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Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 9, September 2006
Geschichte der Stadt Beuthen
von Rektor Adolf Schiller +
6. Fortsetzung u. Schluss aus NGA 08/06
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Die Einführung der Schulzahnpflege erfolgte am 1. Mai 1925. Diese wurde in die Hand des Zahnarztes Dr. Schröter gelegt.
1834 und 1840 wurden 40 Scheunen ein Raub der Flammen. Die Entstehungsursache scheint böswillige Brandstiftung gewesen zu sein. Nur mit großer Mühe gelang es, das Feuer auf den Herd zu beschränken und bereits entzündete Wohnhäuser den Krallen der gierigen Flammen zu entwinden.
Das Jahr 1848 ging mit seiner politischen Bewegung nicht ganz spurlos an Beuthen vorüber. Doch wurde die Ordnung durch Polizei und Schützengilde aufrecht erhalten.
Im September 1854 verursachten gewaltige Regengüsse Ausuferungen des Stromes. Die Oder bildete einen See, der von Neusalz bis Köben reichte. Die Ernte wurde fortgeschwemmt und die Wiesen und Äcker mit Sand überdeckt. Auf die Kunde von der großen Not im Überschwemmungsgebiet gingen den Geschädigten reiche Gaben aus allen Gebieten Deutschlands zu. König Friedrich Wilhelm IV. wollte seinen lieben Schlesiern einen Beweis seiner Teilnahme geben und reiste deshalb in Begleitung mehrerer Minister in das Überschwemmungsgebiet. Am Vormittag des 26. September traf er in Beuthen ein und fuhr dann weiter nach Glogau.
Jahrhunderte hindurch störte das Wehr der Odermühle die Schifffahrt. Ihm hat Beuthen die Niederhaltung seiner Entwicklung zu danken. Seine Existenz verhinderte Friedrich den Großen, Beuthen zum Mittelpunkt des Kreises zu erheben und ihm die Fürsorge angedeihen zu lassen, die Neusalz zur Industriestadt gemacht hat. Schon Kaiser Karl IV. befahl 1337 seine Entfernung, aber erst 1856 kam die wiederholt geforderte Beseitigung desselben zur Ausführung:
Als in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts die Zahl der Eisenbahnbauten zunahm, bemühte sich auch Beuthen um Anschluss. Nach langwierigen Verhandlungen ging die Breslau Schweidnitz - Freiburger Eisenbahngesellschaft dazu über, die bereits 1854 fertiggestellte Strecke Striegau - Jauer - Liegnitz nach Raudten, Glogau und Beuthen fortzusetzen und diese Linie über Grünberg bis Altdamm weiterzuführen. Fast zu gleicher Zeit vollendete die Rechte-Oderufer-Bahn-Gesellschaft den Bau von Breslau bis Raudten. 1871 wurde die Strecke Glogau-Rothenburg in Betrieb genommen. Die Fortsetzung bis Reppen erfolgte am 1. Juni 1874, und am 15. Mai 1876 wurde das Endstück bis Stettin zum ersten Mal befahren. Die Verstaatlichung der Bahn erfolgte 1884 und mit ihr zu gleicher Zeit die Schaffung günstiger Bahnverbindungen.
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Bahnhofstraße
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Die deutschen Einigungskriege von 1864, 1866 und 1870/71 haben Beuthen nur insofern berührt, als Beuthener Bürger zur Teilnahme an denselben eingezogen waren. Die Siegesnachrichten riefen unter der Bevölkerung einen unbeschreiblichen Jubel hervor. Dieser erreichte seinen Höhepunkt nach dem Bekanntwerden der Gefangennahme Napoleon III. Die Glocken läuteten, die Schuljugend erhielt einen schulfreien Tag. Am Abend wurde die Stadt glänzend beleuchtet und ein prächtiges Feuerwerk abgebrannt. Der Sommer 1871 brachte eine Sieges- und Friedensfeier.
