Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 5, Mai 2001

Die Preußische Straße – Erinnerungen
1. Fortsetzung

Selbst eine Waffenhandlung gab es an der Preußischen Straße. Waffenhandlung und Büchsenmacherei von Robert Tanner. Mein Bruder, der um einige Jahre älter ist als ich, besaß bereits ein Luftgewehr. Weiß der Teufel – im wahrsten Sinne des Wortes – wo er es her hatte! Die Munition dafür besorgten wir uns bei Tanner. Vielleicht hat auch der Tanner Junior, etwa in unserem Alter, seine Finger im Spiel gehabt bei der Munitionsbeschaffung, denn es wundert mich heute noch, dass man uns nicht den Hintern versohlt hat, ob solch gefährlichem Spielzeug. Es ist aber nichts dergleichen passiert. „Diabolos" hießen die kleinen runden Dinger, sehr beziehungsreich! Harmlos aussehende Bleigeschosse.

In der elterlichen Wohnung konnten wir, wenn alle Türen, die in einer Achse lagen, geöffnet waren, über eine Distanz von etwa 20 Metern unsere Schießübungen machen. Die auf diese Weise gewonnene Schussbahn reichte nämlich vom Vorderhaus bis an das Ende einer Kammer im Seitenflügel des Hauses. – Verletzt wurde niemand!

Die nächsten drei Hausnummern erlaube ich mir zu überspringen. Eine Färberei, eine Lederhandlung und eine der drei Fleischereien liegen am Weg. Besonders gern erinnere ich mich jedoch an die Kunst- und Buchhandlung von Johannes Grau. Es war ein riesig großer Verkaufsraum und zwei Schaufenster an der Straße. Eine Schmuck-Kollektion gehörte zum Angebot dieses sympathischen Geschäftes. Der Schmuck war ausschließlich aus Silber oder Edelstahl gefertigt. Halbedelsteine gehörten dazu und die schlichte Formgebung aller Teile waren von Bauhauselementen inspiriert. Eine von der klassisch-konservativen Linie des Formgefühls abweichende Gestaltung.

Kunst- und Buchhandlung Johannes Grau

Fleischerei Paul Mittelstädt

Feinkostgeschäft Georg Jakubek

Eisenhandlung B. von Cederstolpe

Zigarrenhandlung Bernhard Feist

Schuhgeschäft "Bata"

Thams & Garfs

Conrad Tack & Cie

Gerhard Kutzner

Schuhmachermeister Eduard Szymanski

Schokoladen-Berger

Kürschnermeister Alfred Grun

Gustav Exner & Co

Linke & Seidel OHG

Frisörmeister August Nerlichs Puppenklinik

Café Ziegenhagen

Kaisers Kaffeegeschäft

Kaufhaus Ludwig Haurwitz

Gasthaus "Goldener Löwe"

Fa. Adolf Krones, Porzellan-, Glas-, Geschenkartikel

Die Preußische Straße Nr. 45 + 46 beherbergte die Fleischerei Paul Mittelstädt und das Haus der Geschenke, Inhaberin Elly Burghardt. Ein Porzellanladen, Kristall und Glas, kurz alles was leicht in Scherben fällt, gab es dort zu kaufen.

Das Feinkostgeschäft des Georg Jakubek und ein sehr großer Ausstellungsraum des Kaufhauses Haurwitz befanden sich nun in den beiden nächsten Häusern auf dem Weg zum Markt. Vor dem Schaufenster des Georg Jakubek war eine Glasvitrine befestigt, deren Inhalt stets zu Überreaktionen meiner Appetitsnerven führte. Die hinter Glas ausgelegten Appetitanreger, bestanden aus dem nahezu vollständigen Sortiment in- und ausländischer Trockenfrüchte und Nussvariationen.

Litfaßsäule in der Preußischen Straße. Illustration von Hans Gatzka.

Der Ausstellungsraum des gegenüber liegenden Kaufhauses lag über die ganze Breite des Hauses Nr. 48 an der Straße. Die externe Lage dieser ständigen Ausstellung war bereits in den 30-er Jahren ein Novum in der Werbestrategie des Kaufhauses. Auf dem Rückweg durch die Preußische Straße soll davon noch die Rede sein.

