Der Bericht vermerkt weiter: "Das Vikariat Zerbau wird zurzeit von dem emeritierten Pastor Kanus aus Tost betreut." - Auch nach Befragung mehrerer Nachschlagewerke konnte ich nicht herausfinden, welche sinnvolle Bedeutung der Ausdruck "Vikariat" in diesem Zusammenhang haben kann. Denn ein Vikar ist ein "Jung-Pastor vor seiner zweiten Dienstprüfung". Das kann aber kein Amtssitz sein, den ein emeritierter (im Ruhestand befindlicher) ausfüllt.
Gramschütz: Pastor Johannes Wieder, geb. 8. Juli 1880, im Gramschütz seit 1915.
Herrndorf: Pastor Albert Anschütz, geb. am 24. Februar 1880, in Herrndorf seit 1916.
Jakobskirch: Pastor Erich Lenski, geb. am 26. Juli 1904, in Jakobskirch seit 1929.
Klein Tschirne: Pastor Arnold Hübner, geb. am 10. März 1866, in Klein Tschirne seit 1897.
Kunzendorf: Pastor Karl Mühlichen, geb. am 10. Dezember 1898, in Kunzendorf seit 1925.
Kuttlau, demnächst in Verbindung mit Grochwitz: zurzeit unbesetzt.
Polkwitz: Pastor Heinz Hellmuth Arnold, geb. am 8. Februar 1892, in Polkwitz seit 1928.
Quaritz: Pator lic. (heute: Dr. theol.)Heinrich Petran, geb. am 16. Februar 1902, in Quaritz seit 1929.
Schlawa: Pastor Kurt Graetz, geb. am 16. Mai 1897, in Schlawa seit 1925.
Schönau: zurzeit unbesetzt..
Tschepplau: Pastor Alfred Bayer, geb. am 18. Januar 1871, in Tschepplau seit 1914.
Weißholz: Pastor Hans Prietzel, geb. am 7. November 1891, in Weißholz seit 1920 als Verweser, ab 1923 als Pastor.
Doppelte Freude am Anfang
Superintendent Eberlein gab zunächst einen allgemeinen Überblick über die Situation im Kirchenkreis. (Ob der Kirchenkreis mit dem politischen Kreis identisch war, konnte ich nicht mehr feststellen. Vielleicht kann dies einer unserer Leser!)
Nur wenige Pfarrer der Gegenwart können so optimistisch wie er berichten, wenn er zum Beginn seines Rechenschaftsberichtes summarisch konstatiert: "Ich darf mit großer Freude und Dankbarkeit feststellen, dass Glogau ein ausgesprochen kirchlicher Kreis mit starkem kirchlichen Sinn ist. Es ist doch eine helle Freude, wenn wir die Gemeinden zu den Gottesdiensten in solcher Fülle strömen sehen. Und das in einer Zeit, die im tiefsten Grunde unchristlich ist, in der der Kirchgang weithin aufgehört hat, zu den schlichten Selbstverständlichkeiten zu gehören.
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