Die Feuersbrünste der vergangenen Jahrhunderte hätten keinen so gewaltigen Umfang annehmen können, wenn die Wasserversorgung der Stadt nicht mangelhaft gewesen wäre. Die Brunnen waren nicht ergiebig genug, um den Kampf mit dem Feuer aufzunehmen. Deshalb ging man frühzeitig an die Schaffung einer Wasserleitung: Die ersten Brunnen wurden im Strädel gegraben und das Wasser derselben durch Holzrohre zur Stadt geleitet. 1876 sind diese gegen Tonrohre ausgetauscht worden, einzelne Stadtteile erhielten eiserne Röhren. Die Erneuerung der Hauptstränge erfolgte im Jahre 1922.
Als der Grundwasserspiegel immer tiefer sank, mussten kostspielige Wasserbohrungen vorgenommen werden.
Die erste wirkliche Straßenbeleuchtung erhielt Beuthen im Jahre 1821. Zahlreiche Petroleumlampen erhellten die Nächte und wiesen „sesshaften" Weinhausbesuchern den Weg zum nüchternen Heim. Schoben einzelne aber daran vorüber, dann luden sie die Schuld auf die Schultern des nächtlichen Dämmerlichtes. Deshalb beschäftigte sich die Stadtverwaltung des öfteren mit der Einführung einer neuen Straßenbeleuchtung. Doch die angestellten Versuche befriedigten nicht. Da kam das Gas und bestand die Prüfung. Der Magistrat kaufte ein Ackerstück am Fuße des Hentschelberges und baute dort eine Gasanstalt. In den ersten Dezembertagen des Jahres 1908 erstrahlte die Stadt im Glanze des ersten Gaslichtes, und 1922 blitzten die ersten elektrischen Lampen in einzelnen Stadtteilen sonnenhell auf.
Im Jahre 1908 erbaute Maurer- und Zimmermeister Jäschall auf dem Marktplatze eine Wettersäule und schenkte sie der Stadt.
Die Einweihung des Marktbrunnens fand am 21. August 1910 statt. Der Entwurf desselben stammt aus dem Büro des Amtsbaumeisters Koch, Berlin.
Die Verbindung zwischen der Stadt Beuthen und den Dörfern des rechten Oderufers vermittelte seit den Tagen des Dreißigjährigen Krieges ein Prahm. Der Fährverkehr genügte der mittelalterlichen Bevölkerung. Die moderne Zeit liebt so gemessene Verkehrsmittel nicht mehr. Das zeigte das kaufende Publikum der rechten Oderseite besonders dadurch, dass es die Verbindung mit der Beuthener Geschäftswelt lockerte. Deshalb sahen sich die städtischen Körperschaften genötigt, die alte Kundschaft durch die Beschaffung eines bequemen Verkehrsmittels wiederzugewinnen. Sie erbauten die eiserne Oderbrücke mit einem Kostenaufwand 575.000 Mark und übergaben sie am 16. Juni 1907 dem öffentlichen Verkehr. Ein kräftiger geschäftlicher Aufschwung setzte ein.