Am nun folgenden Haus Nr. 49 streikt meine Erinnerung. Ich sehe nämlich dort ein Salamander-Schuhgeschäft, welches zur Firma Schuh-Nowak, in der Mälzstraße gehörte. Mir ist aber bewusst, dass dort früher ein Schuhgeschäft anderen Namens war. Der vormalige Inhaber war Jude und wurde, wie ich nach Einschätzung der damaligen politischen Situation, mit Sicherheit annehme, zur Aufgabe des Geschäftes gezwungen.

Spätestens an dieser Stelle wird also die bisher so erinnerungswürdige Straße in der Glogauer Altstadt zu einem Politikum. Eine Last, die besonders auf unseren und den Schultern unserer Vorderen liegt. Sie liegt schwer und ohne Ansehen der Person auf uns allen. Hier wird sie zur traurigen Facette. So ganz unverhofft unterbricht sich der heiter gedachte Spaziergang auf altem, liebgewordenen Pflaster wie von selbst, verharrt an einem Haus dessen Schicksal an eine Zeit erinnert, die uns immer wieder einholt.

Lassen Sie mich trotzdem weitergehen, vorbei an den alten Fassaden, die gar nicht so idyllisch und stilverbunden waren, wie sie sich heute nach polnischem Gutdünken darstellen. Eine so urban gewachsene Straße lässt sich nicht aus einer architektonischen Retorte zaubern. In etwa zehn Jahren, seit man mit dem Wiederaufbau der neuen „Preußischen" begann, sind mehrere Jahrhunderte überrumpelt worden. – Andreas Gryphius ging schon über das alte Pflaster, das nun irgendwo auf dem Haufen der Geschichte liegt. Jedenfalls liegt es nicht mehr an der Stelle wo wir es einst verlassen mussten.
„Weißt Du wo die Steine sind?"...

An der Ecke Mohrenstraße sind wir nun angekommen. B. von Cederstolpe, Inhaber Arne v. Cederstolpe, sind die Besitzer dieses stolzen Eckgebäudes, welches weit in die Mohrenstraße hineinreicht. Eisenhandlung und Fleischereieinrichtungen, so firmiert das Geschäft von erheblicher Größe. Mein Interesse galt vor allen Dingen, den zur Wintersaison ausgestellten Schlittschuhmodellen. Verchromt, oder wenigstens vernickelt sollten sie sein, was leider zu allen Zeiten ein Wunschtraum blieb. „Holländer", die mit der rund aufgebogenen Vorderkufe. Es blieb dabei, ich meine bei dem Wunschtraum. So habe ich dann meine eisernen Kufenflitzer weiterhin artig mit Petroleum eingeschmiert, damit man den Rost nicht sah.

Benno von Cederstolpe hat sicherlich im alten Glogau viel Eisen verkauft, denn er gehörte zu den ersten Autobesitzern der Stadt. Seinen Parkplatz konnte er sich auf der Mohrenstraße aussuchen, und wenn er in seinen Wagen stieg um wegzufahren, war es für uns Kinder – ich wohnte lange in der Mohrenstraße – ein hochinteressanter Vorgang. Wir registrierten jeden Handgriff den Herr Cederstolpe im offenen Cabriolet vollzog und hätten natürlich auch gerne mal den Motor „angeworfen".

Als die Preußische Straße in der Mitte der 20-er Jahre noch in beiden Richtungen befahrbar war, habe ich an der Cederstolpe-Ecke einmal einen Automobilunfall miterlebt, der mich wohl ziemlich mitgenommen hat. Es war schon dunkel, was die ganze Szene womöglich noch schauriger machte. Das Pflaster war regennass, genau wie in einem Film. Nur die Lichter der Schaufenster spiegelten sich im Nass der Straße. Plötzlich gab es einen dumpfen Knall, und ich sah noch eben wie ein Automobilist in Richtung Preußisches Tor davonraste. Als nächstes sah ich einen toten Hund mitten auf der Fahrbahn liegen und im gleichen Moment fiel neben mir eine Frau, eine feine Dame, mit lautem Schrei in eine tiefe Ohnmacht auf das nasse, harte Granitpflaster.

