Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 8, August 2004

Unsere Jugenderinnerungen an die Heimat sind ja sehr vielfältig!

Wir aus der Stadtrandsiedlung hatten einen weiten Weg zu unserem geliebten Stadtbad im Wiesengrund.

Wenn ich meinen Freund Werner Babisch, der in der Dietrich-Eckardt-Str. wohnte, abgeholt hatte, gingen wir vor bis zum Hohlweg.(siehe Skizze).

In Richtung Stadion mussten wir vorbei an der Bäckerei Bittner, um noch schnell ein Stück Kuchen oder für 10 Pf Kuchenränder zu bekommen.

Am Ende des Hohlweges kamen wir auf die Gurkauer Straße. und auch gleich zum Eingang ins Stadion.

Durch das Stadion konnten wir den Weg abkürzen, denn die kleine Eingangstür stand immer offen.

Hier in diesem Stadion haben wir auch jedes Mal an den Schülerwettkämpfen der Glogauer Schulen teilgenommen.

Vom Eingang links am großen Fußballplatz vorbei, kamen wir zum Mozartgarten. Ein bisschen weiter war der Ausgang zur Raudtener Straße.

Erst war es nur ein Sandweg, später hatte die Wehrmacht eine “Barackenstadt” gebaut zur

Ausbildung von Nachrichtensoldaten, da wurde es eine kleine Straße. Vorne kam man dann an die Ecke Viktoria- Raudtener Straße.

Über eine Brücke des Rauschenwitzbaches ging es links hinunter in das Friedenstal, eine große Parkanlage. Hier entlang fast immer am Rauschenwitzbach bis zum Stern. Links blieb der neue Tierpark liegen, und rechts gab es ein Planschbecken für Mütter mit Kleinkindern.

Am Stern ging es wieder hinauf über eine Fußgängerbrücke der Eisenbahnstrecke Raudten-Breslau-Liegnitz zum Weg nach unten. Eine Holzbrücke führte über den Rauschenwitzbach, der hier im Oderarm endete und man war am Kassenhäuschen.

Unser Schwimmbad war modern gestaltet und hatte 50m Bahnen. Viele Schüler lernten hier das Schwimmen.

Wir verlebten viele schöne Stunden in dem Bad mit Freunden und Bekannten aus Glogau und Umgebung.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass wir auf dem Rückweg auf der 400m Aschenbahn im Stadion noch manche Runde gedreht haben. Manchmal 5-10 und das waren einige Kilometer. Ein bisschen verrückt waren wir schon manchmal.

Wir freuen uns immer wieder, die Heimatgedanken in unserer Zeitung zu lesen. Es gibt bestimmt noch mehr Erinnerungen.

Heute ist unsere Stadt ganz anders geworden. Leider wissen die heutigen Bewohner nicht, wie schön die Stadt vor 1945 war.

In guter Nachbarschaft wollen wir trotz Verlust unserer Heimat leben.

Ihr

Günther Koniczek und Werner Babisch

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