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Freystädter Straße
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Da kam der Weltkrieg. Am 29. Juni 1914 traf die Nachricht von der Ermordung des österreichischen Thronfolgers durch serbische Fanatiker in Beuthen ein. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel beleuchtete diese Tat den politischen Horizont des deutschen Reiches. Kein Bürger der friedlichen Stadt ahnte die weittragenden Folgen dieser Untat. Und doch erfüllte sie alle Herzen mit bangen Ahnungen. Österreich rief sein Heer zu den Waffen. Serbien spielte den Unerschrockenen, denn hinter ihm stand die Entente, die den Krieg wollte. Alle Bemühungen, den Weltbrand im Keime zu ersticken, waren vergeblich. Am 1. August, einem strahlenden Sonntage, traf der Mobilmachungsbefehl in Beuthen ein. Die Straßen füllten sich mit Menschen, und jeder Militärdienstpflichtige las gespannt die Gestellungsbefehle; die an zahlreichen Stellen der Stadt in den frühen Morgenstunden ausgehängt worden waren. Ein gewaltiger Schrecken bemächtigte sich der Bevölkerung, als bekannt wurde, dass auch der Landsturm eingezogen werden sollte. Diese Maßnahme ließ eine erhebliche Gefährdung der Ostgrenze erkennen. Die Redaktion des „Beobachters an der Oder" hatte alle Hände voll zu tun. Die Bürger der Stadt und die Bevölkerung der umliegenden Ortschaften sprachen dort ständig vor, um sich nach dem Inhalt der eingehenden Telegramme zu erkundigen und die Extrablätter in Empfang zu nehmen, die die Druckerei herausgab. Die wehrfähigen Männer verrichteten nur die notwendigsten Arbeiten um die letzten Stunden der Familie zu widmen und die persönlichen Angelegenheiten zu ordnen.
Bald tauchte das Gerücht auf, dass Spione überall das Land unsicher machten und 24 französische Automobile mit ungeheueren .Geldsummen der russischen Grenze zustrebten. Da wurden die Eingänge zur Stadt durch Drahtseile gesperrt, alle fremden Kraftfahrzeuge angehalten und die Insassen mit gespanntem Gewehr zur Polizeiwache geleitet. Der Bürgermeister Friedrich unterzog sie einem scharfen Verhör. Dieses endete aber in der Regel mit der Freilassung der Verdächtigen. An der Nenkersdorfer Chaussee sollte ein verlassenes Russenauto stehen. Dieses entpuppte sich zum großen Ärger der Spionageriecher als Erdhaufen, vor dem das Vorderteil eines Pfluges stehengeblieben war. Erst als einige harmlose Autoreisende von Bürgerwachen erschossen worden waren, nahm die Gespensterseherei ein Ende. Schmerzliche Augenblicke waren es, wenn die Gestellungspflichigen auf dem Markte von der Familie Abschied nahmen oder Bekannten und Freunden Lebewohl sagten, um dann gemeinsam nach Neusalz zu laufen oder zu fahren.
Am 5. August fand Bittgottesdienst statt, der als Kriegsbetstunde jeden Mittwoch bis zum Ende des Krieges fortgeführt wurde.
Lange Militärzüge, mit frischem Grün geschmückt und übermütigen Bemerkungen versehen, durchfuhren den Bahnhof mit dem Gesang froher Lieder. Überall herrschte eine gehobene Stimmung, denn man glaubte, dass der Krieg Weihnachten beendet sein werde. Mitglieder des hiesigen Frauenvereins versahen die durchfahrenen Krieger mit Esswaren. Großen Jubel weckten die ersten Siegesnachrichten. Die Glocken läuteten, die Schulen feierten, der Unterricht fiel aus. Optimisten sammelten die Jugend um sich und durchzogen unter Trommelschlag und Pfeifton die Straßen der Stadt. Die ersten Verlustlisten erschienen, und mit ihnen zogen Schmerz und Trauer in die Häuser. Ende November näherten sich die russischen Armeen bedenklich der schlesischen Grenze. Der Breslauer Zug verkehrte nur noch zwischen der Anfangsstation und Raudten. Viele Bewohner der Stadt packten ihre Koffer und versahen sich mit Reisegeld. Die städtischen Kassen rechneten mit einer Verlegung in das Innere der Provinz. Da traf am 7. Dezember die Nachricht ein, dass Hindenburg die Russen bei Lodz geschlagen und damit die Ostgrenze Schlesiens gesichert habe. Das war eine Freude. Immer mehr Männer wurden zu den Fahnen gerufen. Die Zurückgebliebenen gingen wortlos mit doppeltem Eifer an die Arbeit. Die Liebestätigkeit erwachte. In der Schule wurden Strümpfe, Pulswärmer und Mützen gestrickt und Fußlappen geschnitten. Diese und andere Liebesgaben wanderten an die Front.