In diesem Zusammenhang erlaube ich mir den Hinweis, dass die Straßenbeleuchtung der Glogauer Altstadtstraßen recht spärlich war. Hauptsächlich über Kreuzungen hingen zwar große Ampeln, über weite Strecken war jedoch kaum eine Leuchte installiert.

Bis hierher zählte die Preußische Straße 24 Hausnummern. Die Gezeiten haben jedoch, wie ich es in meiner Erinnerung spüre, einen ständigen Wechsel im Gesicht dieser Straße bewirkt. Ab 1940 entzog sich das meiner Beobachtung, weil ich nur noch sporadisch als uniformierter Gast in meiner Heimatstadt sein durfte. Die Lichter in den Straßen waren bereits erloschen.

Nur wenige Schritte gehen wir jetzt weiter, hinweg über die Mohrenstraße, und stehen vor der Zigarrenhandlung von Bernhard Feist. Im gleichen Hause hantierte der Frisörmeister Otto Gulde.

Herr Feist, stets korrekt in noblen Zwirn gekleidet, machte eher den Eindruck eines Präsidentschaftskandidaten, denn eines Handelsmannes, wenn man ihn zwischen den Havannas, Junos oder Pfeifentabaksorten stehen sah. Sein weißes Haar und der ebensolche Schnurrbart, gaben ihm ein distinguiertes Aussehen Verzeihung, Outfit. Beide Geschäfte wurden, obgleich sie in der Preußischen Straße lagen, als Nr. 4/5 der Mohrenstraße zugerechnet.

Im nächsten Haus gab es früher einmal ein Schuhgeschäft mit dem Namen „Bata". Es war meines Wissens eine tschechische Firma. Ihr Verschwinden aus dem Straßenbild könnte ebenfalls politische Hintergründe gehabt haben, darf man vermuten. „Thams & Garfs" hieß der nächste Laden. Wir erlaubten uns Thams & Lamsch zu sagen. Hamburger Kaffee und Lebensmittel in Hülle und Fülle. Vor allem aber war bei Thais & Garfs immer was los. Ganze 6-teilige Kaffeeservice konnte man gewinnen und für uns Kinder gab es auch stets etwas, und sei es nur eine Papierfahne, deren Stecken wir als Pfeile für den Flitzbogen benutzten. „Ham'se mal 'ne Fahne"? Thams & Garfs hatte sich über zwei Hausnummern etabliert.

Conrad Tack & Cie kommt nun ins Bild. Ein respektables, großstädtisch wirkendes Schuhgeschäft. Es war wie eine Passage eingerichtet, also beidseitig in die Tiefe angelegte Schaufenster. Die anatomisch orthopädischen Fachkenntnisse einer der hübschen Verkäuferinnen, habe ich beim Kauf eines Paar Schuhe wohl einmal ignoriert. Es mußte unbedingt dieser braune Wildlederschuh mit Flügelklappe sein, der mich gehenden Fußes an meinen Eigensinn erinnerte. Es war die Hölle im Schuh.

Gerhard Kutzner stand für alles, was aus Papier ist und alles, was ein Büromensch oder Schüler aller Klassen zum Beschreiben oder Bemalen benötigt. Bereits die so genannte Ostertüte gab es dort in allen Größen, bis zum Luxusstück. Büromaschinen und -möbel, Kunst- und Geschenkartikel.

Herrn Kutzner und der im Hof des Hauses gelegenen Druckerei Döring, haben wir Glogauer vor allem dafür zu danken, dass ein beträchtliches Sortiment verschiedener Glogauer Stadtmotive als Ansichtskarten erhalten geblieben sind. So ist die Existenz unserer Stadt ohne Trümmerberge noch immer sichtbar.

