einmal Heimatfreunde gegeben hat, die den GHB gegründet haben. Hier stecken wir nun drin, und zu diesem GHB müssen wir uns verantwortlich bekennen. Nur in dieser Verantwortlichkeit ist dem GHB eine Zukunft gegeben! Sehen wir diese Zukunft nur bei uns und unserer Generation, dann müssten wir uns mit der Abwicklung des GHB befassen. Das aber kann nicht unsere Absicht sein. Also müssen wir uns mit der Frage: Wo wollen wir hin? beschäftigen. Die Gedanken und Strategien zu diesem Ziel hat u.a. der Beirat des GHB zur Aufgabe. Noch haben wir Heimatfreundinnen und Heimatfreunde unter uns, die auskunftsfähig und auskunftsbereit zur schlesischen Tradition und Geschichte und nicht zuletzt unserer schlesischen Mundart sind. Wenn wir dann noch etwas von speziell Glogauer Traditionen hören, sind wir umso glücklicher. Wir, d.h. die Erlebnisgeneration. Aber eigentlich sollten sich unsere Kinder und Enkel für ihre familiären Wurzeln interessieren. Im Schulunterricht eines meiner Enkel (11 J.) wurde kürzlich der Stammbaum der Familie behandelt, und mein Enkel interviewte mich am Telefon und fragte mich mehr, als ich zu beantworten in der Lage war. Da hätte ich meine Mutter fragen müssen, aber die lebt nicht mehr. Es ist also 5 Minuten vor 12!, wie man so schön sagt, um noch etwas an die Kinder und Enkel weiter zu geben, d.h. sie für ihre Wurzeln zu interessieren. Wie das nun geschehen kann, muss der Kreativität des Einzelnen überlassen werden. Beginnen könnte man ja damit, dass man einem Enkel die Mitgliedschaft im GHB sponsert. Ich denke, die Lektüre des NGA kann auch einen jungen Menschen interessieren, und manche junge Leute sind für historische Dinge sehr empfänglich und werden neugierig. Das wirft natürlich wiederum neue Fragestellungen für die Redaktion des NGA auf. Auch das wird eine dringende Aufgabe des Beirates für die nächste Zeit sein, und wir sind dankbar für jeden Beitrag, der sich in dieser, ich sage mal jungen Richtung orientiert. Vielleicht kann man sogar mal einen Enkel zu einem Beitrag bewegen. Unser, von uns so geschätzte, Heimatfreund Gatzka, der für den NGA die Titelbilder liefert, hat immer wieder hochinteressante Kommentare zu seinen Bildern geliefert. Dafür können wir ihm nicht dankbar genug sein. Er ist einer derjenigen, die alles noch als junger Mensch hautnah erlebt haben. Die Frage Wo wollen wir hin? muss uns also ständig in irgendeiner Weise gegenwärtig sein. Wenn wir jetzt aktiv, verantwortlich handeln, dann werden unsere Nachkommen vielleicht einmal stolz auf uns sein, weil wir für sie etwas bewahrt, ihnen vermittelt und sie interessiert für die Wurzeln ihrer Vorfahren haben. Das kann man nicht im Internet oder im Fernsehen erfahren: Persönliche Erlebnisse und Erfahrungen, die wir bis 1945 gemacht haben. Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde, der GHB wird von seinem Vorstand ehrenamtlich und verantwortlich geführt. Jeder einzelne dieses Vorstandes tut diese Arbeit nicht, weil ihm sonst zu Hause die Decke auf den Kopf fallen würde, sondern aus Liebe zu seiner Heimatstadt und Heimatregion, ja zu seiner schlesischen Heimat. Irgendwann stößt aber jeder an seine altersbedingten und gesundheitlichen Grenzen, und das ist bei drei unserer Vorstandsmitglieder der Fall. Es werden die Nachfolger für unseren Bundesvorsitzenden, für die Schriftführerin und für die Kassenwartin (möglichst Raum Hannover) gesucht!!! Im kommenden Jahr, zu unserem Bundesheimattreffen in Hannover, muss der neue Vorstand gewählt werden. Da nun die am 15. November 07 anberaumte Beiratssitzung zum Einen wegen des Lokführerstreikes und zum Anderen wegen der so geringen Beteiligung ausfallen musste, rufe ich an dieser Stelle alle Heimatfreunde, Bezirksgruppenleiter Beiratsmitglieder und Ortsgemeinschaftsleiter auf, aus ihren Bezirks- und Ortsgruppen Kandidatinnen oder Kandidaten zu benennen, und nach Hannover zu melden!!! Ich wünsche allen Heimatfreundinnen und Heimatfreunden ein gesegnetes und friedliches Neues Jahr 2008 und verbleibe mit heimatlichen Grüßen Ihr Hans-Karl Hänel Beiratsvorsitzender
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