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Bahnhofstraße mit Postamt
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Die Lebensmittelvorräte nahmen ab, die Getreidevorräte schmolzen zusammen. Da wurde die Brotkarte eingeführt. Vom 1. März 1915 ab hatte jede erwachsene Person nur noch Anspruch auf ein Vierpfundbrot für die Woche, Semmel und Kuchen durften nur noch in beschränktem Maße, später überhaupt nicht mehr hergestellt werden. Auch das Fleisch kam unter die Herrschaft der Karte. Die Zahl der Lebens- und Gebrauchsmittelkarten nahm mit beängstigender Schnelligkeit zu, und schließlich gab es außer Wasser und Luft nichts mehr in unserer Stadt, was nicht „rationiert" gewesen wäre. Besonders fühlbar wurde der Lebensmittelmangel im Sommer des Jahres 1916. Die Not zwang die meisten Beuthener Bürger zu Hamstergängen auf das Land. Die Genusssucht der Kriegsgewinnler und die Habsucht vieler Lebensmittelerzeuger trieb die Preise für die Nahrungsmittel sprunghaft in die Höhe und verbitterte den meisten Stadtbewohnern das Leben. Um die Beleuchtung zu sparen, wurde am 1. Mai 1916 die Sommerzeit eingeführt, dass heißt, die Uhren wurden 1 Stunde vorgestellt. Die Schulen sammelten Kirsch- und Pflaumenkerne und sandten sie an die Fabriken, die daraus ÖI herstellten.
Die beiden ersten Monate der Jahres 1917 waren kalt und hart. Die Kartoffeln reichten nicht zu. Da musste die Kohlrübe die hungrigen Mägen füllen. Der Kohlrübenwinter hat sich als unangenehme Erinnerung tief in das Gedächtnis der Notleidenden eingegraben. Auch das Brot wollte nicht mehr recht munden; denn der Roggen war auf 90 Prozent ausgemahlen und das Mehl oft noch mit minderwertigen Stoffen gemischt worden. Der Winter 1917/18 brachte die Kohlenkarte.
Mit großen Erwartungen wurde dem Frühjahr 1918 entgegengesehen; denn dieses sollte durch einen groß angelegten Vorstoß gegen das Herz Frankreichs den Krieg beenden. Am 3. März 1918 schloss Deutschland mit Russland den Frieden von Brest-Litowsk. Am 7. Mai endete der Krieg mit Rumänien. Diese Friedensschlüsse begeisterten das Westheer. Es drang siegreich bis Amiens vor und hielt die Front gegen Franzosen, Engländer, Amerikaner, Belgier, Inder, Marokkaner, Australier, Kanadier, Senegalesen, Neger usw. noch bis zum Juli. Vom 20. des Monats ab begann das planmäßige Zurücknehmen, „elastische Ausweichen" unserer Truppen. Am 23. September fiel Österreich, am 26. September Bulgarien von uns ab. Die lockende Melodien des amerikanischen Präsidenten Wilson vom „Selbstbestimmungsrecht der Nationen", vom „ewigen Frieden, von Gerechtigkeit und Menschlichkeit" lockten, und verschiedene andere Ursachen zwangen Deutschland zum Friedensschluss. Am 9. November trat eine Änderung der Staatsform ein. Ein Arbeiter- und Soldatenrat übernahm die Regierung. - Die aus 500 Personen bestehende Beuthener Volksversammlung wählte am 16. November 1918 im Saale des Gasthofes „Zum Frieden" einen „Bürger- und Arbeiterrat". Den Vorsitz übernahm Korbmachermeister Werner. Später gesellte sich zu dieser „Behörde" ein „Bauernrat".