Noch'n Schuhgeschäft. – Das Dritte auf den letzten hundert Metern. Das Besondere daran scheint mir aber seine Existenz gesichert zu haben. Orthopädie und solides Handwerk nämlich. Also Maßarbeit und Schuhmacherei. Als man die Trümmer dieses Hauses abräumte, fand man dort übrigens eine Leder-Nähmaschine. Ein letzter Gruß von Herrn Schuhmachermeister Eduard Szymanski. Was mag man eigentlich noch so alles gefunden haben in den Kellern der Preußischen?

Schokoladen-Berger. Vor meinem geistigen Auge erscheint ein damals schon nicht mehr ganz junger Herr mit grau meliertem, lichtem Haar. Einen seiner Unterarme trug er als Prothese und so wollte seine Erscheinung so gar nicht zu all dem Naschwerk, zur Tafel Sarotti oder den 100 Gramm Pralinen passen, immerhin hatte Johannes Berger mit zwei weiteren Geschäften, in der Langen- und Hohenzollernstraße, was Schokolade betrifft das uneingeschränkte Monopol in Glogau.

Das letzte Haus der Straße, gehörte dem Kürschnermeister Alfred Grun. Es firmierte unter Pelzwarenfabrik. Auch die Glogauer Weiblichkeit hatte ein Recht darauf, ihren Charme in edles Pelzwerk zu hüllen. Es nahm daran bestenfalls die Brieftasche des Herrn Gemahls Anstoß. Womöglich ließ aber auch er bei Grun arbeiten, denn lnnenpelze für den Herrn waren in schlesischen Wintern durchaus beliebt und angetan.

Exner gehörte optisch noch zur Preußischen Straße, weil ein großer Teil seiner Schaufenster dort lagen und das Haus über den Eingang an der Ecke zu betreten war. Postalisch war dieses Eckhaus jedoch die Arnoldstraße 2.

Gustav Exner & Co, Kurz-, Weiß- und Wollwarenhandlung. Ein beliebtes Einkaufsziel. Der vor der Tür gelegene Markt hatte sicher erheblichen Anteil am Wohlstand des Exner-Hauses. Das Hinterland der Kreisstadt, war generell für die Glogauer Geschäftsleute von beachtlicher Größe auf der Habenseite.

Damit endet der Spaziergang auf der Südseite der Preußischen Straße.

Kaum ein Wort war bisher über die Menschen zu lesen, die in den meist drei Etagen hohen Häusern und in deren Hinterhöfen lebten. Es ist ein breitgefächertes Spektrum von Glogauer Bürgern, die aus ihren Fenstern auf diese betriebsame Straße schauten. Arbeiter, Angestellte und Beamte gehörten dazu, Rechtsanwälte, Ärzte und Geschäftsleute.

Neben mir liegt ein Adressbuch von 1943. Das Datum der Ausgabe macht deutlich, dass eine bestimmte Gruppe Glogauer Bürger bereits ausgeschlossen ist aus der Stadtgemeinschaft.

Ihre Namen erscheinen nicht mehr im Verzeichnis oder sind gelöscht, wie später die ganze Stadt. Manchmal, so scheint es mir, begreife ich erst jetzt, da ich die Bilder von damals wie unter einer Lupe zu anderer Größe zwinge, was in dieser Zeit geschehen ist. Am äußerlich flüchtig betrachteten Bild der Straße, ist die Veränderung nicht abzulesen. Es jetzt und hier zu thematisieren, ist jedoch nicht die Intention dieser Zeilen.

Ich begebe mich daher auf den Rückweg, in Richtung Hohenzollernstraße. Gleich am Beginn des Weges liegt ein imposantes Gebäude. Sein Giebel wendet sich der Marktseite zu. Eine Renaissance-Schönheit. Der Name Landesbürger kommt mir in den Sinn und eine Bank bringe ich damit in Zusammenhang. Es war wohl lange vor meiner Zeit.

Um die Mitte der 30-er Jahre wurde dort unter dem Firmennamen „Linke & Seidel OHG" Damen- und Backfischbekleidung verkauft. Einer der Firmeninhaber ging aus dem Hause Haurwitz hervor.

