Vor der herannahenden Russischen Armee flüchtete auch meine Mutter mit meinen drei Brüdern 1945 von Schlesien in den Westen. In einem kleinen Dorf mit dem Namen Welsede im Weserbergland fand meine Mutter mit meinen Brüdern und unserem aus der Kriegsgefangenschaft entlassenen Vater eine neue Bleibe. Hier, in Welsede wurde ich 1946 geboren.
Meine Mutter Maria Mauring (geb. Schönberger) lebt jetzt 94jährig in Osnabrück. Mit großem Interesse lese ich regelmäßig den Glogauer Anzeiger, und der Wunsch, nach Schlesien zu fahren, war sehr lange vorhanden.
Im Juli 2005 war es dann so weit, ich fahre mit meiner Frau Christina per Auto nach Glogau. Die jetzige Grenze ist schnell erreicht und die Grenzkontrolle sehr schnell erledigt. Jetzt sind wir in Schlesien.
Das Orientieren nach den Verkehrsschildern ist nicht einfach, und so erreiche ich nach einem Umweg ein herrliches, sommerliches Glogau. Das Hotel ist schnell gefunden, mein Auto parkt sicher auf dem Parkplatz vor dem Hotel, und aus dem 4. Stock können wir bei Sonnenschein die ganze Stadt mit ihren Türmen, Mauern und Grünanlagen sehen. Ausgestattet mit einem alten und neuen Stadtplan machen wir uns neugierig auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Werde ich das Geburtshaus meiner Mutter finden?
Auf dem Weg in die Innenstadt sehen wir viele Fußgänger mit vollen Einkaufstüten, die den Namen Lidl tragen.
Die im alten Stil wieder errichtete Altstadt macht auf uns einen modernen Eindruck. Wir entdecken nur sehr wenig alte Häuser. Die Straße, in der meine Mutter geboren war, ist nicht mehr vorhanden, aber ihre Schule. An der ehemaligen Hohenzollernstr. essen wir einen Döner und gehen Richtung Oder.
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