Am 15. Dezember 1918 brach das deutsche Reich seine diplomatischen Beziehungen zu Polen ab. In den darauffolgenden Kämpfen verlor es die Provinz Posen und Teile Oberschlesiens. Als die Polen in der Gegend Kontopp/Wollstein gegen die schlesische Grenze vordrangen, wurde in Beuthen ein freiwilliges Garnisonbataillon gegründet und die Oderbrücke militärisch besetzt. Die „Bürgerwehr" zählte 100 Gewehre. Ortskommandant wurde General von Falkenhayn. Die Geschäftszimmer für die Ortskommandantur stellte der Gasthof „Zum schwarzen Adler" zur Verfügung. Beuthen gehörte zum erweiterten Bereich der Festung Glogau. Die Bestimmungen über den Belagerungszustand hatten auch für unsere Stadt Geltung.
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Villa Franz
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Für die Unterkunft der militärischen Formationen, die in Beuthen zur Entlassung kamen, wurden Massen- und Einzelquartiere zur Verfügung gestellt. Nach kurzem Aufenthalt in
Beuthen kehrten die entlassenen Mannschaften eines Pionier-, eines Trainbataillons und einer Artillerieformation In ihre Heimat zurück.
Am 13. Januar 1919 veranstaltete die Stadt einen Festabend für die heimkehrenden Krieger in dem prächtig geschmückten Adlersaale. Der Versammlungsraum war gedrängt voll, die Stimmung nicht gerade gedrückt, aber auch nicht heiter. Der traurige Ausgang des Krieges und die widerrechtliche Zurückhaltung der gefangenen Deutschen belastete schwer das Gemüt jedes Vaterlandsfreundes.
Am 1. Oktober 1923 überließ die Stadt das „Sanderstift" dem „Friedenshort" in Miechowitz in Oberschlesien. Das ist ein großartiges Werk reinster Nächstenliebe. Die Begründerin desselben, Schwester Eva von Thiele-Winkler, opferte ihm ihr ganzes Vermögen und betreut es als barmherzige Schwester. „Mutter Eva", unter diesem Namen ist sie allenthalben bekannt, hat ihre Liebestätigkeit weit über die Grenzen ihrer Heimat ausgedehnt. Ihre besondere Fürsorge dient den heimatlosen Kindern. Sie richtete in dem „Sanderstift" eine „Kinderheimat" ein und lässt in ihr 30 Kinder erziehen und unterhalten.
Am 6. November brannte die Odermühle vollständig aus. Das Brandunglück machte viele Familien brotlos.
Im Frühjahr 1924 erwarb die Stadt die Dampfziegelei vor dem Glogauer Tore. Das Gelände soll eingeebnet und zu Kleinsiedlungszwecken Verwendung finden (Anmerkung der Schriftleitung: Aus diesem Plan ist nichts geworden).
Gewaltige Ausgaben verursachten 1924/25 die Wasserbohrungen, die durch Senkung des Grundwasserspiegels und dem damit verbundenen Wassermangel hervorgerufen wurden.
Der Winter 1924/25 zeichnete sich durch eine abnorme Wärme aus. Das Gras behielt den ganzen Winter über seine grüne Farbe. Die Landwirte konnten bis auf wenige Tage mit ihren Geräten in den Acker hinein. Die Gänseblümchen blühten die Wintermonate hindurch im Freien. Tage mit + 7 Grad Celsius waren keine Seltenheit. Mitte Februar zeigte das Thermometer einige Male + 22 Grad Celsius. Anfang Februar blühten die Veilchen.
Die Rosenknospen erhielten Mitte Februar eine grüne Farbe. Der erste Schnee kam in der Nacht vom 22. zum 23. Februar. Zugleich setzte ein kurzfristiger Frost ein, dann wurde es wieder warm.
Die Inflation der Jahre 1922 und 1923 und der „Rechtsgrundsatz" Mark (Gold) gleich Mark (Papier) raubten dem gesamten Mittelstande, der keine Sachwerte besaß, alle Früchte der Arbeit und vernichteten damit den Sparsinn des deutschen Volkes.
Damit schließt „die Geschichte der Stadt Beuthen".
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