Zur Lesehilfe für die Generation unserer Enkel und Urenkel: „Backfische" nannte man jene jungen Damen, die auf dem Tanzstundenball in rosa Taftkleidchen gewandet, stets bemüht waren ihr albernes Kichern zu unterdrücken. Teenager also, in der heutigen Kaufhausterminologie.

Im gleichen Haus befinden sich zwei weitere, alteingesessene Firmen: Das Wollehaus Gertrud Mehlhose und das Lederwarengeschäft Martha Frenzel. Letztere hielt damals schon das in Bälde benötigte Fluchtgepäck zum Verkauf bereit.

Eine Puppenklinik, man glaubt es kaum, betreibt der Frisörmeister August Nerlich, in der Nr. 3 So manche Amputation, oder noch schlimmer, verlorener Kopf, mag unter seinen Händen wieder geheilt worden sein, damit die Welt wieder in Ordnung kam.

Ein kleines aber feines Café mit eigener Konditorei, das „Ziegenhagen" liegt nun an der Straße. Herr Willi Ziegenhagen, ein sehr lebendiger Mann, hatte immer einen Scherz auf der Zunge. Über meinen Freund, Horst Kroh, der in jugendlichem Alter das Geschäft seines Vaters übernehmen mußte, lernte ich den Meister kennen, der auch schnell mal eine Runde „Stonsdorfer" zur Hand hatte.

Im letzten Haus vor der Mohrenstraße, war eine Filiale der Firma Kaisers Kaffeegeschäft untergebracht, während die nächsten beiden Adressen bereits zur Mohrenstraße zählten: Schunder-Schuhe und die Drogerie Foerster.

Am größten Haus der Preußischen Straße, weit in die Mohrenstraße hineinreichend, bin ich nun angekommen. Das Kaufhaus Ludwig Haurwitz liegt vor mir.

Die Herren Paul Haurwitz und Sally Licht, waren die Chefs von über 100 Angestellten, die in diesem Hause ihrer Arbeit nachgingen. In drei Verkaufsetagen wurde ein umfassendes Textilsortiment angeboten. Allein die ruhige Atmosphäre, die überall im Hause zu spüren war, gab den Mitarbeitern Freude an ihrer Tätigkeit. Ich selbst habe in der Schaufenster-Abteilung eine Ausbildung absolviert, die mich nach Krieg und Gefangenschaft problemlos zurückfinden ließ, in herausragende Positionen meines Berufes.

Das Haus, samt vollzähligem Personal, wurde 1938 von der Firma R. Hähnel übernommen. Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber. Unter welchen Umständen und Konditionen das geschah, ist mir nicht bekannt. Das Datum 1938 spricht für sich. Die jüdischen Mitarbeiter blieben ab diesem Zeitpunkt fern.

Gleich nebenan, der „Goldene Löwe". Besitzer Erich Beier, betreibt unter diesem Namen eine Gaststätte, wie es einige in Glogau gab. Der Chefarzt des Glogauer Städtischen Krankenhauses, Dr. H. H. Herfarth, schreibt in seinem erschütternden Bericht mit dem Titel „Festung Glogau" : In den ersten drei Wochen ging ich noch etwa dreimal in den 'Goldenen Löwen' zu Beier auf der Preußischen Straße, wo es noch Bier im Keller gab. Das Haus darüber war stark zerstört. Die Stadt ging nun vom 'Stadium der Glassplitter' in das Stadium der 'Trümmer und Steine' über. So endete also das Haus Nr. 8 in der Preußischen.

In der Nr. 9 + 10 wird sich zu dieser Zeit, um es mit Dr. Herfarth zu sagen, das Glassplitterstadium mit dem „Stadium der Porzellanscherben" erweitert haben. Die Firma Adolf Krones, Porzellan-, Glas- Geschenkartikel, logierte hier.

Entschuldigen Sie bitte, liebe Leser, dass sich in der Betrachtung der Dinge immer mal wieder einiges übereinander schiebt. So ganz gelingt es mir eben nicht die Gedanken über die Zerstörung zu verdrängen, wenn ich das friedliche Gesicht der Straße vor mir sehe.

Hans Gatzka
Fortsetzung im NGA 01/06

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